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0410 - Blonder Köder für den G-man

0410 - Blonder Köder für den G-man

Titel: 0410 - Blonder Köder für den G-man Kostenlos Bücher Online Lesen
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Cynthia Shavers mit von der Partie?«
    »Bestimmt nicht!«
    »Hat Carter Ihnen berichtet, was sich gestern Abend vor der Aufführung im Theater ereignete?«
    »Nein. War etwas Besonderes los?«
    »Das kann man wohl sagen. Jemand unternahm zum zweiten Mal an diesem Tag den Versuch, mir das Lebenslicht auszublasen. Man wollte mich von einer Scheinwerferbühne stoßen - etwa zwanzig Meter in die Tiefe. Wenn das gelungen wäre, säße ich jetzt bestimmt nicht hier.«
    »Wie schrecklich!«, hauchte die Frau.
    »Haben Sie schon mal den Namen Gaillard gehört?«, erkundigte ich mich.
    »Noch nie! Wer ist das?«
    »Der Mann, dem ich meine Schulterverletzung verdanke. Ich traf ihn zuerst in Carters Büro und hörte zufällig, wie Gaillard zu Carter sagte: ›Entweder Sie spuren, oder ich bringe Sie um‹. Carter versuchte mir gegenüber den Auftritt als Sprechprobe zu tarnen, aber ich bin sicher, dass das eine Lüge war.«
    »Vielleicht ist Gaillard einer dieser Agenten?«, fragte die Frau.
    In diesem Moment fiel in der Halle eine Tür ins Schloss. Dann ertönte eine laute, sonore und kräftige Stimme. »He, James! Wo, zum Teufel, stecken Sie?«
    Die Frau drückte die Zigarette im Ascher aus und erhob sich rasch- »Mein Mann!«, sagte sie erschreckt. »Bitte erwähnen Sie ihm gegenüber nichts von dem, was ich Ihnen soeben mitteilte - er wird es noch früh genug erfahren! Ich wusste nicht, dass er so früh von der Reise zurückkommen würde.«
    »Ich werde Ihren Wunsch selbstverständlich respektieren«, sagte ich.
    ***
    Ich fuhr zurück in die Stadt.
    Unterwegs machte ich kurz Pause. Von einem Drugstore aus rief ich zunächst Humber an, um ihm mitzuteilen, was Dinah Spencer mir gesagt hatte.
    Dann telefonierte ich mit Phil.
    »Gibt’s was Neues?«, fragte ich.
    »Ein Besucher war hier. Ein ziemlich nervöser, junger Mann. Elmer Hogan ist sein Name. Er will dich unbedingt sprechen«, informierte er mich.
    »Wo ist Hogan jetzt?«
    »In seinem Büro, nehme ich an.«
    »Hat er die Firmenadresse hinterlassen?«
    »Ja, er arbeitet bei Brooks & Brooks, das ist eine renommierte Maklerfirma, deren Büroräume in der Rector Street liegen, der Trinity Kirche genau gegenüber.«
    »Vielen Dank«, sagte ich, »wir sehen uns heute Abend.«
    Ich genehmigte mir in dem Drugstore einen Kaffee, dann fuhr ich los - allerdings nicht zur Rector Street, sondern zur Tremont Avenue in die Bronx. Ich wollte mir die Umgebung ansehen, in 48 der Killer Conzerra gelebt hatte. Das Autofahren war eine Qual. Bei tausend Gelegenheiten musste ich meinen verwundeten Arm strapazieren.
    Die Tremont Avenue ist eine lange Straße, die im Osten am Harlem River beginnt und quer durch die Bronx verläuft. Es gibt in dieser Straße einige moderne, ansprechende Gebäude und Geschäftshäuser, aber die meisten Wohnhäuser sehen so aus, als wären sie nur deshalb noch nicht umgefallen, weil sie aneinander gebaut waren.
    Conzerra hatte in einem der modernen Häuser gelebt.
    Ich entdeckte, dass an der Straßenecke ein Billardsaal war. Er befand sich im Kellergeschoss eines düsteren, achtstöckigen Gebäudes. Vor dem Eingang lungerten ein paar Halbstarke herum. Sie pfiffen jedem Mädchen hinterher, aber das war so ungefähr die einzige Aktivität, der sie fähig zu sein schienen.
    Wenn Conzerra hier gewohnt hatte, war er bestimmt gelegentlich in diesen Billardsaal gegangen; er war genau der Typ gewesen, der dorthin passte.
    Zwei Minuten später sah ich mich in dem Saal um.
    Es standen acht Billardtische darin. Im Moment wurde nur an dreien gespielt. Es waren ausschließlich Männer da, alle Altersgruppen zwischen fünfzehn und sechzig. Die meisten der Anwesenden schauten den Spielern zu, die Hände in den Taschen und eine Zigarette zwischen den Lippen.
    Hinter einem Pult saß ein Aufseher, ein muskulöser Mann. Er kontrollierte auf einem Schreibblock die Spielzeiten und kassierte gleichzeitig die Gebühren. Zwei Ventilatoren bemühten sich vergeblich, die tabakgeschwängerte, warme Luft aus dem Raum zu drängen.
    Ich kannte keinen der Männer.
    Der Mann hinterm Pult schaute mich mit ausdruckslosem Gesicht an. Ich ging auf ihn zu.
    »Suchen Sie einen Partner?«, fragte er.
    »Cotton, FBI«, sagte ich halblaut, damit es die anderen nicht hörten. »Wie oft kam Conzerra zu Ihnen?«
    Der Mann legte den Kugelschreiber aus der Hand. Rasch ließ er seine Blicke über die Gäste gleiten. Nur ein paar Halbwüchsige schauten neugierig zu uns herüber. »Einmal in der Woche,

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