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0411 - Ein Gangster kauft die Todesinsel

0411 - Ein Gangster kauft die Todesinsel

Titel: 0411 - Ein Gangster kauft die Todesinsel Kostenlos Bücher Online Lesen
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unserer Baracke hinüber. Jeder hatte eine Schlafstelle, schmale Betten, jeweils drei übereinander.
    Ich legte mich angezogen auf das Bett und schloss die Augen. Eine Zeit lang huschten die anderen noch herum, dann hörte ich das geflüsterte Wort Wache.
    Als das Licht von George gelöscht wurde, sah ich schnell auf die Leuchtziffern meiner Armbanduhr. Es war ein Viertel nach zwei Uhr. Ich zog langsam die Pistole aus meinem Hosenbund und schob sie unter den Bezug meines kleinen Kopfkissens.
    ***
    Allmählich wurde es auf der Insel still. Was immer Carlisle vorhatte, die Dunkelheit störte ihn, da konnte er nicht arbeiten. Ich merkte, dass ich allmählich müde wurde, und es kostete mich immer größere Anstrengung, wach zu bleiben.
    Plötzlich hörte ich ein Geräusch.
    Ich spannte sofort alle Nerven an und konzentrierte mich.
    Es war ein leises Schleichen, so als würde jemand versuchen, sich leise zu bewegen. Ich öffnete die Augen einen Spalt und sah mich um. Ich lag in der untersten Koje, über mir schlief Stimp, in dem Bett darüber niemand. Auf der anderen Seite waren George und Paul Mason, der sogar jetzt seine Wollmütze auf hatte.
    Die schleichenden Schritte kamen näher. Jemand musste unbemerkt in den Raum gekommen sein.
    Ich hielt den Atem an, korrigierte mich aber sofort.in Gedanken und atmete tief und ruhig weiter, so, als würde ich schlafen. Die Schritte kamen näher, und ich hörte ganz dicht neben mir den keuchenden Atem eines Mannes.
    Ich hob unmerklich die Wimpern und sah ihn an. Jetzt bemerkte ich auch, dass er die Tür offen gelassen hatte und ein schmaler, dämmriger Lichtstreifen hereinfiel. Er warf den Schatten eines riesigen Mannes über mein Bett, der sich jetzt über mich beugte.
    Seine beiden Hände, die mir unnatürlich groß vorkamen, senkten sich auf mich, ich spannte die Halsmuskeln an, um mich zu wehren, aber die eine Hand berührte mich nur leicht an der Schulter und wartete dann. Ich schlug die Augen auf und richtete mich halb auf.
    Jetzt konnte ich erkennen, dass der Mann vor mir Chris Callahan war, der Schläger. Er schien friedliche Absichten zu haben, denn seine Hand berührte nur meine Schulter, und sein haarloser Kopf winkte mir, nach draußen zu kommen.
    Er legte dabei einen Finger über den Mund und trat einen Schritt zurück. Die anderen schnarchten ruhig weiter. Ich stand leise auf und folgte Callahan hinaus.
    An der Reling standen schon Carlisle und Oliver Jefferson, der Mann mit dem Backenbart.
    Sie starrten auf das offene Meer, und ich sah sofort, was ihre Aufmerksamkeit erregte. Ein Fischerboot hatte knapp vor der künstlichen Bohrinsel haltgemacht.
    »Hier ist er!«, zischte Callahan leise und schob mich unsanft auf Carlisle zu. Als Carlisle sich zu mir wandte, wich ich unwillkürlich einen Schritt zurück. Sein sonst schlaff wirkendes Gesicht war jetzt gespannt und von Hass verzerrt. Er sah mich aus zusammengekniffenen Augen eine Zeit lang schweigend an, dann flüsterte er heiser: »Was ist das?«, und zeigte dabei mit der Hand auf das Boot. Ich hob die Schultern und sagte: »Ein Fischerboot natürlich, was denn sonst!«
    »Sehen Sie doch genau hin! Glauben Sie vielleicht, dass die Fischer heutzutage die Netze eigenhändig in das Wasser hinunter tragen?«, fauchte er zurück.
    Ich sah jetzt aufmerksam zu dem Boot hin. Die Schatten der Männer waren nur undeutlich gegen das matt glänzende Wasser zu erkennen. Trotzdem sah ich, dass ein Mann über der Bootsreling hing. Langsam glitt er ins Wasser und war dann verschwunden. Leise stieß ich die Luft aus. Carlisle stemmte sich wutentbrannt auf die Stahltrossen. Seine Fingerknöchel färbten sich weiß.
    »Diese gemeinen Schnüffler!«, keuchte er. »Diese Banditen sind darauf aus, mich zu ruinieren!«
    »Wie?«, fragte ich in gespielter Unwissenheit. Carlisle sah mich an. Ich merkte, dass es ihn große Selbstbeherrschung kostete, nicht aus der Haut zu fahren, aber als er sprach, klang seine Stimme fast normal: »Sie haben vor, unsere Bohrungen zu sabotieren. Es sind Gangster, aber ich weiß nicht, wie ich sie hindern kann, wenn sie mit Tauchern arbeiten!«
    Er sah mich lauernd an. Es war mir klar, worauf erwartete. Ich tat ihm den Gefallen: 28 »Sie meinen, ich soll hinuntergehen, um die Burschen zu vertreiben?«, fragte ich. Carlisle packte meine Schulter und zischte: »Du wirst es ihnen zeigen, klar?«
    »Vielleicht wäre es besser, die Polizei zu verständigen?«, schlug ich vor. Carlisle sagte einen Moment lang

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