0411 - Ein Gangster kauft die Todesinsel
Bohrgestänge und den Außenpfeilern blieb, war nicht sehr groß.
Ich musste ständig hin und her schwimmen, um den Scheinwerferstrahlen auszuweichen.
Plötzlich schienen die Männer etwas entdeckt zu haben. Sie schossen in einer bestimmten Richtung davon. Ich folgte in einem kurzen Abstand. Sie waren jetzt tief genug, um vor Beobachtern von oben sicher zu sein.
Der erste Mann stieß sich mit kräftigen Bewegungen immer tiefer, die beiden anderen folgten ihm. Der Meeresboden war hier am Fuß des Bohrturms wellig und hügelig. Direkt unter der künstlichen Insel lag eine ebene feste Fläche, die den hydraulisch hineingetriebenen Pfeilern guten Halt bot. Aber gleich daneben fiel der Boden steil ab. Ich konnte nicht erkennen, wie weit es noch nach unten ging, aber es musste sehr tief sein, denn der suchende Strahl einer der drei Lampen konnte kein Ziel finden. Auf der anderen Seite sah ich einen Hügel.
Sanddünen? Dreißig Meter unter der Wasseroberfläche? Sanddünen haben keine scharfen Kanten. Sie haben auch keine Bullaugen, die das Licht einer Unterwasserlampe reflektieren.
Es konnte kein Zweifel bestehen, unter dem Sand befand sich ein Wrack.
Die drei Männer schwammen ein paar Mal um den Sandhügel herum und berieten dann ein paar Minuten durch Zeichen, was zu tun war. Ich überlegte fieberhaft, was für ein Schiff das sein konnte. Wir waren hier nicht so tief unter dem Meeresspiegel, dass es möglich gewesen wäre, das Schiff monatelang oder noch länger zu übersehen. Es musste erst seit Kurzem hier liegen, denn auch die Leute von der Ölgesellschaft hatten nichts von einem Wrack gesagt.
Ich versuchte, mich zu orientieren. Es war nicht so leicht, aber für mein Gefühl musste die Küste hinter dem Wrack liegen. Das würde bedeuten, dass der Sand nicht auf das Wrack gespült worden ist, man hatte ihn dorthin gebracht.
Das Wrack war mit voller Absicht von Menschen verdeckt worden! Man wollte es auf diese Weise gegen frühzeitige Entdeckung schützen.
Plötzlich klärten sich viele Fragen, aber ich hatte keine Zeit, darüber nachzudenken. Einer der Männer kam plötzlich auf mich zugeschossen. Ich drückte mich flach gegen einen Pfeiler, aber der Mann schien mich schon gesehen zu haben.
Der Strahl seiner Lampe durchschnitt das schwarze Wasser und traf auf meinen Arm. Das Glas meiner Armbanduhr blitzte auf.
Ich zog den Arm sofort zurück, aber es war zu spät. Der andere hatte das Funkeln gesehen und hob nun seine Lampe, um den beiden anderen ein Zeichen zu machen. Sie kamen auf mich zugeschwommen.
Einen Moment lang überlegte ich, ob ich ins freie Wasser hinausschwimmen oder unter der Insel bleiben sollte, aber mir wurde sofort klar, dass ich mich hier besser wehren konnte. Ich legte die Hand um den Messergriff in meinem Gürtel und wartete.
Die Männer schienen auch zu zögern. Sie wussten nicht, wer ich war. Für sie war ich nur eine Gestalt im schwarzen Taucheranzug. Ich unterschied mich nicht von ihnen.
Langsam schob ich mich etwas von dem Pfeiler ab. Die Flossen an meinen Füßen behinderten mich, ich konnte mich nicht auf die Stahlträger aufstützen.
Die anderen hatten meine Bewegung sofort bemerkt und handelten blitzschnell. Der Erste kam auf mich zugeschossen. In seiner Hand blitzte ein langes Messer. Er hob es hoch und hielt es quer in der Hand. Ich merkte, dass er mich damit nur warnen wollte. Ich verstand plötzlich. Sie wollten mich fangen.
Ich stieß mich ab und glitt auf die andere Seite der Insel. Der zweite Mann kam mir zuvor und schnitt mir den Weg ab. Ich ließ meine Taschenlampe aufleuchten. Das helle Licht traf einen muskulösen Mann mit dichtem dunklen Haar. Das Gesicht war hinter einer breiten Taucherbrille verborgen.
Der dritte Mann kam lautlos wie ein Hai von hinten herangeschwommen. Ich spürte die leichte Bewegung des Wassers und fuhr herum. Meine eigene Bewegung erschien mir im Wasser schwerfällig und langsam. Der dritte Mann war schon knapp hinter mir. Der weiße Strahl meiner eigenen Lampe zeigte ihm den Weg, ihm und seiner Harpune. Die scharf geschliffene Stahlspitze zeigte auf meinen Bauch. Ich knipste die Lampe aus und stieß mich ab. Ich schoss hoch. Aber der andere war schneller. Die Lampe seines Freundes leuchtete ihm.
***
Sie hatten mich jetzt eingekreist und kamen immer näher. Ich konnte nicht mehr nach oben ausweichen, denn über mir war der solide Boden der Insel.
Ich packte mit einer Hand die Taschenlampe fester, mit der anderen lockerte ich das Messer
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