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0411 - Ein Gangster kauft die Todesinsel

0411 - Ein Gangster kauft die Todesinsel

Titel: 0411 - Ein Gangster kauft die Todesinsel Kostenlos Bücher Online Lesen
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George nach oben und atmete tief ein, als ich aus dem Wasser tauchte. Stimp und Callahan beugten sich schon über die Reling und halfen uns hinauf. Stimp klopfte mir immer wieder auf die Schulter, während wir hinaufstiegen.
    Die Baracken waren immer noch dunkel und still. Aber an jeder Ecke der Insel stand jetzt ein Mann und suchte das Meer mit einem Fernglas ab. Carlisle stand an einen Pfeiler des Bohrturms gelehnt und sah zu uns herüber.
    Ich kümmerte mich nicht um ihn. Stimp half mir mich aus dem steifen Taucheranzug zu schälen.
    ***
    Carlisle rührte sich nicht vom Fleck. Er starrte zu uns herüber, als ob er mich hypnotisieren wollte. Stimp flüsterte mir zu: »Der Alte will dich nachher sprechen, ich seh’s ihm an!«
    Ich nickte und zog mich fertig an. Einen Moment dachte ich an meine Pistole, aber ich konnte jetzt nicht an meine Koje kommen. Einer der Männer kam jetzt zu Carlisle, und obwohl er leise sprach, konnte ich ihn gut verstehen: »Sie sind zu dritt gewesen«, sagte er. Carlisle fragte im gleichen Ton: »Sind sie jetzt alle wieder oben?«
    »Ja, alle drei!«
    »Gut, pass aber weiter auf, solange sie nur in Gummianzügen tauchen, besteht keine Gefahr, sobald aber einer im Druckanzug hinuntergelassen wird, heißt das, dass sie arbeiten wollen.«
    »Aber das geht doch nachts nicht«, sagte der Mann. Er hatte die Stimme erhoben, und ich erkannte Paul Mason, den Matrosen.
    »Das weiß ich selbst!«, knurrte Carlisle und ließ Mason stehen. Langsam kam er auf uns zu.
    Callahan wurde sichtlich nervös. Er rieb sich mit der breiten Hand über den Mund und sah auf seine Füße. Stimp machte sich an dem Taucheranzug zu schaffen, der auf den Planken lag.
    George stellte sich neben mich.
    Als Carlisle vor uns stand, sah auch Stimp hoch. Hinter mir hörte ich Callahan schwer atmen.
    Carlisle sah erst George, dann mich und dann wieder George an. George machte einmal den Mund auf, so als wollte er etwas sagen, aber dann hustete er nur gekünstelt auf und schwieg. Carlisle schien die Spannung nicht zu bemerkten. Er nahm eine Zigarette aus der Packung in seiner Brusttasche, steckte sie in den Mund und gab Stimp mit einer Kopfbewegung zu verstehen, dass er Feuer wünschte. Stimp fuhr zusammen, fummelte mit fahrigen Fingern ein Feuerzeug aus der Tasche und gab Carlisle Feuer.
    Durch den langen Aufenthalt unter Wasser war ich ziemlich unterkühlt gewesen, aber jetzt begann die glühende Hitze der Nacht wieder auf mich zu wirken. Carlisle begann langsam auf und ab zu gehen. Die Planken knarrten unter seinen Füßen und übertönten das leise Glucksen der Wellen an dem Bohrgestänge.
    Plötzlich schrie Callahan auf: »Verdammt, was ist los? Können Sie keinen Entschluss fassen? Soll ich runtergehen und das Zeug holen?«
    Carlisle sah durch ihn hindurch, als wäre Callahan gar nicht vorhanden. Dann sagte der Boss betont: »Es ist zu windstill, ich denke, es gibt bald Sturm!«
    Er drehte sich auf dem Absatz um und ging zu seiner Baracke. Nachdem er etwa zehn Schritte gegangen war, blieb er stehen und sagte kaum hörbar: »George, ihr beide kommt mit!«
    George und ich gingen hinter Carlisle her. Callahan blieb schweigend zurück. Stimp packte die beiden Taucheranzüge und lief damit zu einer Baracke.
    Als wir hinter Carlisle in die Bürobaracke kamen, verzog sich der Koch Gruver Brooking.
    Am Tisch saß Gunter La Salle, der blonde rundliche Mann, den ich erst einmal gesehen hatte.
    Er wirkte so weich und schwächlich, dass ich mir nicht vorstellen konnte, was er hier verloren hatte. Trotzdem blieb er selbstbewusst an dem Tisch sitzen. Carlisle unternahm auch zuerst nichts, um ihn wegzuschicken.
    Er setzte sich auf einen anderen Stuhl und winkte uns gnädig zu, das Gleiche zu tun.
    George zog zwei Stühle heran, und wir setzten uns hin. Carlisle schob jedem von uns einen großen Kaffeetopf hin, und wir begannen schweigend das heiße Gebräu zu schlürfen. Angeblich soll ja ein heißes Getränk gut gegen Hitze helfen. Ich merkte nichts davon, aber der starke Kaffee tat mir trotzdem gut.
    Plötzlich sah Carlisle den jungen blonden Mann an.
    »Du kannst jetzt schlafen«, sagte er, »wir haben etwas zu besprechen.«
    La Salle beugte sich vor. Seine hängenden Augenlider begannen zu flackern. Das helle Haar glänzte feucht.
    »Ich habe ein Recht, hier zu bleiben«, sagte er leise. Seine Stimme zitterte leicht. Aber es wpr nicht Angst, sondern Erregung, so etwas, wie sie ein Mann empfindet, der beim Pferderennen hoch gesetzt

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