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0411 - Ein Gangster kauft die Todesinsel

0411 - Ein Gangster kauft die Todesinsel

Titel: 0411 - Ein Gangster kauft die Todesinsel Kostenlos Bücher Online Lesen
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Insel in einen Ameisenhaufen. Fieberhafte Tätigkeit schien die Männer erfüllt zu haben. Sie hatten es gemerkt, jetzt ging es weg. Ich kramte meine Pistole hervor und steckte sie wieder in den Hosenbund. Dann stellte ich mich an die Reling und beobachtete das Treiben auf der Insel.
    Jeder versuchte möglichst viel von der Ausrüstung zusammenzuraffen und dabei aber so unauffällig vorzugehen, dass die anderen nichts merkten. Gruver Brooking schleppte einen Karton mit Konserven an die Reling, als dann zufällig Callahan vorbeischlenderte, hockte sich der Koch auf die Dosen und starrte versonnen auf das Wasser. Aber Callahan kümmerte sich nicht um ihn.
    Er brüllte laut: »Befehl vom Chef: Alle Mann auf die hintere Seite zu den Ruderbooten!« Alle Männer rannten sofort auf die Seite hinter den Baracken. Fieberhaft standen sie mit ihren Kisten und Taschen herum und drängten sich fast gegenseitig über die Drahtseile.
    Der alte Kirkland fuchtelte mit den Armen und teilte die Männer für die Ruderboote ein.
    Plötzlich durchschaute ich, was Carlisle vorhatte. Die Ruderboote lagen auf der einen Seite der Insel, das einzige Motorboot auf der anderen. Ich stellte mich zu dem Motorboot, als plötzlich ein unheimliches Geräusch ertönte. Ich blickte nach der schwarzen Wettermauer hin. Sie war verschwunden. Im nächsten Augenblick war der ganze Himmel dunkel wie am späten Abend, das heulende Geräusch in der Luft verstärkte sich. Ich sah zur Küste und erkannte die aufflammenden Lichter eines großen Bootes 40 der Küstenwache. Es kam mit aufschäumenden Bugwellen auf die Insel zugerast. Im gleichen Augenblick, als ich das Boot gesehen hatte, ertönte ein ungeheuerer Donner. Es war, als wäre direkt neben meinen Ohren eine Dynamitladung explodiert.
    Und dann packte uns der Sturm. Die stabilen Stempel schwankten hin und her, die Wellen wuchsen von Sekunde zu Sekunde. Die Schaumkronen gischteten schon über die ausgedörrten Planken. Die Baracken begannen zu knacken und krachen. Die Männer schrien durcheinander.
    Kirkland lief aufgeregt hin und her, mit beiden Armen in der Luft herumfuchtelnd. Sein weißes Haar stand durch den Wind wie Schnee um seinen Kopf.
    Das Boot von der Küstenwache kam trotz des ständig stärker werdenden Sturmes immer näher.
    Plötzlich stand Carlisle neben mir. Er war wie eine Katze herangeschlichen und kletterte mit affenartiger Geschwindigkeit die Metalleiter zu dem Motorboot hinunter.
    Hinter ihm kamen Chris Callahan, George, der unentwegt auf Stimp einredete und Stimp selbst.
    Ich sah zu, wie die vier in das Motorboot sprangen, ohne sich auch nur nach mir oder den anderen umzusehen.
    Ich hatte zwei Möglichkeiten, entweder auf das Schiff der Küstenwache zu warten, auf dem sicher Phil war, oder mit Carlisle zu fahren. Im gleichen Moment kam eine starke Sturmbö und riss eine der Baracken los. Sie prasselte mit Getöse über die Reling in die aufschäumenden Fluten. Die Männer starrten ihr entsetzt nach.
    ***
    Die Insel war nicht mehr sicher. Das Boot von der Küstenwache musste sich zuerst um die Crew kümmern. Es würde also wertvolle Zeit verlieren, bevor sie die Verfolgung Carlisles auf nehmen konnte.
    Inzwischen wurde der Sturm immer stärker.
    Ich musste unbedingt bei der Kiste und den Diamanten bleiben. Sie führten zu Carlisles Versteck und zu dem Drahtzieher der Diamantenschmuggler.
    Ich wandte mich dem Motorboot zu, als hinter mir ein heller Schrei ertönte. Ich fuhr herum.
    Carlisles Bruder Gunter La Salle kam gelaufen. Seine Augen waren vor Schreck weit aufgerissen, sein Mund glich einem klaffenden Loch. Er hob beide Arme und brüllte etwas in den donnernden Wind. Carlisle ließ den Motor anspringen, der auf jaulte wie ein getretener Hund. Ich packte Gunters Arm und riss ihn mit mir. Die Männer am anderen Ende der Ingel hatten plötzlich gemerkt, was Carlisle vorhatte. Sie stießen ein wütendes Gebrüll aus und kamen herüber. Sie stolperten, rappelten sich auf, stießen sich gegenseitig zur Seite und warfen ihre Seesäcke weg, um schneller voranzukommen. In ihren Gesichtern standen Angst und - Hass.
    Unten im Boot machte' Callahan die Leine los. George und Stimp sahen zu mir herauf. Stimp hob beide Arme und winkte mir, zu kommen. Neben mir jammerte Gunter wie ein kleines Kind. Der erste der Männer hatte uns fast erreicht.
    Es war der Koch, Gruver Brooking. Er hatte die anderen trotz seiner Körperfülle überholt und schleppte auch noch ein paar Büchsen und Pfannen mit.

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