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0411 - Ein Gangster kauft die Todesinsel

0411 - Ein Gangster kauft die Todesinsel

Titel: 0411 - Ein Gangster kauft die Todesinsel Kostenlos Bücher Online Lesen
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beeilte mich und stieß die letzte Luke auf.
    Hier war es völlig dunkel. Irgendetwas berührte meine Beine. Ich schrak zurück und tastete nach der Lampe, die an meinem Gürtel hing. Ich konnte den Schalter nicht gleich finden. Wieder berührte mich etwas am Bein. Ich versuchte auszuweichen, aber es war kein Platz vorhanden.
    Endlich leuchtete die Lampe auf. Ihr trüber Schein zeigte mir einen schmalen Raum, in dem durcheinander gestürzte Kisten aufeinander getürmt lagen. Zum Teil waren sie zerbrochen und verdorbene Lebensmittel und noch verschlossene Konserven rollten herum. Aber das war es nicht, was meinen Atem stocken ließ. Vor meinen Füßen lag - ein Toter.
    Ein Mann, dessen dunkle Uniform schon halb aufgelöst um den gequollenen Körper hing. Eine klaffende Wunde an seinem Kopf zeigte mir, wie der Mann gestorben war.
    Chris Callahan hatte ganze Arbeit geleistet.
    Die Lampe in meinem Gürtel schwankte. Ich musste mich nach vorn beugen, um den Mann unter mir deutlich sehen zu können. Es war der Kapitän.
    Wenn noch irgendein Rest meines Bewusstseins gezögert hatte, den Weg bis zum Ende zu gehen, jetzt stand es für mich endgültig fest.
    Ich hätte jetzt die Möglichkeit und die Beweise gehabt, Carlisle und seine ganze Bande hochgehen zu lassen. Ein Schuss aus meiner Pistole, und Phil würde die gesamte Küstenpolizei alarmieren, wenn sie nicht schon auslaufbereit auf ein Zeichen von mir wartete. Aber dann konnte ich den großen Boss nicht fassen, den Urheber der ganzen Verbrechensserie.
    Ich schob den toten Kapitän auf die Seite und packte die flache schwarze Kiste, die gleich vorn griffbereit dalag. Sie war aus Stahl und trug einen glatten Plastikmantel, der die Algen daran gehindert hatte, von ihr Besitz zu ergreifen. Eine Sekunde lang wunderte ich mich, wieso die Kiste so leicht zu finden war, wieso sie so frisch und unversehrt wirkte, es war, als hätte sie jemand für mich bereitgelegt.
    Ich hatte keine Zeit, mir weiter den Kopf darüber zu zerbrechen. Die Wellenbewegungen wurden stärker, das Schiff rollte jetzt ziemlich stark von einer Seite auf die andere. Ich musste machen, dass ich hinauf kam.
    Die Kiste war klein aber schwer und behinderte mich. Als ich endlich durch die Luke gekommen war, musste ich sie absetzen und das Zeichen für Gepäckleine geben.
    George antwortete mit dem Signal, dass er verstanden hätte, und dass ich mich beeilen sollte. Kurze Zeit darauf kam ein Bleigewicht an einer schweren Kette herunter. Ich schnallte die Kiste so fest, dass sie sich nicht von allein lösen konnte. Dann ließ ich uns beide hochziehen.
    George und Stimp arbeiteten wie die Verrückten. Ich musste aufpassen, dass ich nicht an das Stahlgestänge der'Insel kam, weil sie mich so schnell nach oben zurrten. Die Kiste hielt ich fest, damit sie nicht zu sehr schlenkerte. Das Meer war jetzt sehr bewegt, aber sonderbarerweise wurde die Bewegung schwächer, je höher ich kam. Plötzlich hatte ich einen Gedanken.
    Wie kam es, dass ich so leicht an die Kiste gekommen war? Dazu hätte Carlisle nicht extra einen Taucher holen müssen, das hätte ein anderer auch gekonnt. Oder hatte mein Vorgänger schon an dem Wrack gearbeitet?
    Als ich oben war, erkannte ich, weshalb George und Stimp so schnell gearbeitet hatten.
    Sobald ich aus dem Druckanzug gestiegen war, spürte ich die Kühle, die sich über das Meer gelegt hatte. Eine fast schwarze Wand ragte am Horizont auf und kam immer näher. Immer noch war es windstill, aber jetzt konnte man es förmlich spüren, dass es nur die Ruhe vor dem Sturm war. Das Meer hatte sich mit einer feinen Kräuselschicht überzogen, winzig kleine, unregelmäßige Wellen, die schnell größer wurden und in der Ferne schon Schaumkronen zeigten. Von der Küste her kam ein hoher Sirenenton: letzte Sturmwarnung!
    Die Männer der Crew standen schon ‘alarmiert an der Reling und starrten abwechselnd auf die schwarze Wetterwand und auf mich.
    Carlisle war mit einem Satz neben mir und hakte die Kiste aus. Sofort wandten sich die Gesichter der anderen Männer ihm zu. Er nahm den Stahlkasten und ging damit zu seiner Baracke hinüber. Die Blicke der anderen folgten ihm. Es war, als hätte ein Riesenköter ein Stück Fleisch erwischt und als würden sich die anderen hungrigen Hunde nicht trauen, es ihm zu entreißen.
    Stimp reichte mir meinen Anzug, ohne die Augen von Carlisle zu lassen. Ich zog mich an und ging auf unsere Schlafbaracke zu.
    Es war wie ein Signal. Sofort verwandelte sich die

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