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0411 - Ein Gangster kauft die Todesinsel

0411 - Ein Gangster kauft die Todesinsel

Titel: 0411 - Ein Gangster kauft die Todesinsel Kostenlos Bücher Online Lesen
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geduckt, obwohl niemand in der Nähe war. Es wurde immer dunkler. Vor mir leuchtete das helle Haar von Stimp, vor ihm waren noch George, Gunter und Carlisle. Hinter mir keuchte Callahan.
    Die Kiste hielt Carlisle.
    Plötzlich kamen wir auf eine kleine Lichtung in den Büschen. Ein Ford-Kombiwagen war so gut versteckt, dass man ihn nur von der einen Seite aus sehen konnte. Der Boss hatte also auch für die übereilte Flucht Vorsorge getroffen. Seine Ausgekochtheit würde mir noch zu schaffen machen.
    Ich war sicher, dass er das ganze Grundstück für die Dauer seiner Unternehmung unter einem falschen Namen gemietet und den Wagen für alle Fälle bereitgestellt hatte.
    Carlisle schloss schweigend die Autotür auf und warf die Kiste auf den Beifahrersitz. Dann winkte er uns anderen mit einer Kopfbewegung zu, hinten einzusteigen. Wir waren zu fünft, es waren aber nur vier Sitze frei, und Gunter sagte auch sofort: »Wieso sollen wir uns zusammenquetschen, wenn vorn ein Platz frei ist?«
    »Weil ich es so will!«, sagte Carlisle, seine Augen waren dunkel und schmal, und wir konnten ihn kaum verstehen, weil der Sturm heulte und die Brandung brüllte.
    »Und außerdem«, fügte er nach einer Pause hinzu, »ist einer von euch ja sowieso zu viel.« Er sah dabei bedeutungsvoll zu Callahan hinüber.
    Ich kapierte es zu spät.
    Plötzlich stieß Carlisle einen kurzen Schrei aus, ich fuhr herum, aber er grinste mich nur an.
    Stimp rief: »Jerry! Nein!«
    Dann spürte ich einen Lufthauch, wirbelte herum und sah noch Callahans erhobenen Arm, der auf mich heruntersauste. Ich versuchte auszuweichen, aber etwas Hartes traf meine Schläfe und ich sank zu Boden. Ich versuchte noch einmal hochzukommen, aber meine Beine knickten unter mir weg, dann fühlte ich einen dumpfen Schlag gegen meinen Hinterkopf, und es wurde dunkel.
    ***
    Ich wurde davon wach, dass ich zu ersticken glaubte. Ich hatte das starke Bedürfnis, meine Lungen mit Luft zu füllen, meinen Brustkasten zu dehnen, aber es gelang mir nicht. Irgendetwas hielt mich so eng umklammert, dass ich nicht einmal meine Beine bewegen konnte. Die Knie ragten mir bis unter das Gesicht, meine Arme waren eingeschlafen und gefühllos. Sie lagen wie pelzige Klumpen unter mir. Mein Kopf drohte zu platzen.
    Irgendjemand schlug unentwegt mit einem Metallgegenstand gegen mein Ohr, außerdem ratterte eine Maschine dicht unter mir, im gleichen Takt, in dem ich die Schläge erhielt.
    Langsam verstand ich, was los war. Sie hatten mich in den Kofferraum gepackt. Mein Ohr lag direkt auf dem Blechboden, und mein Kopf hüpfte im Takt des holprigen Pflasters auf und ab. Es war stockdunkel, aber ich spürte, dass ich nicht gefesselt war, es war lediglich die Enge, die mich so zusammenschnürte. Langsam holte ich meine abgestorbenen Arme unter mir hervor und rieb sie wieder, bis sie anfingen zu kribbeln und zu leben. Dann stützte ich mit einer Hand meinen Kopf etwas ab. Langsam ließ der klopfende Schmerz nach, und ich konnte mich etwas bequemer zurecht schieben.
    Der Wagen donnerte über eine raue Straße. Er fuhr ziemlich schnell, und ich musste die Beine fest gegen die Rückwand des Kofferraumes stemmen, um nicht hin und her geschüttelt zu werden.
    Ich warf einen Blick auf das Leuchtzifferblatt meiner Armbanduhr. Es war verblüffenderweise erst kurz nach elf. Hauptverkehrszeit in der City. Einen Moment überlegte ich, ob ich nicht, wenn der Wagen anhielt, gegen das Kofferraumblech klopfen sollte.
    Aber was hatte ich davon? Ich war ja kein Tauchlehrer, der aus einem schmutzigen Geschäft aussteigen wollte, ich war ein G-man, der einem Diamantenring auf die Spur kommen wollte.
    Ich schloss die Augen und konzentrierte mich ganz auf das, was ich hörte. Ich erlebte eine Überraschung, denn ich konnte immer noch das Donnern der Brandung hören. Wir mussten also noch in der Nähe des Atlantiks sein. Das musste bedeuten, dass ich schon nach relativ kurzer Zeit wieder aufgewacht war. Die kurze Drehung, mit der ich versucht hatte, Callahans Schlag auszuweichen, hatte mir wohl dabei geholfen.
    Wenn man jetzt das Meer noch hören konnte, dann mussten wir noch auf der Strecke zwischen Morgan und dem Ra- , ritan River sein, denn danach entfernte sich die Straße von der Küste.
    Ich konzentrierte mich auf das Geräusch, das die Reifen machten. Das holpernde Geräusch hielt an, wenn ich recht hatte und der Wagen auf der Strecke nach Perth Amboy war, dann hatte Carlisle nicht die Bundesstraße 35 genommen, sondern

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