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0411 - Ein Gangster kauft die Todesinsel

0411 - Ein Gangster kauft die Todesinsel

Titel: 0411 - Ein Gangster kauft die Todesinsel Kostenlos Bücher Online Lesen
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Bruder finanziert unsere kleine Wrackbergung, der alte Kirkland leiht uns seine Boote und gibt dem Ganzen einen harmlosen Anstrich, er ist der Einzige, der mit der Küstenwache auf gutem Fuß steht, George hat ein Diplom als Geologe und Bohrfachmann, er ist hier unser wichtigster Mann, schließlich müssen wir tagsüber wenigstens so tun, als ob…«
    Callahan unterbrach Carlisle. Er stützte sich schwer auf den Tisch und sagte: »Du kennst ihn gar nicht, vielleicht ist er ein Betrüger!«
    »Ich kenne ihn sehr gut, mein bester Freund hat ihn geschickt. Und dieser Cotton hier ist unser Taucher, schließlich muss man es verstehen, in größerer Tiefe Kisten aus einem Wrack zu schweißen.«
    »Das hätte ich auch gekonnt!«, knurrte Callahan. Carlisle sah ihn gespielt mitleidig an: »Nichts wäre mir lieber gewesen, aber du hast ja leider ein geplatztes Trommelfell, wie du mir gestanden hast. Du bist ein Raufbold.«
    Callahan wollte auf ihn losgehen, aber er beherrschte sich. George stand auf und schob Callahan hinaus, George und ich schwiegen, als wir zu unserer Baracke hinüb ergingen; als wir gerade die Tür aufmachen wollten, gab einer der Eckposten ein leises Zeichen. Carlisle, der im Schatten seiner Baracke gewartet hatte, lief sofort hinüber und nahm dem Mann das Fernglas aus der Hand.
    »Ein Boot, aber es hat wohl nichts zu sagen«, sagte Carlisle. Ich sah über die spiegelnde Wasserfläche und erkannte die Umrisse eines schnittigen Motorbootes. Die Signallampen brannten vorschriftsmäßig. Am Bug stand ein Mann.
    Ich legte Carlisle meine Hand auf die Schulter und sagte leise: »Kann ich das Fernglas mal haben?«
    »Machen Sie, dass Sie wegkommen!«, fauchte er mich an.
    Paul Mason, der neben ihm stand, grinste verlegen. Ich reagierte nicht, sondern nahm Carlisle das Glas aus der Hand: »Vergessen Sie nicht, dass wir Partner sind!«, flüsterte ich. Carlisle zögerte einen Moment, dann lächelte er wieder auf seine falsche Art und gab mir den Riemen des Fernglases herüber. Ich legte es an die Augen und sah zu dem Boot hinüber.
    »Es scheinen Touristen zu sein«, sagte ich wegwerfend und gäb Carlisle das Glas zurück.
    »Das hätte ich Ihnen gleich sagen können«, antwortete er unwillig. Ich ging langsam zu unserer Schlafbaracke hinüber.
    Der Mann auf dem fremden Boot war mein Freund Phil Decker!
    ***
    In der Nacht, oder in den zwei Stunden, die noch davon übrig geblieben waren, schlief ich unruhig und nervös. Von Zeit zu Zeit richtete ich mich auf und beobachtete die anderen Männer. Ich hatte schon zweimal versucht, unbemerkt auf das Deck der Insel zu kommen, um Phil ein paar Signale mit einer Lampe hinüberzufunken, aber ich war nie allein.
    Dann begann es hell zu werden, und ich hatte keine Möglichkeit mehr gehabt, mich bemerkbar zu machen.
    Als Stimp mich wecken wollte, war ich schon gewaschen und mit Georges Rasierzeug rasiert.
    Ich hatte eine Zeit lang überlegt, ob ich nicht Alarm schlagen sollte. Phil war in der Nähe, und er war nicht allein. Wir hätten Carlisle und seine Leute vielleicht schnappen können. Aber erstens war es sehr schwer, eine Insel aus Stahl anzugreifen, es wäre nie ohne Opfer abgegangen, da Carlisle so viel zu verlieren hatte, und dann war da noch die zweite Sache. Ich glaubte Carlisles Schilderung der Geschichte.
    Und das bedeutete, dass wir, selbst wenn wir Carlisle und die Diamanten vom Meeresgrund bekamen, noch immer nichts über den Boss des Ringes und seine Verteiler in Manhattan wussten. Ich nahm mir vor, so lange bei Carlisle zu bleiben, bis der Mann auftauchte, der sich als »rechtmäßiger« Besitzer der Steine fühlte.
    Das Risiko war groß, denn nur solange Carlisle mich brauchte, war ich sicher.
    Aber die Möglichkeit, einen großen Diamantenring zu sprengen und gleichzeitig mehrere kleinere Banden zu fangen, wog jedes Risiko auf.
    Das alles ging mir durch den Kopf, als ich meinen Kaffee schlürfte, und einen Kanten Brot aß, den der Koch Gruver Brooking lieblos mit trockener Wurst belegt hatte. George und Stimp bereiteten für mich den Druckanzug vor und überprüften die Instrumente und Werkzeuge.
    Die anderen Männer schienen noch zu schlafen. Die Posten waren verschwunden, das Meer lag glatt in der aufsteigenden Dämmerung. Obwohl der Tag schon klar und fast hell war, hatte er etwas Düsteres und Unheimliches. Ich schrieb es dem Licht zu und dachte nicht weiter daran.
    Ich überlegte, wie ich Phil Bescheid geben könnte, sobald wir die Diamanten auf der

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