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0411 - Ein Gangster kauft die Todesinsel

0411 - Ein Gangster kauft die Todesinsel

Titel: 0411 - Ein Gangster kauft die Todesinsel Kostenlos Bücher Online Lesen
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die Main Street 535, die nicht aus einer zusammenhängenden Straßendecke besteht, sondern aus aneinandergereihten Rippen.
    Ich hörte das Stimmengemurmel der Männer, die vor mir im Wageninneren saßen, aber ich achtete nicht darauf. Meine ganze Aufnahmefähigkeit war nur darauf gerichtet, herauszufinden, wohin wir fuhren.
    Plötzlich war das Holpern verschwunden, und ich hatte das Gefühl, durch einen hohlen Raum zu schweben. Das Auto hatte die Fahrt verlangsamt, dann hörte ich einen Fluch von Callahan und dann erfüllte ein plötzliches Sausen die Luft. Der Wagen fuhr über eine Brücke und wurde plötzlich von der ganzen Gewalt des Sturmes getroffen. Ich schien also recht zu haben. Jetzt kam es darauf an, wohin wir weiterfuhren.
    Die Brücke war zu Ende, der Wagen reihte sich zwischen andere hupende Autos ein. Die Auspuffgase füllten allmählich den Kofferraum, und ich hoffte, dass Carlisle sein Ziel bald erreichen würde. Der Wagen beschleunigte wieder, und durch die Ritzen wurde etwas frische Luft zu mir hereingeblasen. Wir fuhren auf einem geraden Highway. Plötzlich hörte ich ein Rattern, daä nichts mit dem Heulen des Sturmes zu tun hatte. Eine Eisenbahnlinie!
    Wir waren unter einer Eisenbahnbrücke durchgefahren. Aber ich wusste immer noch nicht, ob wir auf der 95 oder der 9 waren. Der Wagen surrte mit gleichmäßiger Geschwindigkeit weiter. Wenn wir auf der 9 waren, mussten wir bald am Linden Airport vorbeikommen. Wenn ich Glück hatte, dann startete oder landete gerade ein Flugzeug.
    Ich hatte Glück. Eine Maschine brummte dicht über uns hinweg, ich war jetzt ganz sicher, auf der richtigen Fährte zu sein, und das gab mir neue Kraft. Ich hatte den Stadtplan von New York vor Augen. Solange wir mit unverminderter Geschwindigkeit weiterfuhren, blieben wir auf der 9. Ich schätzte das Tempo auf 80 Meilen und beobachtete meine Uhr. Carlisle schien in die City zu fahren, aber noch konnte er zu allen möglichen Orten abbiegen.
    Als der Wagen bremste, mussten wir nach meiner Berechnung kurz vor dem Newark Airport sein. Ich hörte das Brummen der Maschinen, hier startete und landete immer jemand.
    Der Wagen ging in eine scharfe Linkskurve, dann wieder nach rechts. Plötzlich 44 rutschte ich nach hinten weg. Der Wagen fuhr bergauf, die Reifen donnerten wieder über eine Brücke, dann ging es hinunter. Ich legte mich wieder zurück. Wir waren eben über die Straßenschleife von Newark gefahren. Erst links, dann rechts - Carlisle war auf dem Weg nach Manhattan.
    Ich horchte auf die Geräusche, die von draußen hereinkamen. Außer dem Surren der Reifen - nichts. Wir durchquerten Jersey, kamen in den Holland Tunnel, der Jersey City mit Manhattan verbindet.
    Jetzt kam es darauf an: Ich musste jede Kurve mitbekommen, damit ich wusste, wohin sich Carlisle wandte. Wir verließen den Tunnel wieder und fuhren geradeaus weiter. Ab und zu bremste der Wagen vor einer Kreuzung.
    In den Häuserschluchten von Manhattan hatte der Sturm viel von seiner Macht verloren.
    Ich sah das Bild vor mir. Die Straßen menschenleer. Abgerissene Plakate, Hüte, leere Büchsen und Kartons fegten über die Straßen, Wolken und Staub und Schmutz wurden auf gewirbelt.
    Carlisle war noch immer nicht abgebogen. Plötzlich schwenkte er unvermittelt nach links ein, Kies knirschte unter den Reifen, ich wurde gegen die Wand geworfen, als der Wagen plötzlich hielt. Der Sturm war zu einem dünnen Heulen geworden, ich konnte Wellen hören, die gegen eine Betonmauer krachten und donnerten, dicht neben mir Schritte, eine Stimme, das Quietschen eines verrosteten Tores, dann fuhr der Wagen wieder an. Ich rollte hin und her, als er über eine Bodenwelle fuhr und dann eine steile Rampe hinunterglitt. Wir waren am East River, irgendwo zwischen der Williamsburg Bridge und der Manhattan Bridge. In einem Keller dicht am Kai.
    ***
    Ein Schlüssel knirschte im Kofferraumschloss, und der Deckel sprang auf. Ich stellte mich halb benommen und stöhnte nur, als Callahan mich herauszerrte. George stieß Callahan auf die Seite, und er und Stimp halfen mir, durch den Raum zu einem Zimmer zu gehen.
    Der Raum, in dem wir angekommen waren, war früher die Lagerhalle gewesen, jetzt hatte man den vorderen Teil als Garage und Reparaturwerkstatt hergerichtet, der rückwärtige Teil war in mehrere kleine Räume aufgeteilt. Der erste Raum, in den mich die Männer brachten, war ein überraschend luxuriös ausgestattetes Wohnzimmer.
    Carlisle saß schon auf dem weißen Sofa, die

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