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0412 - Doppelmörder für drei Stunden

0412 - Doppelmörder für drei Stunden

Titel: 0412 - Doppelmörder für drei Stunden Kostenlos Bücher Online Lesen
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Stoßstange von Hustons Wagen zu.
    Als Metall gegen Metall knirschte, schoss ich. Der Knall ging im Aufheulen des schweren Motors unter. Aber meine Kugel muss das Kofferraumschloss getroffen haben. Der Lastwagenfahrer gab Vollgas.
    Blitzartig kam mir die Erkenntnis, warum Seaton den Straßenkreuzer hinten einige Zoll höhergedrückt hatte.
    Ich schoss zum zweiten Mal. Ich traf das Schloss. Der Kofferraumdeckel sprang einige Millimeter auf. Aber ehe ich meine Hände gegen den Deckel stemmen konnte, schob der Laster den Straßenkreuzer ein Yard nach vorn. Die Hinterachse schlug auf den Boden.
    Ich rollte nach vorn und prallte mit dem Kopf gegen irgendetwas Hartes. Aber ehe sich der Schmerz wellenartig in meinem Körper ausdehnte, rollte ich in entgegengesetzte Richtung. Für Bruchteile von Sekunden hing das Vorderteil des Wagens über dem Abgrund, als wollte der Wagen zum Horizontalflug ansetzen.
    Dann gab der Lastwagen ihm den letzten Stoß.
    ***
    Der Wagen neigte sich im Zeitlupentempo nach vorn. Meine Hände krallten sich an irgendeiner Stange fest. Der Kofferraumdeckel war aufgesprungen.
    Zwei endlos lange Sekunden segelte der Wagen durch die Luft, dann schlug er mit einem ohrenbetäubenden Krach auf dem Felsen auf. Für einen Herzschlag lang drohte das Gewicht meinen Körper durch die Tennwand zwischen Kofferraum und Innenraum zu pressen.
    Die Luft wurde aus meinen Lungen gepresst. Instinktiv hatte ich während des Sturzes den Kopf eingezogen und den Körper zusammengekrümmt. Sonst wären mir sämtliche Rippen zerquetscht worden.
    Die Trennwand des Kofferraumes hielt. Ich überlebte den Aufprall. Für Bruchteile von Sekunden stand der Wagen Kopf. Dann kippte er im Zeitlupentempo auf die Seite, schlug klatschend ins Wasser und versank gurgelnd in den Fluten.
    Ich lag halb ohnmächtig im Kofferraum. Die eindringenden Wassermassen wirbelten mich wie einen Holzklotz im Strudel um meine eigene Achse. Ich machte Schwimmbewegungen, stieß überall gegen Metall'.
    Plötzlich befand ich mich im offenen Wasser. Ich riss die Augen auf. Ich spürte nur noch den Sog des Autowracks, das weiter in die Tiefe sackte. Mit letzter Kraft strampelte ich. Meine Bewegungen reichten jedoch nur aus, um mich gegen den Strudel zu wehren, der mich ebenfalls in die Tiefe zu reißen drohte.
    Vor meinen Augen tanzten farbige Kreise. Gurgelnd stiegen Wasserblasen neben mir hoch. Der Sog hatte aufgehört. Der Wagen musste den Meeresboden erreicht haben. Ich strampelte weiter. Wie ein Unterwassertorpedo schoss ich nach oben.
    Kurz vor der Oberfläche bremste ich den Auftrieb, schwamm unter Wasser noch ein paar Yards und tauchte dann auf. Begierig saugten sich meine Lungen voll Luft.
    Als ich den Strand erreicht hatte, eilte ich zum Parkplatz.
    Ich war eine halbe Stunde marschiert, als neben mir ein Taxi hielt. Ein Mann beugte sich über den Beifahrersitz, ließ das Fenster heruntersurren und sagte: »Hallo, junger Mann, wohin wollen Sie, nach Los Angeles?«
    »Ja.«
    »Wo darf ich Sie absetzen?«
    »Am Flughafen, wenn’s Ihnen passt.«
    ***
    Die Mietzeit des Schließfachs war längst abgelaufen. Über dem Steckschloss leuchtete ein rotes Schild: Bitte zahlen. Die Tasche stand noch auf ihrem Platz. Ich zog sie heraus und klappte das Schließfach zu. Dann bummelte ich quer durch die Halle, schlenderte auf ein Taxi zu, dass am Straßenrand stand und ließ mich auf den Beifahrersitz fallen. Ich nannte dem Fahrer den Namen meines Hotels und lehnte mich in die Polster zurück.
    Am Hotel angekommen bezahlte ich den Taxifahrer und verschwand im Hotel. Es war vier Uhr morgens, als ich die Halle betrat. In einem Sessel hockte ein Zivilist, dessen Gesicht mir bekannt vorkam. Er blätterte in einer Zeitung und sah auch nicht auf, als ich zur Rezeption ging, mir den Schlüssel geben ließ und hinauf ging.
    Ich hatte gerade aufgeschlossen, als ich hinter mir Schritte hörte.
    »Hallo, Helborn«, flüsterte jemand. »Darf ich einen Augenblick zu Ihnen hereinkommen?«
    »Bitte, O’Hara. Was wünschen Sie von mir?«, fragte ich.
    »Donnerwetter, Sie haben mich wiedererkannt?«, fragte der Lieutenant, »dabei glaubte ich…«
    »Schenken Sie sich die Aufführung. Jede Verkleidung ist schlecht, wenn man einen Menschen kennt«, sagte ich. »Wo drückt der Schuh?«
    O’Hara überhörte meine Frage und sagte: »Sie sehen verdammt schlecht aus.«
    Mit schleppender Zunge erzählte ich ihm jede Einzelheit. O’Hara hörte aufmerksam zu. Als ich fertig war, sagte er

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