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0412 - Doppelmörder für drei Stunden

0412 - Doppelmörder für drei Stunden

Titel: 0412 - Doppelmörder für drei Stunden Kostenlos Bücher Online Lesen
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zu verpassen.«
    »Vorausgesetzt, du kannst tauchen«, erwiderte Seaton langsam.
    Phil biss sich auf die Unterlippe und schwieg einige Sekunden. Dann fragte er mit gleichgültiger Stimme: »Du hast ihn ins Wasser geworfen?«
    »Er ist mit einem kleinen Straßenkreuzer abgesoffen. Mit demselben Wagen, von dem wir die beiden Hinterräder demontierten.«
    »Bist du sicher, Seaton, dass man dir nicht auf die Spur kommt?«, fragte Phil scharf.
    »Bis jetzt noch. Willst du also den Transport des Heroins nach Hotspring übernehmen?«
    »Wenn du mir meine Kanone zurückgibst.«
    Seaton schien einige Sekunden lang nachzudenken. Dann knurrte er: »Okay. Jack wird sie solange in seine Tasche stecken, bis ihr Hollywood verlassen habt.«
    »Was soll dieser Unsinn, Seaton?«
    »Ich sehe es nicht gern, wenn in meinem Haus Waffen getragen werden«, erwiderte der Gangsterboss.
    »Also doch Angst«, höhnte Phil.
    »Du hast ein vorlautes Maid. An deiner Stelle würde ich nicht so laut sein. Helborn hat bereits die Quittung«, knurrte Seaton drohend.
    »Wolltest du mir noch erklären, warum er im Straßenkreuzer abgesoffen ist?«
    »Well. Charly hat ihn da hineingepackt, und wir haben den alten Kasten von einer Klippe ins Meer gestürzt.«
    »Vergiss nicht, Jack meine Kanone zu geben. Ich bin verdammt nervös, wenn ich sie nicht habe.«
    »Keine Sorge, Roger, der Einäugige wird schon auf dich achtgeben.« Grinsend verließ der Gangsterboss die kahle Gefängniszelle, schlurfte über den Flur und stieß die Tür zum Salon auf. Die beiden Gorillas fuhren herum und starrten ihn an. Jack nahm gerade das Magazin aus seinem Revolver und sah nach, ob es voll war.
    »Alles okay, Jack?«, fragte Seaton. »Hier hast du die Schlüssel vom Pontiac. Denk daran, dass du die Route über den Pass nimmst, die ist sicherer.« Jack fing die Autoschlüssel auf.
    »Die beiden Reifen liegen bereits im Kofferraum. Den Schlüssel dazu behalte ich, falls mal Kontrolle sein sollte.«
    Triumphierend hob Seaton den blanken Schlüssel hoch.
    Jack stampfte hinaus. Phil wartete in der Diele auf ihn.
    ***
    Wenige Sekunden später - und ich wäre meinem Freund begegnet. Doch Phil verließ mit Jack das Haus durch den Hinterausgang, während ich an der Haustür den Finger auf die Klingel legte.
    Wie elektrisiert schnellte Seaton aus seinem Sessel hoch. Er stürzte zur Haustür und riss sie auf.
    »Hallo, Charly, gut, dass du…« Mitten im Satz brach Seaton ab, als er mich sah.
    »Kleiner Irrtum, Frank«, belehrte ich ihn, »würde mich interessieren, wer Charly ist. Etwa der bullige Bursche, der aussieht, als könnte er halb Manhattan einreißen?«
    »Bist du ihm begegnet?«, fragte Seaton mit bröckelnder Stimme.
    »Allerdings - doch nicht in der elegantesten Art. Aber daran war ich weniger schuld als er.«
    »Wo ist Charly?«
    »Bin ich ein Auskunftsbüro? Du musst schon selbst nach ihm suchen.«
    Seaton schaute mich immer noch an, als wenn ich eine Fata Morgana wäre.
    »Komm ’rein, Helborn«, knurrte er nach fünf Sekunden, in denen er mich von Kopf bis Fuß musterte.
    »Du bist auf der Northlight gewesen?«, fragte er, als ich in der Diele stand.
    »Allerdings. Ich habe sogar den Wagen gefunden, in dem das Zeug steckte.«
    »Und von Charly…«
    »War nichts mehr auf dem Schiff zu sehen. Sollte er denn ebenfalls auf dem Kahn sein?«
    »Natürlich - und der Steward?«
    »Wurde kurz vor der Hafeneinfahrt in seiner Kabine tot aufgefunden.«
    Erleichtert atmete Seaton auf. Der schien eine höllische Angst vor dem Steward zu haben.
    »Es heißt, dass der Mörder gefasst worden ist«, fuhr ich fort und warf Seaton einen Seitenblick zu.
    »Der Mörder soll ein fettleibiger Bursche gewesen sein«, sagte ich weiter.
    Seatons Augen weiteten sich. Sie schienen aus dem Kopf zu fallen. Er stürzte auf mich zu, trommelte mir die Fäuste auf die Brust und schrie: »Wer sagt das? War Charly der Bursche?«
    »Woher soll ich wissen, wer Charly war, Seaton? Du hast mir den Mann nicht vorgestellt.«
    »Hast du ihn gesehen?«
    »Natürlich.«
    »Und - lebt er noch?«
    »Nein, er machte einen Fehler, regte sich auf und sprang dann ins Wasser. Der Bordarzt stellte Kreislaufkollaps fest. Die Leiche ist an Land geschafft worden. Interessante Neuigkeiten für dich, Seaton?«
    »Der Teufel soll dich holen, Helborn.«
    »Das wäre für dich am einfachsten, was?«
    Wir stiegen die Treppe ins Kellergeschoss hinunter. Ich ließ Seaton vorgehen. Er öffnete eine schwere Holztür, hinter der

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