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0412 - Doppelmörder für drei Stunden

0412 - Doppelmörder für drei Stunden

Titel: 0412 - Doppelmörder für drei Stunden Kostenlos Bücher Online Lesen
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siehst du aus«, sagte Phil und riss die Wagentür auf.
    »Wie man nach einer Auseinandersetzung mit Seaton aussieht«, erwiderte ich. O’Hara berichtete mit wenigen Worten über die Ereignisse der letzten Stunden.
    »Weiß Seaton, dass er die falschen Päckchen spazieren fährt?«, fragte Phil.
    »Ja, aber er hielt es für einen schlechten Bluff«, antwortete ich. »Außerdem ist er ganz sicher, dass ich nicht mehr unter den Lebenden weile.«
    Es gab nur eine Schwierigkeit. Wir mussten herausfinden, wo Seatons Villa lag.
    Ich trat das Gaspedal bis zum Anschlag durch. Der Cadillac fegte wie ein Wirbelwind über die Betonbahn. Ich wurde an meinen Jaguar erinnert, den ich in New York zurückgelassen hatte. Es war nachmittags drei Minuten vor zwei, als wir das Ortsschild von Hotspring passierten. Lieutenant O’Hara kannte den Ort ebenfalls nur von der Landkarte. Ich drosselte das Tempo, ließ den Wagen vor einem Drugstore ausrollen, stieg aus und erfuhr in dem Laden Seatons Adresse.
    Sein Haus lag am anderen Ende der Ortschaft, am Waldrand.
    Der Lieutenant war dafür, erst Verstärkung anzufordern und dann den Burschen festzunehmen. Wir fuhren zur Ortsmitte und trommelten den Sheriff aus dem Mittagsschlaf.
    Der Sheriff hatte meine Größe, war hager und zäh wie ein pensionierter Holzfäller. Er trug seinen Stern nur an der Sonntagsjacke. Mit vier Mann waren wir gerade in der Lage, das Haus einzukreisen.
    ***
    Wir fuhren mit dem Cadillac bis kurz vor Seatons Grundstück und stiegen aus. Der Sheriff holte aus dem Kofferraum eine Flüstertüte, mit der man sich bequem über eine Entfernung von zweihundert Yards verständlich machen konnte, eine Maschinenpistole, einige Handgrananten und fünf Tränengasgranaten. Ich stopfte mir zwei davon in die Tasche. Phil nahm das Megaphon und O’Hara die Tommy Gun. Wir mussten damit rechnen, dass sich elf Mann im Haus versteckt hielten.
    An der Rückseite des Hauses lief ein Balkon entlang. Zwei Fenster standen offen. Die hintere Eingangstür war geschlossen, und die Rollläden waren heruntergelassen. Die unteren Zweige einer Eiche reichten bis auf die Balkonbrüstung. Die Spitze des Baumes überragte die Villa um einige Yards. Ich schlich mich zur Eiche, nahm die Pistole zwischen die Zähne, ging in die Hocke, spannte alle Muskeln und schnellte hoch. Meine Hände krallten sich um einen Ast. Einen Herzschlag lang pendelte ich hin und her, dann zog ich mich hoch, saß rittlings auf dem Ast und schaute zum Haus hinüber. Es blieb alles still in dem Kasten. Die Gangster schienen sich im Erdgeschoss aufzuhalten. Vor diesen Fenstern an der Rückseite waren die Rollläden ebenfalls heruntergelassen.
    Ich kletterte noch einige Äste höher und befand mich zwischen den beiden geöffneten Fenstern. Im linken Raum sah ich ein Bett. Davor standen ein Paar leichte Sommerschuhe. Im zweiten Zimmer sah ich einige Stühle an einem rechteckigen Tisch.
    Noch eine Minute. Ich nahm die Pistole in die Hand und legte den Sicherungsflügel herum.
    Noch dreißig Sekunden. Ich rutschte weiter nach vorn.
    Plötzlich durchschnitt die Stimme des Sheriffs die Nachmittagsstille: »Frank Seaton. Hier spricht Sheriff Donald.«
    Pause. Nichts regte sich in den Zimmern. Meine Vermutung stimmte. Die Gangster befanden sich im Untergeschoss.
    Nach einigen Sekunden sprach der Sheriff weiter.
    »… hier ist Sheriff Donald. Frank Seaton, öffnen Sie die Haustür und kommen Sie heraus. Frank Seaton, öffnen Sie die Haustür und kommen Sie heraus.«
    Pause. Der Sheriff gab Seaton dreißig Sekunden Bedenkzeit.
    Ich zählte die dreißig Sekunden mit. Dann wusste ich, dass das Haus bewohnt war. An drei Fenstern im Erdgeschoss ratterten die Rollläden einige Zoll in die Höhe. Drei Schnellfeuergewehre knatterten los.
    Auf leisen Sohlen schlich ich zur Tür und presste mein Ohr gegen das Holz. Es konnte nicht lange dauern, bis Seaton sich an die offenen Fenster erinnerte. Ich hatte mich nicht getäuscht. Plötzlich hörte ich Schritte auf der-Treppe. Die Tür zum Nachbarraum wurde aufgestoßen. Blitzschnell sprang ich in den Flur und lugte um die Ecke. Seaton näherte sich vorsichtig dem offenen Fenster. Er drehte mir den Rücken zu und hielt ein Schnellfeuergewehr in beiden Händen.
    »Zu spät, Seaton!«, zischte ich. Der Gangster fuhr herum und starrte mich an.
    »Du, Helborn?«, stammelte er fassungslos.
    Ich nutzte die Gelegenheit und sprang vor. Seaton hatte die Schrecksekunde überwunden. Als ich drei Schritt von ihm

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