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0412 - Doppelmörder für drei Stunden

0412 - Doppelmörder für drei Stunden

Titel: 0412 - Doppelmörder für drei Stunden Kostenlos Bücher Online Lesen
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Gangster beobachten konnte. Es war allerdings eine anstrengende Angelegenheit, durch die Serpentinen zu fahren und gleichzeitig den Gangster im Rückspiegel zu beobachten. Mein Freund drosselte die Geschwindigkeit.
    Die Straße schraubte sich in die Berge hinein. Nach einer halben Stunde bremste Phil den Wagen und lenkte ihn auf eine befestigte Fläche am Straßenrand. Staub wirbelte auf. Phil kletterte aus dem Wagen und zündete sich eine Zigarette an. Er stand am Kofferraum und sah die Straße hinunter, die sich wie ein graues Band durch die roten Felsen zog.
    Als mein Freund sich gerade an der paradiesischen Stille erfreute, sah er plötzlich einen, grauen Punkt die Steigung hochklettern. Nach wenigen Minuten erkannte er den Wagentyp. Es war ein grauer Buick mit einem hellblauen Dach. Im gleichen Wagen hatte Jack ihn zur Wohnung von Jennifer gefahren.
    Es gab keine Ausweichmöglichkeit. Rechts und links steile Felsenhänge. Der Buick jagte mit Vollgas den Berg hinauf und wurde von Sekunde zu Sekunde größer. Phil spurtete um den Pontiac herum und presste sich gegen den Felsen.
    Hinter dem Steuer des Buiek hockte ein Gorilla. Neben ihm saß Frank Seaton, der sich nach vorn gegen die Windschutzscheibe beugte. Phil nutzte die Gelegenheit, sprintete im Schatten eines vorspringenden Felsens zwanzig Yards die Straße hinunter und riss beide Pistolen aus der Tasche.
    Der Buick schoss mit quietschenden Bremsen an Phil vorbei. Dicht neben dem Pontiac ließ Seaton anhalten, sprang heraus und entdeckte den gefesselten Jack.
    »Stopp, Mister, und die Pfoten hoch, FBI!«, brüllte Phil und hob die Pistole.
    »Verdammter Hund!«, brüllte der Gangster zurück, ließ sich auf die Knie fallen und riss eine Schusswaffe aus dem Halfter. Mit der anderen Hand gab er seinem Fahrer ein Zeichen. Der Buick schoss vorwärts.
    »Das Spiel ist aus, Seaton, gib auf!«, rief Phil. Der Gangster antwortete mit einem höhnischen Lachen.
    »Schieß nur, wenn du dem wehrlosen Jack eine verpassen willst«, brüllte Seaton und feuerte über den Kofferraum weg zu Phil. Dann tauchte der Gangster wieder blitzschnell hinter der Karosserie ab. Phil biss sich auf die Lippen. Er durfte nicht schießen.
    Wie ein heißer Blitz durchzuckte Phil die Erkenntnis, dass er den Zündschlüssel hatte stecken lassen. Seaton musste es bereits entdeckt haben. Er kurbelte das Fenster der offenen Tür herunter und schoss blitzschnell durch die Luke. Die Geschosse klatschten gegen die Felsen und surrten mit einem zirpenden Laut durch die Luft.
    Seaton kniete immer noch neben dem Wagen. Mit einer Hand steckte er die Pistole durch das Fenster, mit der zweiten schob er den Gang ’raus und startete den Motor. Als der Gangsterboss sah, dass Phil nicht zurückschoss, sprang er in den Wagen, warf den ersten Gang ein und jagte los. Sein Fuß trat das Gaspedal bis zum Anschlag durch.
    Als die Wagentür zuklappte, spurtete Phil los. Mit einem gewaltigen Sprung schoss der Pontiac vorwärts und wirbelte eine Staubwolke auf. Mein Freund ging in die Knie, hob die Pistole und zielte auf die Reifen.
    ***
    Da, endlich, der linke Fuß kam frei. Dann auch der rechte. Ich zog die Knie an, presste sie gegen das Gitter über mir und drückte meine Schultern gegen den Rahmen des Gepäckträgers. Alle Muskeln meines Körpers spannten sich.
    Millimeter um Millimeter schob mich die Hydraulikbühne erbarmungslos näher unter die Decke. Ich spürte bereits, wie meine Kräfte nachließen. Kalter Schweiß trat auf meine Stirn, rann mir in die Augen.
    Ich bäumte mich noch einmal auf. Die letzte Kraftanstrengung hatte Erfolg. Der Holm an dem die Lederriemen befestigt waren, brach an zwei Stellen. Ich war frei. Schon berührte meine Stirn das Eisengitter.
    Mit letzter Kraft schob ich mich über den Rand des Fahrzeugs und ließ mich aus mehr als zwei Yards Höhe zu Boden fallen.
    Plötzlich war ich hellwach. Es war ein Geräusch, das mich aus meiner halben Ohnmacht aufgeschreckt hatte. Die hydraulische Pumpe presste das Wagendach gegen das Gitter. Es war das Knacken von Metall. Es dauerte nur wenige Augenblicke, dann zersprangen die Windschutzscheibe und die übrigen Autoscheiben.
    Ich hustete, kroch weiter, tastete ich mich an der Wand entlang und entdeckte die Tür. Ich richtete mich auf und drehte mich mit dem Rücken zur Tür. Meine Hände fanden den Knopf und drehten ihn.
    Die Tür sprang auf. Ich stürzte in den Flur und fiel hin.
    ***
    Als ich aufwachte, lag ich auf dem Betonboden einer leeren

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