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0413 - Der Nebel-Vampir

0413 - Der Nebel-Vampir

Titel: 0413 - Der Nebel-Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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während der Liegestuhl und die sich vollsaugende Auflage versanken. »He!« protestierte er. »Das Ding ist nicht rostfrei! Was fällt dir ein?«
    »Du sagtest doch, daß es mit der Ruhe vorbei ist«, stellte Nicole schmunzelnd fest. Sie schmunzelte so lange, bis Zamorras Hand emporschoß, um sie am Bein zu packen und zu sich in den Pool zu zerren. Geistesgegenwärtig trat sie einen Schritt zurück.
    Aber Zamorra hatte damit gerechnet und sein Auftauchen entsprechend vorbereitet. Er erwischte sie trotzdem noch und zog sie zu sich. Mit einem schrillen Aufschrei segelte sie über ihn hinweg ins Wasser.
    Zamorra rettete sich rasch aufs Trockene, ehe sie ihn unter Wasser ziehen konnte. »Schurke!« schrie sie, als sie prustend wieder an der Oberfläche erschien. »Bist du wahnsinnig? Die Bluse war ganz neu! Ich habe sie gerade erst in Roanne gekauft!«
    Zamorra grinste. »Dann werden wir jetzt feststellen, ob sie beim Kaltwaschvorgang einläuft«, bemerkte er trocken. »Vielleicht solltest du dich beim nächsten Mal vorher ausziehen, ehe du baden gehst. Habe ich ja schließlich auch getan…«
    »Du bist ein elender Schuft.« Sie schwamm an den Beckenrand und ließ sich von Zamorra hochhelfen.
    Die neue Bluse und der kaum ältere, recht kurze Rock klebten ihr am schlanken Körper. »Warte, ich helfe dir beim Ausziehen, ehe dieses dünne Zeugs, das der Schneider verwegen Stoff genannt hat, noch zerreißt«, bot Zamorra an.
    »Wüstling!« fauchte sie. »Du bist durchschaut. Ich schaffe das auch noch allein.«
    Zamorra sah ihr genießerisch zu, wie sie aus der klatschnassen Kleidung stieg. Er zog Nicole in eine enge Umarmung und küßte sie. »Friede?«
    »Friede«, nahm sie das Angebot an. »Aber nur bis zur nächsten Gelegenheit.«
    Sie ließen sich in die Gartenstühle fallen, die am kleinen Rundtisch im Schutz des großen Sonnenschirms standen. Zamorra sah die Zeitungen, die Nicole mitgebracht hatte. »Du warst auch unten im Dorf?«
    »Sicher. Direkt, nachdem ich aus Roanne kam. Pascal geht es übrigens schon wieder ganz gut. Er sehnt sich nach Hause.«
    Pascal Lafitte lag in Roanne im Krankenhaus; Nicole hatte ihm einen kurzen Besuch abgestattet. Sie und Zamorra wechselten sich dabei ab und nahmen auch jedesmal Pascals Frau Nadine mit. Pascal war bei der Auseinandersetzung mit dem Dämon Canaro schwer gestürzt und verletzt worden, aber längst wieder auf dem Weg der Besserung. Er rechnete jeden Tag mit seiner Entlassung.
    Zamorra griff nach den Zeitungen. Er abonnierte einige internationale Blätter, bei denen er sicher gehen konnte, daß sie Sensationsmeldungen über ungewöhnliche Ereignisse ihren begierigen Lesern schneller darboten, als sie überhaupt passierten. Ungewöhnliche Ereignisse waren in diesem Fall parapsychische Erscheinungen, übersinnliche Phänomene, Unerklärliches und Okkultes. Es war eine der Arten, wie Zamorra erfuhr, wo er unter Umständen benötigt wurde. Er hatte sich schon lange dem Kampf gegen die Mächte der Finsternis verschrieben.
    Er war ein Sprachtalent und beherrschte mehrere Sprachen nahezu akzentfrei. Lesen konnte er die Texte ebenfalls fließend. Normalerweise sortierte Pascal Lafitte die Zeitungen bereits vor und suchte das Wichtige heraus – zumindest bei den deutschen und englischen Zeitungen, die er selbst lesen konnte; bei italienischen und spanischen war das für ihn schon schwieriger. Zamorra hatte keine Probleme damit.
    Er wurde auf Anhieb fündig.
    Das englische Revolverblatt meldete auf der fünften Seite in einem zweispaltigen Zehnzeiler mit Foto von dem Fall eines jungen Ehepaares in der mittelenglischen Grafschaft York. Während einer nächtlichen Heimfahrt war die Frau neben ihrem Mann im Wagen gestorben – so seine Version. Die Polizei vermutete dagegen einen Mord, zumal der Körper der Frau nahezu blutleer war und es winzige, punktförmige Halsverletzungen gab. Wie durch diese kleinen Verletzungen so viel Blut abfließen konnte, war den Gerichtsmedizinern, die die Obduktion hatten vornehmen wollen, nach dem ersten Augenschein völlig unerklärlich. Zu einer eingehenderen Untersuchung waren sie nicht mehr gekommen, da die Leiche spurlos verschwand. Daraufhin hatte die Polizei, die nicht nur einen Mord, sondern eine größere Sache dahinter vermutete, den jungen Mann in Haft genommen.
    »Ein Vampir«, stellte Nicole nüchtern fest.
    Zamorra nickte. Alles deutete auf Vampirismus hin. Das war ihm klar, es war Nicole klar und möglicherweise dem jungen Mann, der

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