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0413 - Die Sonnenforscher

Titel: 0413 - Die Sonnenforscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ausgesehen hatte.
    Jinza nickte zufrieden, dann verließ er die Biozentrale. Draußen rief er seine Transportkapsel zurück und ließ sich von ihr wieder an die Oberfläche des Planeten befördern.
    „Sie befinden sich über dem Privatgebiet des Neurochirurgischen Sanatoriums von Professor Dr.
    Küjali!" schnarrte eine Roboterstimme aus dem Telekomempfänger Jinzas. „Bitte, identifizieren Sie sich!"
    Der Luxusgleiter des Menschenhändlers schwebte bewegungslos über einem Gebäudetrakt, der in einem großzügig gestalteten Park eingebettet war. Das Gelände lag einige Kilometer außerhalb von Trade City. Der Gebäudetrakt enthielt tatsächlich ein Privatsanatorium des Neurochirurgen Professor Dr.
    Achmed Küjali. Dennoch war es vor rund einundzwanzig Jahren nur als Aushängeschild der Organisation von Pahul Jinza errichtet worden.
    „Ich bin der Mäzen", sagte Jinza ins Mikrophon, dann fügte er noch eine Kodenummer dazu.
    „Identifiziert!" schnarrte die Automatenstimme erneut. „Unbeschränkte Bewegungsfreiheit."
    Pahul Jinza lächelte undefinierbar. Er setzte den Gleiter vor der Terrasse eines scheibenförmigen Prachtbungalows auf. Sofort stürzten zwei braungelbe Bulldoggen aus einem Nebeneingang und kläfften das Fahrzeug an.
    Jinza stieg aus. Das Gebell der Hunde steigerte sich zu euphorischem Freudenlärm. Sie sprangen an dem Menschenhändler hoch und versuchten, dessen Gesicht abzulek ken. Der richtige Pahul Jinza war ein großer Hundefreund gewesen, und seine beiden Doggen hatten den Verbrecher wirklich geliebt.
    Andere Freunde hatte es im Leben des ehemaligen Pahul Jinza nicht gegeben.
    Nach dieser stürmischen Begrüßung betrat Pahul alias Robot Vario-500 die Vorhalle des Bungalows, durchschritt sie und begab sich in die Mikrofilm-Bibliothek. Er schaltete ein Kontrollgerät ein und überzeugte sich davon, daß sich außer ihm kein intelligentes Lebewesen innerhalb des Bungalows befand. Danach aktivierte er das Visiphon, allerdings ohne die Bilderfassung einzuschalten.
    Kurz darauf meldete sich erneut eine metallisch schnarrende Stimme. „Empfangscomputer Professor Dr. Küjali! Sie wünschen?"
    „Der Professor hat Besuch", sagte Jinza. „Bitten Sie ihn, sofort zu seinem Bungalow zu kommen."
    „Das darf ich nicht, wenn ich Ihren Namen nicht kenne. Außerdem: Warum aktivieren Sie Ihre Bilderfassung nicht?"
    „Weil ich das als Mäzen des Professors nicht nötig habe."
    „Das ist etwas anderes, Sir", gab der Computer zurück. „Ich werde Ihre Bitte sofort weiterleiten.
    Wünschen Sie, auf eine Antwort zu warten?"
    „Nein, ich warte auf den Professor!"
    „Sehr wohl, Sir!"
    Pahul Jinza schaltete das Visiphon ab. Er sah der Begegnung mit dem Neurochirurgen mit gemischten Gefühlen entgegen. Professor Dr. Achmed Küjali war kein Verbrecher. Im Gegenteil, er verabscheute den Menschenhandel. Dennoch arbeitete er in gewisser Hinsicht mit Pahul Jinza zusammen. Jinza hatte ihn einst von einem Menschenhändlerring losgekauft und ihm die Freiheit gegeben; er hatte Millionen und aber Millionen Solar bereitgestellt, damit der Neurochirurg dieses Sanatorium einrichten und zahllosen leidenden Menschen helfen konnte.
    Dennoch hätte das allein nicht genügt, um Achmed Küjali für immer schweigen zu lassen. Er gab sein Sanatorium nur deshalb noch für die Geschäfte des, Menschenhändlers her, weil Pahul Jinza ihm vor dreieinhalb Jahren hoch und heilig versprochen hatte, sich ausschließlich als Vermittler zwischen Kidnappern und ihren Angehörigen zu betätigen, also dafür zu sorgen, daß die Entführten erstens nicht ermordet wurden und zweitens, daß der Entrichter des Lösegeldes die Garantie besaß, das Opfer unversehrt zurückzubekommen, sobald die Summe bezahlt worden war. Freilich war dieses Versprechen bereits nicht mehr vom richtigen Pahul Jinzas gegeben worden. Außerdem „bearbeitete" der Vario-500-Roboter in Jinzas Körpermaske nur solche Fälle, in denen es galt, unschuldige Menschen aus dem unbarmherzigen Getriebe der galaktischen Geheimdienste zu befreien.
    Wenige Minuten nach dem Gespräch vernahm Pahul Jinza das Geräusch von Schritten in der Vorhalle, dann öffnete sich die Tür zur Bibliothek.
    Ein untersetzter, beleibter Mann mit kahlem Schädel, buschigen Brauen und Hakennase, in einen hellgrünen Arztkittel gekleidet, trat schnaufend ein.
    „Mr. Jinza!" stieß er kurzatmig hervor. „Und ich hatte gehofft, Sie würden Ihr unseliges Gewerbe aufgeben."
    Jinza erhob sich lächelnd und

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