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0413 - Die Sonnenforscher

Titel: 0413 - Die Sonnenforscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Amant hatte nur ganz kurz Verbindung zum Leiter der Einsatzgruppe aufgenommen und sich identifiziert. Danach begab er sich auf seinen Alleingang. Der Individualspürer seines Einsatzgleiters unterschied sich von denen anderer Polizeigleiter dadurch, daß er auch nicht registrierte Gehirnwellenmuster orten konnte - ein besonderer Vorteil, da die Individualschwingungen von Pahul Jinza unbekannt waren. Davon, daß der richtige Jinza längst „geheilt" und mit neuer Persönlichkeit und anderem Namen dem friedlichen Handel nachging, ahnte Phyl Amant nichts. Der Kaiser hatte damals ebenfalls im Alleingang gehandelt und über seinen Erfolg geschwiegen, weil er beabsichtigte, eine seiner Pseudo-Variablen-Kokonmasken nach Pahul Jinza zu gestalten.
    Plötzlich zuckte Amant zusammen. Auf dem Oszillographenschirm des Individualspürers waren drei flackernde Linien erschienen. Gleichzeitig erschienen auf dem schmalen Datenschirm daneben die Positionskoordinaten der georteten Gehirnwellenmuster.
    Sergeant Steel wartete nicht erst den Befehl seines Vorgesetzten ab, sondern legte den Gleiter bereits auf die Seite und beschleunigte, dem errechneten Ziel entgegenjagend. Phyl Amant verzichtete darauf, seine Entdeckung dem Einsatzgruppenleiter zu melden. Der Funkspruch hätte unter Umständen von den Gesuchten abgehört werden können.
    „Position unverändert", flüsterte er nach einigen Minuten, als ob er fürchtete, die Gesuchten könnten ihn hören.
    „Noch dreieinhalb Kilometer, Rufus. Tiefer gehen!"
    Rufus Steel gehorchte. Die Unterseite des Gleiters streifte hin und wieder das Blätterdach des Sumpfwaldes. Herausragenden Baumriesen wich Steel mit unnachahmlicher Eleganz aus. Amant geriet ins Schwitzen dabei.
    „Ich empfehle, wenigstens zweihundert Meter vor dem Zielpunkt zu landen und den Weg zu Fuß fortzusetzen, Sir", warf Rufus ein.
    Der Kaiserliche Sekretär versuchte, das Blätterdickicht mit den Blicken zu durchdringen.
    „Zu Fuß...?" antwortete er zögernd. „Und wenn wir im Moor versinken?"
    Sergeant Steel lächelte.
    „Ich werde vorausgehen, Sir. Wenn ich nicht einsinke, dann besteht für Sie erst recht keine Gefahr."
    Phyl Amant grinste.
    „Nein, allerdings nicht", murmelte er.
    Rufus Steel vollführte einige Manöver mit dem Gleiter, bevor er eine relativ trockene Lichtung entdeckte. Dort setzte er das Fahrzeug auf, nahm das Nadlergewehr in die Hand und stieg aus. Amant folgte ihm nach einer letzten Kontrolle des Individualspürers. Die Position der Gesuchten hatte sich nur um wenige Meter verändert.
    Der Sekretär von Anson Argyris verzog das Gesicht, als ihm der faulige Brodem des Sumpfes entgegenschlug. Er verlor jedoch kein Wort, sondern folgte seinem Begleiter rasch, um ihn nicht aus den Augen zu verlieren. Außerhalb der Lichtung schuf das Blätterdach ein seltsames Halbdunkel.
    Riesenfarne und nach Verwesung riechende fleischfressende Pflanzen säumten den Pfad, den Sergeant Steel nahezu mühelos bahnte. In den tiefen Fußstapfen Steels sammelte sich rasch eine schwarze Brühe. Unbekannte Tiere raschelten irgendwo in der Nähe und gaben eigenartig dumpfe Laute von sich.
    Amant fluchte unterdrückt, als zeckenähnliche Tiere von oben auf ihn herabregneten und sich in die ungeschützte Haut von Gesicht und Händen bohrten.
    Er wischte sie ab, doch die Köpfe blieben im Fleisch stecken; er würde sie sich später herausholen lassen müssen.
    Plötzlich blieb Rufus stehen und hob die Hand.
    Vor ihnen erscholl das Summen anlaufender Antigravkissenerzeuger.
    Waren sie etwa um Sekunden zu spät gekommen?
    Rufus Steel warf sich vorwärts. Phyl Amant folgte keuchend und erblickte kurz darauf einen schwarzen Gleiter, der sich von einer festen Plattform im Sumpf emporhob.
    Amant und Rufus rissen gleichzeitig ihre Impulsstrahler aus den Gürtelfutteralen und eröffneten das Feuer. Aber einen Sekundenbruchteil vorher legte sich ein flimmernder Energievorhang zwischen den Gleiter und sie.
    Und dann sahen sie den anderen Gleiter, ein graugrünes schweres Fahrzeug mit gepfeilten Tragflächen. Eine exotisch gekleidete Gestalt lief darauf zu. Rufus Steel feuerte mit dem Nadlergewehr. Die Betäubungspfeile mußten zu Hunderten in den Körper des Fliehenden schlagen.
    Dennoch schaffte er es beinahe bis zum Gleiter. Kurz davor allerdings brach er zusammen.
    Steel ließ die Waffe sinken und sprang auf die Plattform. Als Phyl Amant ihm folgte, sah er, daß es sich bei der vermeintlichen Plattform um das Dach eines im Sumpf

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