0413 - Die Sonnenforscher
...", murmelte Geoffry Abel Waringer.
Noch einmal wollte die Nacht der Unwissenheit und Verblödung ihn zu sich herabziehen, doch er riß sich endgültig los. Unwillkürlich griff er nach seinem Zellaktivator, diesmal bewußt, fühlte das rhythmische Pulsieren und entspannte sich lächelnd.
„Er hat mir geholfen", flüsterte er. Schlagartig kehrte seine Aktivierung zurück. Er ließ sich von Accutron Mspoern in Stichworten über das informieren, was er nicht bewußt erlebt hatte. Aber noch bevor der Accalaurie geendet hatte, hob Waringer die Hand.
„Das genügt. Die Menschheit ist dir zu ewigem Dank verpflichtet, mein Freund. Doch nun zur Gegenwart. Mir scheint, der Paratronschirm hält nicht mehr lange. Zeitweise reißt er ohnehin schon auf."
Er aktivierte die Verbindung zum zentralen positronischen Steuergehirn.
„Professor Waringer spricht. Bitte melden!"
„Hier ist die Zentralpositronik", schallte es zurück.
„Sie sind als Weisungsberechtigter identifiziert. Ihre Befehle, Sir?"
Waringer lachte dem Accalaurie zu.
„Das ging schnell, was?" Er wurde wieder ernst.
„Die Mannschaft ist handlungsunfähig. Ich befehle dir deshalb, die Steuerung allein zu übernehmen und die SUN DRAGON in den freien Weltraum zu bringen. Alle dafür notwendigen Maßnahmen sind durchzuführen. Schnell!"
Noch während die Positronik den Befehl bestätigte, wurden die Impulstriebwerke auf Vollast hochgeschaltet. Der „Sonnendrache" entfernte sich von dem Todessatelliten, durchstieß die unsichtbare Schutzbarriere des hyperphysikalischen Hohlraums und beschleunigte mit der Sonnenrotation. Unter und hinter ihr entfesselten unbekannte Kräfte eine Hölle.
Die gewaltigsten Protuberanzen, die Menschen jemals beobachtet hatten, schossen hinter dem fliehenden Forschungsschiff her. Magnetstürme versuchten, es zurückzureißen. Konzentrierte radioaktive Strahlung prasselte auf den Paratronschirm ein.
Nun bewährte es sich, daß die Stärke des Sonnenforschungsschiffes auf seinen Defensivmitteln beruhte. Die SUN DRAGON wurde zwar hin und her geschleudert, ihr Paratronschirm verformte sich, und im HÜ-Schirm tobten Entladungen, aber allmählich stieg sie höher, entfloh den gezielt entfesselten Naturkräften.
Allmählich erwachte auch die Intelligenz der Besatzung wieder. Zuerst regte sich Oberstleutnant Gertsa Hamesener. Verwundert blickte er sich um. Er besaß keine Erinnerung mehr an das, was seit dem Einsetzen der Emotiostrahlung bis zu seinem geistigen Erwachen geschehen war.
„Warten Sie ab, bis alle Männer wieder zu sich gekommen sind", antwortete Waringer auf seine Fragen.
„Ich möchte nicht das gleiche dreihundertmal erzählen."
Die vom Zentralgehirn alarmierten Medoroboter arbeiteten sich von einem Verletzten zum anderen durch. Fran Chabel mußte mit einem Schädelbasisbruch in die Bordklinik eingeliefert werden. Andere Männer hatten Rippenbrüche und Prellungen erlitten, aber es hätte schlimmer ausgehen können.
Geoffry Abel Waringer atmete auf, als das Schiff durch die letzten Gasschleier stieß und der freie Weltraum vor ihm lag. Noch waren die Augen zu geblendet, um darin etwas zu erkennen, aber allein die nachtdunkle Schwärze mit dem düsteren fernen Glühen wirkte beruhigend.
Der Hyperphysiker lächelte, als der Hyperkom ansprach. Perry Rhodans Stimme ertönte aus dem Lautsprecherteil.
„Hier spricht der Großadministrator! Ich rufe die SUN DRAGON. Wir haben Sie in der Tasterortung.
Bitte melden Sie sich!"
Waringer schaltete den Sendeteil ein.
„Hier spricht Waringer. Bitte, gib der Steuerpositronik einen starken Leitstrahl, Perry. Die Besatzung ist noch handlungsunfähig."
Endlich wurde auch die Bildübertragung klarer.
Flimmernd stand Rhodans Gesicht auf dem Trivideoschirm.
„Leitstrahlabgabe veranlaßt, Abel. Was ist geschehen? Wir haben furchtbare Entladungen registriert. Hattet ihr Verluste?"
„Keine Verluste, Perry", sagte Waringer und sah, wie der Großadministrator aufatmete. „Wir haben den Todessatelliten entdeckt."
„Ja ...?" Perry Rhodan beugte sich vor. Seine Augen funkelten.
Es tat dem Hyperphysiker leid, daß er Rhodan enttäuschen mußte.
„Er war stärker als wir. Für Transformgeschosse unangreifbar. Emotiostrahlung. Das Schiff wurde von einer Art Emotiostrahlung überflutet. Ohne Mspoerns Hilfe wäre es wahrscheinlich aus mit uns gewesen.
Wir sind fertig, Perry. Du mußt das Schiff mit Traktorstrahlen landen lassen."
Nachdem Waringer und Accutron Mspoern ihre
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