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0413 - Ich zerschlug den blutigen Terror

0413 - Ich zerschlug den blutigen Terror

Titel: 0413 - Ich zerschlug den blutigen Terror Kostenlos Bücher Online Lesen
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schüttelte den Kopf.
    »Nein, Sir.«
    Hellers ließ eine Pause eintreten. Er spielte mit einem Bleistift, blickte starr auf den Kalender vor sich und bemerkte schließlich mit einem seltsamen Unterton:
    »Ich würde mir das genau überlegen, Cookane, vielleicht kennen Sie ihn doch.«
    »Nein, Sir«, erwiderte der Patrolman fest. »Den Namen Bob Andrew habe ich noch nie gehört. Das weiß ich genau.«
    Hellers seufzte, während er den Bleistift weglegte:
    »Na schön. Aber ein Mann, den Sie gar nicht kennen, könnte eigentlich auch keinen Grund haben, gegen Sie falsche Anschuldigungen zu erheben, nicht wahr?«
    »Wahrscheinlich nicht, Sir. Warum?«
    »Dieser Bob Andrew ist als illegaler Buchmacher von der Kriminalabteilung festgenommen worden. Er sitzt jetzt im Hauptquartier und wird verhört. Unter anderem hat er ausgesagt, daß Sie, Cookane, in den letzten fünf Monaten ungefähr für achttausend Dollar Wettscheine für die Pferderennen bei ihm gekauft hätten.«'
    Tim Cookane fuhr von seinem Stuhl in die Höhe, als hätte ihn eine Tarantel gestochen.
    »Ich? Wettscheine? Für acht —«
    »Für achttausend Dollar, ja. Innerhalb eines halben Jahres. Machen Sie sich klar; Cookane, was für eine Beschuldigung das ist! Erstens ist es für Polizisten verboten, sich mit illegalen Buchmachern in Geschäfte einzulassen. Zweitens fragt man sich im Hauptquartier natürlich mit Recht, woher ein Cop so viel Geld hat! Da bleibt dann drittens nur noch eine bestimmte Vermutung übrig Cookane hatte sich wieder auf'seinen Stuhl gesetzt. Er zog seine Taschentuch und tupfte sich Stirn, Oberlippe und Hals damit ab. Allmählich ging ihm die ganze Tragweite dieser ungeheuerlichen Beschuldigung auf. Natürlich würde jedermann annehmen, daß er, Cookane, ein korrupter Polizist sei. Einer, der sich von Gangstern und anderen finsteren Burschen schmieren ließ. Denn kein Cop im ganzen Lande hätte es sich leisten können, innerhalb eines halben Jahres auch nur zweitausend Dollar zu verwetten. Von einem vierfach größeren Betrag gar nicht zu reden.«
    »Sir«, stieß Cookane rauh hervor, »Sir, das — verschlägt mir die Sprache. Ich — ich kann nur sagen, daß es nicht wahr ist. Ich habe ein einziges Mal bei einem Pferderennen gewettet. Damals lebte mein Vater noch, und der hatte mich zu dem Rennen mitgenommen. Das ist jetzt bestimmt schon zehn bis zwölf Jahre her. Und damals war ich ja'noch nicht bei der Polizei. Aber jetzt — Sir, das ist eine infame Lüge. Eine unverschämte Verleumdung!«
    Hellers zog die Augenbrauen hoch.
    »Ja?« fragte er schneidend. »Und was ist das?«
    Er zog die mittlere Schublade auf und holte eine runde Blechdose hervor. Cookane legte den Kopf schief. Es war die Dose einer bestimmten Pfeifentabaksorte, und er hatte ein paar leere Dosen davon zu Hause herumstehen. Er hatte :.io aufgehoben, weil man in jedem Haushalt mal eine praktische Dose gebrauchen kann.
    »Ich habe ungefähr ein halbes Dutzend solcher Dosen zu Hause, Sir«, sagte Cookane. »Ich rauche diesen Tabak mit Vorliebe.«
    Hellers hob den Deckel ab und kippte die Dose um. Sechs Bündel von kleinen gelben, roten und grünen Papierstücken fielen auf dem Schreibtisch des Revierleiters. Die Bündel waren mit roten Gummibändchen zusammengehalten.
    »Das sind die Einzahlungsabschnitte von Wettscheinen, Cookane«, erklärte Captain Hellers kalt. »Alles in allem etwas über achttausend Dollar. Samt und sonders in den letzten sechs Monaten. Die Spezialabteilurig im Hauptquartier, die für Personalüberwachung zuständig ist, hat diese Dose mit ihrem Inhalt heute früh in Ihrer Wohnung beschlagnahmt, Cookane.«
    Captain Hellers stand auf.
    »Sie geben Ihre Schußwaffe, Ihr Dienstabzeichen und Ihren Polizeiausweis beim wachhabenden Sergeanten ab. Bis auf weiteres sind Sie vom Dienst beurlaubt. Das Tragen der Polizeiuniform ist Ihnen untersagt.« Hellers Stimme wurde so leise, daß man sie kaum noch hören konnte. Sein Gesicht war geisterhaft bleich, als er hinzufügte: »Und jetzt machen Sie, daß Sie hinauskommen.«
    ***
    Mit hundertfach geübtem Schwung warf Phil seinen Hüt von der Tür her an den Garderobenhaken, wo er schaukelnd hängenblieb. Quad Watherby legte Hut und Mantel ebenfalls ab und brachte seine zweihundert Pfund mit gewichtigen Schritten zum nächsten Drehstuhl. Phil zeigte auf einen Besuchersessel vor seinem Schreibtisch: »Setzen Sie sich«, sagte er zu dem Betrunkenen, den sie in Bails’ Kneipe aufgelesen hatten. »Wie heißen Sie

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