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0413 - Ich zerschlug den blutigen Terror

0413 - Ich zerschlug den blutigen Terror

Titel: 0413 - Ich zerschlug den blutigen Terror Kostenlos Bücher Online Lesen
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eigentlich, Mister?«
    »Weil«, erwiderte der kleine, drahtige Bursche und grinste. »Alfred Weil.« Phil blieb stehen und dachte einen Augenblick nach. Dann wandte er sich an Watherby, dem Kollegen aus Chicago, kniff ein Auge zu und sagte: »Ich besorge ein Kännchen Kaffee für Mister Weil.«
    »Okay, Decker.«
    Phil verließ das Office und ging ins Archiv. Er nannte den Namen des Mannes. Ein paar Minuten später hatte er die typische Karteikarte eines Vorbestraften vor sich liegen. Außer dem Dreierstreifen mit Weils Gesicht enthielt die Karten seine Personalien und ein kurz gefaßtes Vorstrafenregister. Phil studierte es gründlich.
    »Danke«, sagte er danach, gab die Karte zurück und holte in der Kantine ein Kännchen Kaffee. Als er das Office wieder betrat, herrschte Schweigen. Phil gewann den Eindruck, daß Watherby inzwischen kein einziges Wort mit Alfred Weil gewechselt hatte.
    »Ihren Kaffee, Mister Weil«, sagte Phil und stellte das kleine Tablett auf den Schreibtisch.
    Weil grinste wieder.
    »So freundlich bin ich von der Polizei noch nie behandelt worden.«
    »Sie hatten also früher schon mit der Polizei zu tun?«
    Weil warf ihm einen kurzen Blick zu. »Halten Sie mich für dämlich, G-man? Sie haben doch eben nicht nur Kaffee geholt — oder? Haben Sie nicht auch schnell man nachsehen lassen, was das für ein Kerl ist, dieser Alfred Weil? Und haben Sie nicht meine Vorstrafenliste schnell mal überflogen?«
    Phil nickte.
    »Stimmt. Ja. Das habe ich getan. Es freut mich, Mister Weil, daß wir uns so auf Anhieb verstehen. Das erspart uns zeitraubende Erklärungen. Wir sind an Bancroft Taylor interessiert. Sie haben in Bails’ Kneipe ja gehört, warum wir ihn suchen. Jetzt treten Sie plötzlich als Entlastungszeuge für Taylor auf. Was auf Meineid steht, brauche ich einem im Umgang mit der Polizei erfahrenen Mann ja nicht zu erklären, nicht wahr?«
    »Nein, das brauchen Sie nicht«, bestätigte Weil und nippte an seinem Kaffee. Wenn nicht der glasige Ausdruck in seinen Augen gewesen wäre, hätte man ihn für nüchtern halten können. Möglicherweise gehörte er zu den starken Trinkern, denen der genossene Alkohol nur schwer anzumerken ist.
    »Geben Sie uns doch mal eine Beschreibung von Taylor«, mischte sich Watherby ein.
    Weil zuckte die Achseln.
    »Wenn Sie wollen, meinetwegen…« Er fing an, Bancroft Taylors Aussehen zu beschreiben. Durch ein paar Zwischenfragen lenkte Watherby auf zusätzliche Einzelheiten hin. Als Weil am Ende war, sah Phil den Chicagoer Kollegen fragend an. Watherby nickte unmerklich. Weils Beschreibung traf also zu, und folglich mußte Weil den Mann kennen.
    »Wann haben Sie Taylor das erstemal gesehen?« fragte Phil.
    »Kurz vor Weihnachten.«
    »Wie haben Sie ihn kennengelernt?«
    »Wie man eben Männer kennenlernt. In einer Kneipe am Broadway. Taylor stand an der Theke, als ich ’reinkam. Wir tranken ein paar Whisky zusammen und unterhielten uns.«
    »Über was?«
    »Das weiß ich jetzt doch nicht mehr! Über irgendwelchen alltäglichen Kram. Vielleicht über das Wetter oder über Politik oder Baseball oder die letzten Boxkämpfe im Madison Square.«
    »Und wann sahen Sie Taylor wieder?«
    »Noch drei- oder viermal. Das letztemal war es in der Nacht vom 22. auf den 23. Februar. Ich war wieder in der Kneipe am Broadway, wo wir uns kennengelernt hatten. Da kam Enrico ’rein, Enrico Malides —«
    »Wer ist das?« fragte Watherby.
    »Ein Bekannter. Er sitzt auch oft in der Kneipe, von der ich rede. Also Enrico kam herein und sagte zu mir, draußen wäre ein Mann, der mich mal sprechen wollte. So wie Enrico ihn beschrieb, konnte es eigentlich nur Taylor sein. Na, ich ging also hinaus, und wirklich stand Taylor da und wartete auf mich. Er säße in der Klemme, sagte er —«
    »In was für einer Klemme?« fragte Watherby scharf.
    Weil machte die Bewegung des Geldzählens mit Daumen und Zeigefinger der linken Hand, während er wieder an seinem Kaffee nippte.
    »Finanzen«, sagte er. »Taylor war pleite. Kann ja jedem mal passieren, nicht? Ich hielt ihn für vertrauenswürdig und gab ihm einen Zwanziger.«
    Phil runzelte die Stirn.
    »Sie wollen also damit sagen, daß Sie in der Nacht vom 22. auf den 23. Februar mit Bancroft Taylor zusammentrafen und ihm zwanzig Dollar liehen?« fragte er.
    »Ja, das will ich sagen.«
    »Haben Sie das Geld schon zurückbekommen?«
    »Nein, noch nicht. Aber ich werde es schon kriegen. Sicher kommt Taylor wieder mal zu Geld. Er macht einen

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