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0413 - Ich zerschlug den blutigen Terror

0413 - Ich zerschlug den blutigen Terror

Titel: 0413 - Ich zerschlug den blutigen Terror Kostenlos Bücher Online Lesen
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schützen.«
    »Dann fangt man gleich damit an«, sagte ich. »Ich brauche die Aussagen von wenigstens zwei ehrlichen Männern, die auch vor Gericht bezeugen werden, daß Raggioti und Phillie sie unter Androhung von Gewalt erpreßt haben. Nur diese beiden Aussagen, dann kann ich die beiden festnehmen lassen. Aber wer von euch hat schon den Mut, endlich fien Mund aufzumachen?«
    »Wir siad verheiratet, G-man«, murrte Molton halblaut. »Wir haben Kinder…«
    Ich atmete hörbar. Es war immer wieder dasselbe. Die Gangster rechnen mit der Angst vor dem Terror, den sie verbreiten. Eine teuflische Rechnung, die immer wieder für eine gewisse Zeit aufgeht. Bis es einem gelingt, diesen Teufelskreis von Terror — Angst — neuem Terror und größerer Angst, irgendwo zu unterbrechen.
    Es kann einem nur manchmal den Magen umdrehen, daß man nicht nur gegen Gangster, sondern auch noch gegen die Mauer des Schweigens der Opfer ankämpfen muß.
    Ich drehte mich um und ging wütend fort. Aber nach ein paar Schritten hörte ich, wie sie mich riefen. Und als ich über die Schulter zurückblickte, kamen sie mir nachgelaufen.
    »Okay, G-man«, fauchte Molton mich an: »Sie haben uns geschafft. Wir packen aus. Wir vier. Auf der Stelle.«
    »Stop«, fiel ich ihm in die Rede. »Vorher wollen wir ein paar Vorbereitungen treffen. Kein Gangster soll auch nur die leiseste Chance haben, eine Hand gegen eines eurer Kinder zu heben. Kommt mit!«
    ***
    Als Raggioti und Phillie wieder erschienen, saß Phil auf der Limonadenkiste, die in einer Ecke des fensterlosen Kellerraumes stand. Er hob den Kopf. Die einzige Glühbirne in dem feuchtkühlen Gewölbe war so dick mit Staub verkrustet, daß ihr Lichtschein nicht mehr als ein kümmerliches Zwielicht aufkommen ließ.
    »So, Mister«, sagte Raggioti, zog sein Schnappmesser, lehnte sich mit dem Rücken gegen die Tür und begann wieder seine Fingernägel mit der Spitze des Messers zu säubern. »Wir sind wieder da.«
    »Freut mich«, erwiderte Phil, während er sich ein wenig anders hinsetzte. Er machte nur eine kleine Bewegung dabei, und sie wirkte keineswegs auffallend. »Es ist hier ziemlich langweilig. Außerdem habe ich .Hunger. Es muß doch längst. Mittag sein.«
    »Haben Sie keine Uhr?« fragte Phillie, der neben Raggioti stehengeblieben war und wie immer auf Befehle seines Komplicen wartete.
    »Doch«, sagte Phil und hob den linken Arm. Er zeigte mit dem Finger auf das zersprungene Deckglas. »Das hat vorhin eins abgekriegt, als ihr mich eingeladen habt, hier auf euch zu warten. Und meine Uhr ist empfindlich. Schläge ist sie nicht gewöhnt.«
    Eine Weile herrschte Schweigen. Von Raggioti kam das leise Kratzen seines Messers. Schließlich hob der Gangster den Kopf.
    »Ich traue Ihnen nicht«, sagte er ruhig. »Sie sind ein Detektiv oder so was. Vielleicht ein Privatdetektiv?«
    »Nein«, erwiderte Phil. »Die Existenz eines Privatdetektivs ist mir zu unsicher.«
    »Was sind Sie dann? Rücken Sie mit der Sprache ’raus, Mister! Es wäre besser, Sie sagten uns die Wahrheit, ohne daß Wir Druck anwenden müssen.«
    »Manchmal bin ich etwas schwerhörig«, meinte Phil.
    Raggioti machte eine ungeduldige Bewegung.
    »Sie sollten sich nicht allzu sicher fühlen«, warnte er. »Wir müssen ’rauskriegen, was Sie für ein Kerl sind. Und wir werden es ’rauskriegen, darauf können Sie sich verlassen. Warum wollen Sie sich selber nur Unannehmlichkeiten bereiten?«
    Phil zuckte die Achseln. Er grinste herausfordernd.
    »Ich bin neugierig«, sagte er leise. »Ich bin sehr neugierig. Ich möchte wissen, was ihr mit mir anstellen wollt, wenn ich weiter meinen'Mund halte.« Raggioti nahm das Messer in die andere Hand.
    »Da gibt es viele Möglichkeiten, Mister. Glauben Sie mir. Wir können Sie hier durch die Mangel drehen, daß Sie am Schluß nicht mehr wissen, wieviel zwei mal zwei ist.«
    »Meinen Sie nicht, daß das mit einigen Geräuschen verbunden wäre?« erkundigte sich Phil. »Mit Geräuschen, die man vielleicht auf der Straße oder irgendwo in der Nachbarschaft hören könnte?«
    Raggioti tat, als ob er nachdenken müßte. Dann schüttelte er den Kopf.
    »Natürlich werden Sie schreien«, stellte er so ruhig fest, als spräche er vom Wetter. »Aber es kann niemand etwas hören. Niemand. Dieser Raum hier ist absolut schallsicher. Sie könnten vierundzwanzig Stunden brüllen wie am Spieß, und es würde Sie trotzdem niemand hören.«
    »Das ist ja heiter«, sagte Phil. »Dann nehme ich an, daß der

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