0414 - Zweikampf um die Ninja-Krone
ich lächeln wollen, das jedoch misslang. Ich sah keinen Grund, weshalb der Holländer hätte lügen sollen. Dabei überlegte ich, was ich überhaupt von diesem Yamiga wusste.
Er war ein Wissenschaftler, ein Mensch, der sich mit der Elektronik beschäftigte. Vielleicht ein Genie, das sich aus bestimmten Gründen hatte versteckt halten müssen.
Eine phantastische Geschichte, aber weshalb sollte sie nicht den Tatsachen entsprechen?
Wir hatten schon vieles erlebt, von dem man sagen konnte, dass es nicht in den normalen Rahmen hineinpasste.
Kommissar Muroto stellte die erste Frage. »Sie meinen unter dem Haus oder im Keller?«
Shrivers wischte über seine Stirn. »Unter dem Haus ist gut. Wir können es mit einem Eisberg vergleichen. Was aus der Oberfläche hervorschaut, ist nur ein kleiner Teil. Am wichtigsten ist die Steuerzentrale, sie befindet sich unter der Erde. Ein perfektes Labor mit allem, was dazugehört.«
»Aber dazu benötigt man Leute, die mithelfen«, sagte Suko.
»Nein, nicht mehr.«
»Wieso?« fragte ich.
»Weil Yamiga ein Genie ist. Er ist der Techniker, Yago der sensible, der sich mit der Umwelt beschäftigt und versucht, hinter die Geheimnisse der Welt zu schauen. Aber Yamiga hat es geschafft, sich die Helfer, die er benötigt, selbst herzustellen.«
Wir verstanden, und der Kommissar sprach es aus. »Sie meinen Roboter, Mr. Shrivers.«
»Ja.« Schnell redete er weiter. »Doch nicht allein Roboter sind es. Ich möchte diesen Geschöpfen noch einen Beinamen geben. Ich würde sie als Mordroboter bezeichnen. Sie gehorchen Yamiga aufs Wort. Ich war einmal unten und habe eine Demonstration erlebt. Furchtbar und unglaublich, kann ich Ihnen sagen.«
»Was soll er mit diesen Wesen?«
»Keine Ahnung. Jedenfalls hat Yago für eine gute Tarnung gesorgt. Die Kendo-Schule ist die perfekte Ablenkung. Und der Falke hat auch Recht gehabt. Sie können versuchen, das Gelände zu verlassen, Sie werden es nicht schaffen, denn Yamiga hat seine elektronischen Fallen aufgebaut, in die siehineintappen werden. Er kontrolliert das Leben hier. Er ist überall, er sieht alles.«
»Wieso?« Ich breitete meine Arme aus. »Kameras habe ich nicht entdecken können. Auch keine Fotoaugen.«
»Das ist überholt!« erklärte Shrivers lachend. »Mit so etwas gibt er sich nicht ab. Yamiga hat eine andere Methode entwickelt. Er nutzt die Falken aus.«
»Wie?« flüsterte Muroto.
»Ja, er hat sie in seinem Sinne programmiert. In einem Auge eines jeden Falken befindet sich ein winziges Kamera-Objektiv. Für uns nicht zu erkennen, aber für ihn. Durch die Augen der Vögel kann er alles entdecken. Etwas Besseres gibt es nicht für ihn. Wenn Sie jetzt versuchen zu verschwinden, hat er Sie stets unter Kontrolle. Auch deshalb, weil Ihnen sein Bruder keinen Schutz mehr gewähren kann. Yago hat Sie verlassen. Er ist zu ihm gegangen.«
»Es gibt drei Möglichkeiten«, sagte Suko. »Zum Ersten können wir uns das Tal der Schatten wohl abschminken. Zum Zweiten könnten wir versuchen, dieses unter der Erde liegende Labor ein bisschen aufzuräumen, und zum Dritten bleibt uns die geringe Chance, überhaupt von hier zu verschwinden und noch mal von vorn anzufangen.«
Dagegen war ich.
»Haben Sie Gründe?« fragte Muroto.
»Ja, denn mir ist vorhin etwas eingefallen. Shrivers sprach davon, dass in jedem Auge praktisch eine Mini-Kamera eingebaut worden ist. Die Falken sehen alles, vielleicht fotografieren sie auch. Wenn dem so ist, muss der Vogel Aufnahmen aus dem Tal der Schatten geschossen haben. Oder seid ihr anderer Ansicht?«
»Die Idee ist nicht schlecht«, meinte Muroto.
»Dann käme für uns also nur die Möglichkeit in Betracht, die Sie, Suko, als zweite ausgesprochen haben. Hinunter in den Keller und diesem Yamiga auf den Zahn fühlen.«
»Geht man neuerdings freiwillig in sein eigenes Grab?« fragte Shrivers.
»Wir haben das so an uns«, erwiderte ich.
»Dann drehen Sie sich mal um.«
Shrivers hatte sehr warnend gesprochen. Wir merkten, dass er nicht bluffte, und ich war der erste, der zur Eingangstür schaute.
Dahinter zeichnete sich ein großer Schatten ab, der immer näher kam.
»Wer ist das?« fragte ich Shrivers.
Er brauchte keine Antwort zu geben, denn der Schatten machte kurzen Prozess.
Es war nicht nötig, dass sich die Tür öffnete. Er rammte sie einfach ein. Das Glas splitterte, ein Teil des Rahmens brach, und wir sahen einen schwarzen Metallarm durch die Tür kommen.
»Das ist er«, sagte Shrivers. »Das
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