0414 - Zweikampf um die Ninja-Krone
du!«
Yakup, der sich von seinem ersten Schock erholt hatte, gefiel die Entwicklung nicht schlecht. Er dachte an das Sprichwort, dass sich der Dritte freut, wenn sich zwei streiten. Und die beiden wirkten nicht so, als wollte einer von ihnen nachgeben.
Beide Arme bewegte der Teufel. Woher die flammenden Dolche kamen, konnte Yakup nicht sehen. Asmodis jedenfalls hatte sich wieder neu bewaffnet und schleuderte den ersten gegen Shimada.
Der zeigte seine Klasse.
Selbst Yakup, der ein geübter Kämpfer war, erlebte, wie schnell die lebende Legende sein konnte. Shimada bewegte sein Samuraischwert mit einer unglaublichen Geschwindigkeit von einer Seite zur anderen. Die Klinge war kaum zu erkennen, sie huschte nur, und sie war so schnell und auch so präsent, dass sie den Dolch abwehrte.
Beide Waffen klirrten. Das brennende Messer bekam einen Drall und wurde in die Höhe geschleudert, wobei es sich drehte und eine Flammenfigur in die Finsternis zeichnete.
Der linke Arm des Teufels zuckte hoch, doch er schleuderte den zweiten Dolch nicht, da Shimada es vorgezogen hatte, zu verschwinden. Er drehte sich auf der Stelle und schien in den düsteren Himmel fliegen zu wollen.
Asmodis blieb noch. »Hör zu!« fauchte er Yakup an. »Du wirst jetzt die Krone der Ninja holen. Du musst die weißmagische Sperre überwinden. Wenn es dir gelingt, trittst du vor die Höhle und übergibst sie mir, deinem Lebensretter, als Dankeschön.«
»Und wenn Shimada es geschafft hat?«
Da sprühten die Augen des Teufels kleine Flammen. »Mich vernichten? Das schafft er nicht. Ich schlage ihn zurück. Ich werde ihn holen und zerstückeln!«
Mit dieser Antwort war für ihn die Sache erledigt. So wie Shimada drehte auch er sich um und eilte aus der Höhle.
Yakup aber war fasziniert. Was er hier erlebte, das hätten sich die besten Filmregisseure kaum einfallen lassen können. Es war einfach unglaublich.
Und so stand er auf.
Es fiel ihm nicht leicht. Die lange Zeit der Schwäche steckte noch in seinem Körper. Einmal packte ihn auch der Schwindel, er musste sich abstützen, zudem brannte sein Nacken, als wäre die Flamme eines Schweißbrenners über die Haut gefahren.
Er tastete die Schramme ab. Schon beim ersten Versuch war er von der Größe und Tiefe der Wunde überrascht. Zudem hatte der Wurfstern noch einige Haare aus dem Nacken mitgenommen. An den Rändern verkrustete die Wunde allmählich.
Natürlich interessierte sich auch ein Mann wie Yakup für die Krone der Ninja. Aber er dachte nicht im Traum daran, sie jetzt schon zu suchen. Zuerst wollte er sehen, wie die Auseinandersetzung zwischen Asmodis und Shimada ausging.
Über die Höhle war wieder die Dunkelheit gefallen. Kein Feuer brannte mehr. Wie dicke Watte lagen die Schatten und hüllten den einsamen Kämpfer ein.
Am Ausgang blieb er stehen.
Jetzt schaute er gewissermaßen ins Helle, denn in der Schlucht konnte man von einer tiefen Dämmerung sprechen.
Von beiden sah er nichts.
Hatten sie die Schlucht tatsächlich verlassen? Auch Yakup spürte die Spannung in sich. Der Herzschlag hatte sich beschleunigt. Er wollte herausfinden, wo sich die beiden befanden. Und er erinnerte sich daran, sie schon einmal über der Schlucht gesehen zu haben.
Das war auch jetzt der Fall.
Obwohl Yakup damit gerechnet hatte, wurde er plötzlich noch aufgeregter, als er die beiden Gestalten auf dem Seil sah, das irgendjemand von ihnen gespannt oder geworfen haben musste. Der Teufel war wieder mit seinen Dolchen bewaffnet. Shimada verließ sich auf sein mörderisches Höllenschwert.
Wer von den beiden gewann, war Yakup im Prinzip egal. Jeder würde ihn vernichten wollen, wenn er die Krone der Ninja an sich genommen hatte. Deshalb hoffte Yakup, dass sich vielleicht beide Personen gegenseitig vernichten würden.
Er schaute noch einmal hoch.
Sie standen sich weiterhin gegenüber. An ihn würde weder der eine noch der andere denken.
Eigentlich hatte er jetzt Zeit, sich um die Krone der Ninja zu kümmern. Sie sollte seinem Träger auch Kraft und Stärke geben.
Vielleicht konnte er damit sogar gegen Shimada und den Teufel bestehen.
***
Sie hassten einander, und sie wussten, dass einer von ihnen zu viel auf der Welt war. Trotzdem hatte es keiner von ihnen geschafft, den anderen auszuschalten.
Aus verschiedenen Epochen und Mythologien stammten sie.
Der eine, Shimada, war ein Wesen aus den Tiefen eines geheimnisvollen blauen Sees. Ein Dämon mit gefährlichen Mordaugen, deren Blicke töten
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