0414 - Zweikampf um die Ninja-Krone
konnten.
Der andere verkörperte das Böse schlechthin. Sein Name war durch die Geschichte der Menschheit gegeistert. Wo er auftauchte, gab es Angst und Schrecken.
Aber konnte er auch Shimada vernichten?
Er verließ sich auf die brennenden Dolche. Sollte er eine stärkere Magie benötigen, würde er sie einsetzen.
Noch standen sie auf dem Seil.
Shimada hatte es geschaffen und quer über die Schlucht geschleudert. So kamen sich beide vor wie Tänzer, die ihre Kunst allerdings vor leeren Rängen vorführten.
Asmodis konnte viele Gegner einschätzen, Shimada gehörte nicht dazu. Er war ein Dämon, mit dem Asmodis bisher wenig Kontakt gehabt hatte, und er wusste auch nicht, welche Waffen er besaß. Ihm war nur bekannt, dass Pandora, die einstmals Xorron beschützt hatte, jetzt als mächtige Helferin hinter ihm stand.
Shimada wollte die Entscheidung. Wie ein Tänzer stand erauf dem Seil, das rechte Bein vorgestreckt, das andere angewinkelt. Unter seiner Kampfkleidung schaute die dunkle Fußbekleidung hervor.
Von seinem Gesicht waren nur die Augen zu sehen, sie leuchteten in einem kalten Blau.
Dieser Blick konnte bannen, er konnte vernichten, aber Asmodis war ein Gegner, der der Herausforderung standhielt.
Seine Augen bestanden aus kleinen Feuerrädern, und Feuer war es auch, was die Klingen der Dolche umtanzte und umflorte.
Er warf beide gleichzeitig.
Shimada hatte eigentlich keine Chance, diesen Waffen zu entgehen, aber sie trafen ihn nicht, denn er duckte sich blitzschnell zusammen. Für einen Moment sah es so aus, als würde er vom Seil kippen, er fiel auch, aber er hielt sich mit der freien Hand fest, brachte das Seil in Schwingungen und den Teufel aus dem Gleichgewicht.
Dann schlug er zu.
Es war eine blitzschnelle Bewegung mit dem Schwert, als er das Seil kappte.
Keiner konnte sich halten. Auch der mächtige Teufel jagte wie ein Komet in die Tiefe, während sich Shimada an einem Seilende verzweifelt festklammerte, aber mitgerissen wurde und gegen die Felswand schlug.
Ein Mensch hätte sich alle Knochen gebrochen. Nicht so dieser Dämon. Er war eine Ausgeburt des Wahnsinns. So etwas überstand er, und er schaute zu, wie der Teufel den Grund der Schlucht erreichte.
Das hatte auch Yakup mitbekommen. Er war von der ersten Attacke der beiden fasziniert gewesen, musste sich aber jetzt zurückziehen, als Asmodis dicht vor dem Eingang der Höhle niederfiel.
So schaffte man den Teufel nicht. Er lachte nur und ließ seine Kräfte spielen.
Mit einem geschmeidigen Satz sprang die Gestalt auf einen herumliegenden Felsen, streckte die Arme der Wand entgegen, vor die Shimada geklatscht war.
»Die Hölle!« brüllte er mit seiner gewaltigen Stimme. »Die Hölle war es, die mir die Kraft gab, die Natur zu verändern. So werde ich sie hier einsetzen und mit der Vernichtung beginnen!«
Er hatte die schrecklichen Worte kaum ausgesprochen, als es bereits geschah.
In den Tiefen der Wand hörte Yakup das Grollen. Er riskierte es und schaute noch einmal in die Schlucht.
Die Wand bewegte sich.
Es war zunächst ein nur leichtes Vibrieren, das von Sekunde zu Sekunde stärker wurde, sodass erste Risse entstanden und gewaltige Steinbrocken nicht mehr in ihrem Verbund blieben.
Sie wurden herausgerissen. Deutlich am Knirschen und Reißen zu vernehmen. Plötzlich kamen sie wie Geschosse.
Immense Trümmerberge, von der Wucht der Hölle oder der Kraft des Teufels geleitet.
Der Felsen brach.
Und mit ihm kam Shimada.
Yakup konnte ihn nicht sehen, aber er hörte seinen Schrei. Es war kein Schrei der Angst, auch keiner des Triumphs, er zeigte eher Überraschung an, und der Teufel stand auf dem Grund der Schlucht und sah den fallenden Massen entgegen.
Wenn er nicht verschwand, würde er unter dem Gestein begraben werden.
Bevor die ersten Brocken in der Schlucht aufschlugen, war der Satan verschwunden. Er hatte sich einfach aufgelöst. Aus dem Nichts war er gekommen, ins Nichts war er wieder zurückgekehrt.
Yakup aber erlebte die Hölle. Zum Glück hatte er sich tief in das Innere der geheimnisvollen Höhle im Tal der Schatten zurückgezogen, denn das herunterfallende Gestein hatte eine verheerende Wirkung.
Yakup lag auf dem Boden. Seinen Blick hatte er auf den Höhleneingang gerichtet.
Erkennen konnte er kaum etwas. Gewaltige Staubwolken nahmen ihm die Sicht. Zusammen mit den hochgeschleuderten Steinen bildeten sie eine Masse, durch die niemand schauen konnte.
Die Zeit war für Yakup zweitrangig geworden. Es spielte
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