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0415 - Er starb auf einer heißen Fährte

0415 - Er starb auf einer heißen Fährte

Titel: 0415 - Er starb auf einer heißen Fährte Kostenlos Bücher Online Lesen
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hinein. Zu dieser Stunde war ich das einzige Fahrzeug hinter ihm. Eine Beschattung, ohne aufzufallen, war fast unmöglich. Als Carr geradeaus weiterfuhr, bog ich schnell in die nächste Querstraße ein, raste die 8. Avenue hinunter und nahm wieder die Richtung auf den Broadway. An der 47. Straße wartete ich vergebens auf den Pontiac. Carr musste vor mir vom Broadway abgebogen sein. Ich hielt es für ausgeschlossen, dass er bei der kurzen Strecke, die ich hinter ihm hergefahren war, etwas gemerkt hatte. Wahrscheinlicher war, dass das Girl hier in der Nähe seine Behausung hatte.
    Ich machte mich also auf die Suche. Tatsächlich stand der Pontiac in der 48., keine zwanzig Yards hinter der Kreuzung. Mir fiel auf, dass sein Nummernschild nicht aus New York stammte, es gehörte nach New Jersey. Ich fuhr dicht hinter ihm an den Bordstein und stieg aus. Carr konnte die Nummer des Leihwagens unmöglich kennen.
    Ein Cop schlenderte die Straße entlang. Als er mich aussteigen sah, wurden seine Schritte rascher.
    »Haben Sie jemand aus diesem Wagen aussteigen sehen?« Er deutete auf den Pontiac.
    »Nein!«, sagte ich wahrheitsgemäß. »Warum wollen Sie das wissen, Officer?«
    »Nur so.« Plötzlich sah er mich forschend an. »Sind Sie nicht Cotton, der den Dienst beim FBI quittiert und sich selbstständig gemacht hat?«
    »Ich bin es«, meinte ich salbungsvoll.
    »Na, dann kann ich es Ihnen ja sagen. Der Wagen wurde vor einer Stunde von einem County Sheriff drüben in New Jersey als gestohlen gemeldet.« Er machte sich auf den Weg zum nächsten Polizeinotruf an der Straßenecke.
    Ich fuhr einmal um den Block und parkte weiter oben in der Straße. Der Cop war verschwunden. Dafür tauchten bald zwei Männer in der Straße auf, die sich heimlich, still und leise in dunkle Ecken drückten. Sie warteten sicher darauf, dass jemand kommen und den Pontiac wegfahren würde.
    Ich steckte mir eine Zigarette ins Gesicht. Einer von ihnen wurde darauf aufmerksam und schlenderte an meinen Wagen heran. Er beugte sich durch das zerschossene Fenster herein.
    »Warten Sie auf jemand, Sir?«
    »Gewiss! Aber ich glaube nicht, dass er noch kommen wird.«
    »Warum?«
    »Weil Sie gar so neugierig sind!«
    Er zog verblüfft den Kopf zurück, trat hinter meinen Wagen und notierte sich die Nummer.
    »Es ist ein Leihwagen«, sagte ich dem Cop. »Sie machen sich nur unnötige Arbeit. Könnte ja sein, dass ich dem Vermieter einen falschen Namen angegeben habe!«
    Er suchte wieder den Schatten einer Einfahrt auf und postierte sich keine fünf Yards von mir.
    Eine Stunde lang saß ich hinter dem Steuer und erschöpfte meinen Zigarettenvorrat. Mir war inzwischen klar geworden, dass Carr den Schlitten nicht mehr abholen würde. Zu Hause angekommen, rief ich das FBI an und erzählte die Story. Gleichzeitig bat ich, nach Spuren suchen zu lassen.
    Mit einem schlechten Gefühl im Magen ging ich zu Bett. Trotzdem war ich sehr bald eingeschlafen. Am Morgen erwachte ich mit dem Vorsatz, die Schnitzer von gestern wieder wettzumachen.
    ***
    In meinem Büro rekelte sich bereits wieder Carl Bradfish, als ich ankam. Susan Angel saß im Nebenzimmer am Schreibtisch und warf mir einen vorwurfsvollen Blick zu.
    »Ich habe nichts zu tun, Jerry! Aber Sie sind selbst schuld. Warum nehmen Sie keine neuen Klienten an?«
    »Sie werden auch das Nichtstun aushalten können, Susan!« Ich ging wieder zurück in mein eigenes Büro.
    »Sie kriegen was zu tun, Carl!«
    »Endlich!« Der Seufzer klang ehrlich.
    »Sehen Sie sich in den Mietshäusern von Fold einmal um. Ich will wissen, ob seine Mieter wirklich so rabiate Typen sind, wie er behauptet. Aber machen Sie’s nicht zu auffällig, Carl!«
    »Okay!« Er brannte vor Tatendurst. Ich überlegte einen Augenblick, ob es richtig war, ihn zu schicken. Er konnte in seiner Unbedachtheit und in seinem Tatendrang Fehler machen.
    Den ganzen Vormittag lang ließ sich nicht einmal ein Klient blicken. Wenn Susan hereinkam, um irgendetwas zu suchen, streifte mich jedes Mal ihr vorwurfsvoller Blick. Ich begann mich als ein rechter Nichtsnutz zu fühlen, als ein Faulpelz, der seine und anderer Leute Zeit zum Fenster hinauswirft. Einen Moment war ich nahe daran, hinüberzugehen und ihr die Wahrheit zu sagen.
    Gegen Mittag wurde ich unruhig. Carl Bradfish hatte längst zurück sein müssen. Ich drückte die Tür auf, hinter der Susan saß.
    »Können Sie nicht zu Evi gehen?«
    »Warum?«
    »Carl ist noch nicht zurück. Ich möchte nachschauen gehen.

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