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0415 - Er starb auf einer heißen Fährte

0415 - Er starb auf einer heißen Fährte

Titel: 0415 - Er starb auf einer heißen Fährte Kostenlos Bücher Online Lesen
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zurückzurufen. In fünf Minuten hatte ich meine Vermutung bestätigt: Die Liste der in New York zugelassenen Anwälte wies keinen Mann mit dem Namen Bilder auf.
    Ich ging in die Küche und konsumierte einen Scotch. Die Zeitung unter den Arm geklemmt, ging ich schlafen. Es dauerte nicht lange, bis ich auf den Knopf der Nachttischlampe drückte.
    ***
    Am nächsten Morgen saß ich um halb acht wieder auf meinem Elektrokarren in Jacksons Möbelfabrik. Meine Kollegen nickten nur kurz auf meinen Gruß. Ich fuhr hinüber in die Halle, um den Karren beladen zu lassen.
    Gegen halb zehn Uhr heulte die Sirene auf dem Dach des Verwaltungsgebäudes kurz auf: Frühstückspause. Ich holte mir aus einem Automaten ein in Folie verpacktes Sandwich und aus einem anderen eine Cola. Auf der Ladefläche meines Karrens sitzend, ließ ich die Beine baumeln und verzehrte mein Frühstück. Die Beine baumelten immer noch, als jemand überrascht neben mir stehen blieb.
    Es war Cliff Jackson, mein Klient und gleichzeitig mein Chef.
    »Ein steuerrechtliches Problem«, sagte er lächelnd, nachdem er sich erholt hatte. »Zahlen Sie nun Lohn- und Einkommenssteuer?« Meine Kollegen starrten neugierig herüber. Sie standen zu weit weg, um etwas verstehen zu können. Der Rothaarige fehlte diesmal.
    »Mit dem Finanzamt werde ich schon klarkommen, Mr. Jackson. Was mir mehr Beschwerden macht, ist der Mann, der hier in der Fabrik Schraubenschlüssel zweckentfremdet und Zielübungen veranstaltet!« Meine Andeutung ließ ihn erschrecken.
    »Kennen Sie einen Mann namens Bilder?« Er sah mir offen ins Gesicht, bevor er mir antwortete.
    »Bilder? Nicht, dass ich wüsste. Was ist mit ihm?«
    »Es war nur eine Frage, Mr. Jackson. Ihr Vetter wollte mich übrigens gestern mit einem Auftrag beehren…«
    »Ja, ich weiß, Mr. Cotton. Er hat mich deswegen heute Morgen angerufen. Ich habe ihm gesagt, dass ich meine Entscheidungen allein zu treffen gewohnt bin. Auf meiner Farm in Texas hat es gebrannt, von den Wirtschaftsgebäuden stehen nur noch die Grundmauern…«
    Ich spitzte die Ohren.
    »War es Brandstiftung?«
    »Nein, ich glaube nicht. Der Sheriff hält es für Selbstentzündung bei den Futtermitteln.«
    »Wo liegt Ihre Farm, Mr. Jackson?«
    »Ich weiß nicht, ob Sie sich da unten auskennen. Im Darg Water County, sie grenzt mit einem Zipfel unmittelbar an die Ranch des Präsidenten. Die Geheimpolizisten der Sicherungsabteilung haben bei den Löscharbeiten geholfen, aber sie konnten auch nichts ausrichten! Die Gebäude brannten wie Zunder.«
    Jackson schien nicht zu ahnen, welche Folgen diese Tatsache haben sollte. Als ich mich umdrehte, sah ich einen roten Schopf hinter der Tür der Halle hervorlugen. Er zuckte sofort zurück. Jackson folgte meinem Blick.
    »Ich glaube, ich kann meinen Job bei Ihnen als beendet ansehen«, meinte ich. »Bis zur Mittagspause weiß die ganze Belegschaft, wer ich bin.«
    Jackson machte Anstalten, den Mann zur Rede zu stellen. Ich hielt ihn zurück.
    »Es ist zwecklos, Mr. Jackson. Vielleicht können wir unauffällig ein wenig auf ihn aufpassen, aber wir dürfen niemanden kopfscheu machen!«
    »Wie Sie wollen, Cotton!«
    Ich verließ das Werk. Ein paar Straßen weiter parkte ich den Leihwagen neben einer Telefonzelle und rief Phil an.
    »Du wirst nach Texas fliegen müssen«, sagte ich ihm und erzählte die Geschichte von dem Brand auf Jacksons Farm. »Vergiss nicht, die Sicherungsabteilung des Präsidenten zu verständigen!«
    Im Büro waren Leute der Telefongesellschaft dabei, einen Fernschreiberanschluss einzurichten. Sie verrieten mit keinem Augenzwinkern, dass sie auf der Lohnliste des FBI standen. Die Einrichtung des Fernschreibers war eine Möglichkeit, die Telefonleitungen in meinem Büro dahin gehend zu untersuchen, ob jemand das Telefon angezapft hatte. Außerdem konnte ich über das Gerät Informationen empfangen und absetzen, ohne dass das Mikrofon im Kamin mehr als ein Rattern mitbekam.
    Susan Angel hämmerte in ihrem Büro auf einer Schreibmaschine herum. Carl Bradfish saß hinter meinem Schreibtisch, stocherte sich mit dem Brieföffner in den Zähnen herum und stand auf, als ich erschien.
    »Alles in Ordnung, Chef«, meldete er stolz. Ich nickte und sah den Leuten bei der Arbeit zu. Eigentlich hätte es des Fernschreibers nicht mehr bedurft. Ich hatte beschlossen, noch diese Nacht mit dem Sender auf dem Dachboden Schluss zu machen. Mir fiel ein, dass ich gestern vor Carl Bradfish und Susan davon gesprochen hatte, das

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