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0415 - Er starb auf einer heißen Fährte

0415 - Er starb auf einer heißen Fährte

Titel: 0415 - Er starb auf einer heißen Fährte Kostenlos Bücher Online Lesen
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konnte. Der Besitzer des Ford konnte jeden Augenblick auftauchen. Mich wunderte nur, dass er den Wagen zurückhaben wollte. Meistens werden derartige Unternehmungen mit gestohlenen Wagen geführt. Es gab aber eine sehr einfache Erklärung dafür: In dem Wagen befand sich etwas, das nicht in fremde Hände fallen durfte. Was es war, blieb meiner Fantasie überlassen.
    Doch weder Shindler noch der Wagen gerieten in mein Blickfeld. Ich wartete zehn Minuten, ich wartete zwanzig Minuten. Niemand kam. Endlich, nach einer halben Stunde, kam Shindler angetrabt, die Werkzeugtasche über die Schulter gehängt.
    »Wo ist der Wagen?« Mir schwante Ärger.
    »Er hat mich auf der Straße angehalten. Ich musste einsteigen, und er fuhr mich zwei Meilen weit, ehe er mich wieder aussteigen ließ. Warum haben Sie mir nicht gleich gesagt, dass der Kerl bewaffnet ist?«
    »Können Sie ihn beschreiben?«
    »Wenn ich ihn wiedersehe…« Es kam nicht viel heraus. Die graue Hose und die schwarzen Schuhe hätte er nicht einmal gesehen. Ein brauner Hut und eine karierte Jacke kamen dazu. Aber nach dieser Beschreibung gab es Tausende von Verdächtigen in Manhattan. Ich nahm mir vor, Shindler noch einmal morgen zu befragen, wenn er den ersten Schreck überwunden hatte.
    Ich setzte mich in den Jaguar und fuhr hinüber nach Brooklyn, zur Möbelfabrik Jacksons. Der Pförtner erinnerte sich an mein Gesicht und ließ mich passieren. Den Jaguar stellte ich in der Nähe der Werksgarage ab. Auf dem betonierten Platz davor wusch ein Mann einen Fairlane. Ich drückte mich an ihm vorbei und betrat die geräumige Halle. In einer Ecke der leeren Halle drängten sich ein paar Privatwagen. Es war kein rostroter Ford dabei.
    Ich ging gerade um einen riesigen Anhänger herum, als ich hinter mir ein Geräusch hörte. Es war schon zu spät, sich umzuwenden. Durch mein Gehirn fuhr ein bohrender Schmerz, und ich sackte in die Knie.
    ***
    Als ich wieder zu mir kam, brummte es in meinem Kopf wie in einem Bienenstock. Ein halbes Dutzend Leute standen um mich herum und gafften mich an. Einer von ihnen hielt ein nasses Tuch in der Hand. Es war der Mann, der draußen vor dem Tor den Fairlane gewaschen hatte. Er tauchte den Lappen erneut in die schmutzige Brühe, die sich in einem Eimer befand.
    »Stopp!« konnte ich gerade noch krächzen, ehe er sein barmherziges Werk fortsetzte.
    »Er kommt zu sich!«, hörte ich jemanden sagen. Man half mir auf die Beine. Meine Kniegelenke drohten immer wieder einzuknicken. Ich wankte hinaus zum Jaguar. Auf dem Sitz wurde mir der Kopf etwas klarer. Ich befühlte meinen Schädel. Der Bursche musste zweimal zugeschlagen haben, denn zwei Platzwunden lagen dicht nebeneinander.
    Natürlich hatte ihn niemand gesehen. Jemand reichte mir eine flache Flasche mit Gin, der mich etwas belebte. Ich blieb ein paar Minuten ruhig sitzen, denn schleppten sie mich in das Zimmer des Betriebsarztes. Er schnitt mir einen Teil meiner Haare weg, pinselte mit einer beißenden Flüssigkeit auf dem Kopf herum und drückte mir dann einen Wattebausch darauf.
    Ich stülpte den Hut auf den Kopf und fuhr weg. Für heute hatte ich genug vom Leben eines Privatdetektivs.
    Am Tor fragte ich den Pförtner: »Kennen Sie jemand, der einen rostroten Ford fährt?«
    Er nahm seine Finger zu Hilfe.
    »Da ist einmal Brendel vom Furnierlager, dann Mack in der Schleiferei, eine Sekretärin vom Einkauf…«
    »Danke, das genügt«, sagte ich und gab Gas. Es schien plötzlich nur noch rostrote Fords zu geben. Aber ich merkte mir die Namen.
    Susan fand die Wattebausche auf meinem Kopf neckisch. Als ich ihr aber sagte, wie ich dazu gekommen war, wurde sie ernst.
    »Sie sollten sich in acht nehmen, Mr. Cotton. Es war bestimmt der gleiche Mann, der Motter auf dem Gewissen hat.«
    Mir fiel etwas ein.
    »Warum schleppt eigentlich Jacksons Vetter, dieser Fold, seinen Chauffeur dauernd mit sich herum?«
    »Todd Carr? Er ist Folds Gorilla. Fold besitzt einige Häuserblocks in Harlem. Wenn er mit seinen Mietern verhandelt, ist ein Mann wie Carr ein gutes Argument.«
    So war das also. Fold gehörte bestimmt zu jener Sorte, die auch aus dem feuchtesten Kellerloch noch einen veritablen Gewinn herausschlagen.
    Ich blickte auf die Uhr und sagte Susan Angel, sie könne für heute nach Hause gehen. Für den Abend hatten die »ehemaligen Kollegen« im Golden Horseshoe einen Abschied für mich arrangiert. Susan setzte schmollend ihr kleines Hütchen aufs tadellos frisierte Blondhaar und zog ab. Ich

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