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0416 - Das Duell der Halbstarken

0416 - Das Duell der Halbstarken

Titel: 0416 - Das Duell der Halbstarken Kostenlos Bücher Online Lesen
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Gangster, der Sie zu erpressen versuchte, Mr. Rovelt, wird, wenn er die Anzeige liest, seine Neugier nicht bezähmen können. Selbstverständlich wird er an die Polizei denken, aber er wird sich auch einreden, daß die Anzeige durch ein Versehen bei der Zeitung einen Tag zu spät erschien. Er wird Sie anrufen,«
    Darring, der zugehört hatte, fragte: »Sind Sie wirklich so sicher, Mr. Cotton? Wenn nun doch kein Anruf erfolgt, würden Sie…«
    »Dann würde ich annehmen, daß hinter der Sache etwas anderes steckt als ein Erpressungsversuch, und ich würde den Täter nicht unter Berufsgangstern suchen. — Mr. Rovelt, es hängt von Ihnen ab, ob der Mann an der Strippe bleibt. Wenn Sie ihm klarmachen können, daß Sie immer noch zu zahlen bereit sind, damit er Ihren Sohn nicht zum zweitenmal…«
    »Er wird keine zweite Gelegenheit finden«, brüllte Rovelt. »Sobald Jimmy gesund ist, schicke ich ihn nach England, und ich hoffe, daß die Polizei ihn wenigstens so lange schützen kann, wie er im Krankenhaus liegt.«
    »Wir werden unser möglichstes tun«, sagte ich freundlich. »Mr. Rovelt, machen Sie dem Unbekannten klar, daß Ihnen der Schrecken in die Glieder gefahren ist, daß Sie lieber zahlen wollen, als noch einmal das Leben Ihres Sohnes in Gefahr zu bringen.«
    »Okay, wie geht’s weiter?«
    »Sie akzeptieren alle Vorschläge, die Ihnen der Anrufer macht. Außerdem erlauben Sie uns, Ihr Telefon anzuzapfen.«
    Er runzelte die Augenbrauen. Ich mußte lächeln.
    »Keine Sorge, Mr. Rovelt. FBI-Beamte interessieren sich nicht für Börsentips. Es geht uns um die Gespräche, die zwischen Ihnen und dem Erpresser geführt werden.«
    Eine Sekunde dachte er nach. Dann nickte er und knurrte: »Okay.«
    Vier Tage lang geschah nicht viel. Unsere Techniker hantierten zwei Stunden lang in James Rovelts Wohnung herum, installierten einen Zweitanschluß, ein Tonbandgerät und einen Lautsprecher in einem Zimmer der oberen Etage, nachdem uns der Richter die Erlaubnis dazu gegeben hatte. In dem Zimmer hielten sich Phil und ich abwechselnd in Zwölf-Stunden-Schichten auf, obwohl unsere Anwesenheit tagsüber unnötig erschien, da Rovelt selbst von etwa neun Uhr bis sechs Uhr abends unterwegs war. Wir hofften jedoch, die Stimme des Unbekannten auch dann auf dem Tonband festhalten zu können, wenn es nicht zu einem ausführlichen Gespräch mit Rovelt kam.
    Am vierten Tag lief meine Schicht in der Villa von zwölf Uhr mittags bis Mitternacht. Gegen drei Uhr nachmittags rief Phil an:
    »Ich erhielt gerade Bescheid vom Haftrichter. Jack Heley ist gegen Zahlung von zehntausend Dollar auf freien Fuß gesetzt worden. Sein Stiefvater und seine Mutter holten ihn ab.«
    »In Ordnung! Das war zu erwarten.«
    »Wie steht es bei dir?«
    »Unverändert! Mr. Unbekannt hat entweder die New York Times vom 29. nicht gelesen, oder ich habe mich im Ausmaß seiner Neu- und Geldgier getäuscht.«
    »Oder es steckt hinter diesem merkwürdigen Mordversuch ganz etwas anderes als eine Erpressungsabsicht,«
    »Wir warten noch zwei Tage ab. Dann werden wir uns Jack Heley erneut kaufen müssen.«
    Nach dem Gespräch mit Phil legte ich mich auf die Couch, zündete mir eine Zigarette an und dachte nach.
    Mr. High, Phil und ich hatten uns zu der Ansicht durchgerungen, daß der Mordversuch an dem jungen Rovelt Teil eines Erpressungsmanövers war. Der ahnungslose Jack Heley war auf verteufelt raffinierte Weise als Werkzeug benutzt worden.
    Die Erpresser hatten ihr Ziel erreicht, denn sicherlich hatten sie nicht erwartet, von Jimmys Vater Geld zu erhalten, sondern sie wollten in erster Linie, daß die Presse den Fall breittrat. Auf diese Weise wurden die Eltern anderer Kinder mürbe für Erpressungen im Rovelt-Stil, und der Henker mochte wissen, ob solche Erpressungen nicht längst durchgeführt worden waren, ohne daß wir davon erfahren hatten.
    Das also war gewissermaßen die offizielle Meinung des FBI zum Rovelt-Fall, aber zwei Tatsachen paßten nicht in diese Theorie. Warum waren die Platzpatronen nicht nur in Jack Heleys Colt, sondern auch in dem Schießeisen Jimmy Rovelts ausgetauscht worden? Die Erpresser konnten kein Interesse an Heleys Tod haben, wenn sie nicht vorher eine Forderung an Heleys Eltern gerichtet hatten.
    ,Und zweitens… Warum riefen die Gangster nicht an, wenn sie aus der New York Times entnehmen konnten, daß ihr erstes Opfer zu zahlen bereit war?
    Ich kaute an diesen Fragen noch herum wie an einem zähen Stück Fleisch, als aus dem

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