Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0416 - Das Duell der Halbstarken

0416 - Das Duell der Halbstarken

Titel: 0416 - Das Duell der Halbstarken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
Sein nicht schlecht geschnittenes Gesicht wurde durch eine starke Narbe, die schräg vom Mundwinkel zur Kinnmitte verlief, nur wenig entstellt. Sein schwarzes Haar durchzogen graue Fäden. An den Schläfen war es silberweiß.
    »Jack Heley hat vor zwanzig Minuten Jimmy Rovelt niedergeschossen. Solange die Frage nicht geklärt ist, ob er nicht wußte, daß seine Waffe scharf geladen war oder ob er selbst die scharfen Patronen in die Kammer geschoben hat, wird er in Haft bleiben müssen.«
    »Das verstehe ich«, antwortete Darring. »Ich werde einen Anwalt beauftragen.«
    »Können Sie uns etwas zu der Sache sagen?«
    »Nichts! Ich habe mich um seine Spielereien in diesem Club nicht mehr gekümmert, seitdem er heftig reagierte, als ich ihm vor ungefähr einem Jahr erklärte, ich hielte ihn für solchen Unsinn für zu erwachsen.« Er zuckte leicht die Achseln. »Jack ist nicht mein Sohn. Er stammt aus der ersten Ehe meiner Frau.«
    »Aber Sie sind der gesetzliche Vormund?«
    »Nur noch für die Dauer eines Monats. Jack wird einundzwanzig.«
    Phil fragte: »Wußten Sie, daß zwischen Jack Heley und dem jungen Rovelt heute das stattfand, was die Jungen und Girls hier ein ›Duell‹ nennen?«
    »Nein.«
    Lizzy Round, die noch immer an der Theke stand, mischte sich ein. »Sicher haben Sie es gewußt, Mr. Darring. Ich habe es Ihnen selbst erzählt, als ich vor vier Tagen bei Ihnen war. Ich sagte Ihnen, daß Jack mit Sicherheit verlieren würde und daß…«
    Christoph Darring hob abwehrend die Hand.
    »Schon gut, Lizzy!« sagte er und wandte sich dann an mich. »Mag sein, daß sie recht hat. Sie war vor einigen Tagen bei uns, aber ich habe wirklich nicht darauf geachtet, was sie schwätzte.«
    »Kommen Sie bitte her, Lizzy!« sagte ich.
    Sie löste sich von der Bartheke. Sie schien den Schreck überwunden zu haben und blickte mich herausfordernd an. Trotz ihrer siebzehn Jahre trug sie ein perfektes Make-up.
    , »Wem haben Sie noch von diesem Duell erzählt, Lizzy?«
    Sie verzog die Lippen. »Vielen Leuten, Mr. G-man. Warum auch nicht? Ein Mädchen kann stolz darauf sein, wenn sich die Boys seinetwegen fordern.«
    »Ich finde solche Einstellung primitiv, aber das ist Ihre Sache.«
    Ich winkte Tom McLeygh heran.
    »Wie läuft ein Duell ab, wenn die Waffen tatsächlich mit Platzpatronen geladen sind?«
    »Ich gebe das Zeichen. Wessen Pistole zuerst knallt, der hat gewonnen.«
    »Du sagtest, Jimmy Rovelt wäre schneller als Heley?«
    »Um ’ne ganze Meile. Heley hatte keine Chance gegen ihn.«
    Der Gurt mit der Halfter, die ich dem jungen Rovelt vor seinem Abtransport abgeschnallt hatte, lag noch auf der Theke. Ich zeigte auf den Griff des Colts. »Trotzdem bekam Rovelt sein Schießeisen nicht einmal aus der Halfter.«
    McLeygh zog die Schultern hoch. »Ja, ich sah es auch, Mr. G-man. Jimmy zerrte an seinem Schießeisen wie an einem störrischen Gaul.«
    Ich nahm den Gürtel in die Hand, umfaßte den Griff des Colts mit der Rechten und zog. Das Schießeisen glitt nicht aus dem Futteral. Ich probierte ein wenig daran herum. Als ich es nach vorn drückte und gleichzeitig zog, hielt ich den Colt plötzlich in der Hand. Ich legte ihn auf die Theke, untersuchte das Futteral und entdeckte innen eine Schlaufe des gewachsten Fadens, mit dem die Halfter zusammengenäht war. Ich zeigte Phil die Schlaufe.
    »Die Kimme hat sich darin verfangen. Darum konnte Rovelt nicht ziehen.«
    »Zufall oder Absicht?«
    »Probier es aus!«
    Ich warf ihm den Gürtel zu. Phil fing ihn auf. »Soll ich ihn mir vielleicht umschnallen?«
    »Warum nicht? Wenn wir einen Test durchführen wollen, müssen wir uns benehmen, als gehörten wir zu diesem Verein.«
    Phil schnallte den Gürtel um. Ich schob ihm Rovelts Waffe zu. Er nahm sie vom Thekentisch, schob sie in die Halfter und fragte den jungen McLeygh: »Richtig so, Tom?«
    Der jugendliche Vereins vor sitzende wiegte den Kopf. »Besonders geschickt stellen Sie sich nicht an, Mr. G-man, wenn ich das sagen darf.«
    Phil klopfte gegen die linke Brustseite. »Wir tragen unsere Pistolen hier!« Er sah mich an. »Was soll ich jetzt unternehmen?«
    »Zieh die Kanone. Ich will sehen, ob sie sich wieder in der Schlaufe verfängt.«
    Phil riß den Wildwest-Colt aus der Halfter. Das Schießeisen glitt glatt heraus, und Phils Finger lag am Drücker.
    »Nicht abdrücken!« brüllte ich, warf mich gegen ihn und schlug ihm den Arm hoch. Phil taumelte unter dem Anprall zurück.
    »übergeschnappt, Jerry?«
    Ich nahm ihm die

Weitere Kostenlose Bücher