Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0416 - Der Supermutant

Titel: 0416 - Der Supermutant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
leben. Das Parlament in Terrania wird von Petitionen überhäuft, in denen weite Kreise der solaren Menschheit fordern, den Kontakt mit ihren Kindern, Geschwistern, Ehemännern, Vätern und Bräuten auf den Schiffen der Solaren Flotte wiederaufnehmen zu dürfen. Ich kann mich nur vor ihnen verneigen, wenn ich bedenke, wie standhaft sie bisher eine menschlich unerträgliche Situation ertragen haben."
    Perry Rhodan nickte. Sein Gesicht wirkte verschlossen. Er starrte vor sich hin. Augenblicke wie diese wirkten entsetzlich deprimierend auf ihn.
    Rhodan fühlte mit den Menschen, die durch die Aktion Laurin auseinandergerissen worden waren.
    Andererseits wußte er nur zu gut, daß ein Entgegenkommen zu diesem Zeitpunkt gerade diejenigen gefährden mußte, denen er helfen sollte.
    Der Kreis der Primärinformierten, die sowohl wußten, daß Perry Rhodan noch lebte als auch, daß das Ghost-System in der Zukunft weiterexistierte, war klein gehalten worden. Doch seitdem die bislang unvorstellbaren parapsychischen Fähigkeiten des Supermutanten teilweise bekannt geworden waren, erschien er dem Großadministrator zu groß. Ribald Corellos hypnosuggestive Kraft konnte jeden geistigen Abschirmblock brechen. Früher oder später würde das ohnehin geschehen, aber Rhodan wollte den Zeitpunkt, zu dem das Monstrum das Geheimnis des Ghost-Systems erfuhr, so weit wie möglich hinauszögern. Vor allem mußte zuerst die Gefahr aus der Vergangenheit beseitigt werden, jene die Sonne umkreisende Langzeitwaffe, die vor zweihunderttausend Jahren zur Vernichtung des Solsystems installiert worden war.
    Rhodan erhob sich und blickte dem Kosmopsychologen in die Augen. „Sie haben recht, Dr. Barkley", sagte er müde,„aber Ihre Vorschläge lassen sich nicht durchführen." Er hob die Hand, als Emerson Barkley protestieren wollte. „Ich weiß selbst, daß das Geheimnis des Ghost-Systems nicht für alle Zeiten gewahrt werden kann. Außerdem: So gern ich alle Soldaten und Offiziere der Solaren Außenflotte informieren würde, muß ich das ablehnen. Die Verantwortung gegenüber der gesamten Menschheit zwingt mich dazu. Dagegen schlage ich Ihnen vor, den Flottenangehörigen, die Verwandte im Ghost-System haben, psychologisch geschickt beizubringen, daß ihre Angehörigen auf, geheimen Industrieweiten angesiedelt wurden, daß es ihnen gut geht und so weiter. Die darin enthaltene kleine Lüge ist im Prinzip unwichtig; den Feinden der Menschheit aber gibt sie keine konkrete Spur."
    Emerson Barkley dachte einige Minuten lang nach, dann zuckte er die Schultern.
    „Einverstanden, Sir. Ich sehe ein, daß wir nicht anders handeln dürfen. Wenn wir nur endlich diesen Corello unschädlich machen könnten. Er ist nicht weniger gefährlich als die Langzeitwaffe."
    „Wir werden ...", begann Rhodan, unterbrach sich aber, als der Interkom ansprach. Der Großadministrator wandte sich um und aktivierte die Blickschaltung über dem Interkomschirm Das Gesicht eines Captains erschien auf dem Schirm.
    „Hier Transmitterzentrale, Sir", meldete der Captain erregt. „Soeben kündigte Lordadmiral Atlan an, er wolle von Quinto-Center per Transmitter herüberkommen. Kann ich ..."
    „Empfänger aktivieren!" befahl Perry Rhodan.
    „Schicken Sie Atlan in meine Kabine, Captain !"
    Nachdem der Bildschirm erloschen war, wandte sich der Großadministrator wieder seinem Besucher zu.
    „Hatten Sie eine Ahnung, daß der Lordadmiral mich besuchen wollte, Professor Barkley?"
    Emerson Barkley schüttelte den Kopf.
    „Nein, Sir!"
    Rhodans Augen verengten sich. „Dann muß nach Ihrem Weggang etwas geschehen sein, das dem Lordadmiral wichtig genug erschien, um persönlich herüber zu kommen ..."
     
    *
     
    „Nun, Perry ...?" fragte Atlan, nachdem der Freund den Funkspruch des geflohenen Baalol-Priesters gelesen hatte.
    Rhodan blickte hoch.
    „Vor allem frage ich mich, ob der Hilferuf des Anti echt ist, Atlan. Er könnte fingiert sein, um uns in eine Falle zu locken."
    „Diese Möglichkeit läßt sich natürlich nicht gänzlich ausschließen ...", antwortete der Arkonide gedehnt, „ ... aber die Logikberechnung ergab eine Wahrscheinlichkeit von vierundachtzig Prozent für die Echtheit der Botschaft. Gegen eine Falle spricht in erster Linie, daß die Sendestärke relativ gering war, so daß der Hilferuf nur deshalb aufgefangen wurde, weil der Leichte Kreuzer ATLANTA sich zufällig durch den gleichen Raumsektor bewegte."
    Perry Rhodan nickte. Er schritt den Raum mit langen Schritten

Weitere Kostenlose Bücher