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0416 - Der Supermutant

Titel: 0416 - Der Supermutant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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um nicht von Verfolgern angepeilt zu werden."
    Major Heublein ließ seine SERT-Haube wieder in die Anschlußhalterung zurückfahren. Mit gerunzelter Stirn hörte er der Auskunft seines Cheffunkers zu.
    Dann griff er zu seiner Interkomanlage und rief die Ortungszentrale an.
    Dort hatte man mehr Erfolg zu verzeichnen als in der Funkzentrale. Die Hypertaster hatten das Reflexbild eines eiförmigen Raumschiffes von rund sechzig Metern Länge und vierzig Metern größtem Durchmesser zurückgeschickt. Es trieb in nur neunzehn Lichtstunden Entfernung antriebslos durch den Raum.
    „Warum beschleunigt es nicht weiter?" murmelte Wayre Ludov nachdenklich.
    „Es stellt sich tot", erklärte Heublein. „Ob der geflohene Anti uns geortet hat und für ein Schiff von Galaher hält ...?"
    „Oder es befinden sich tatsächlich Raumschiffe von Galaner in der Nähe", erwiderte Oberleutnant Ludov. Perricone Heublein wollte sichergehen, deshalb fragte er nochmals bei der Ortungszentrale an. Aber dort hatte man kein anderes Objekt ermitteln können, das einem Raumschiff ähnelte. Das Schiff des Antis war allein.
    Er ließ sich die Kursdaten errechnen und setzte ein zweites Linearmanöver an. Diesmal verzichtete er auf die SERT-Haube. Er steuerte die ATLANTA manuell und richtete sich dabei nach den sichtbaren Bezugspunkten auf dem Reliefschirm. Das Raumboot des Baalol-Priesters konnte er nicht sehen; dafür war es zu winzig.
    Als der Leichte Kreuzer in den Normalraum zurückkehrte, stand das Abbild des eiförmigen Schiffes in knapp fünfzig Kilometern Entfernung auf dem Frontsektor der Panoramagalerie.
    Major Heublein verzichtete darauf, die ATLANTA in einen HÜ-Schirm zu hüllen. Die übergeordnete Energie hätte zu leicht und aus zu großer Entfernung wahrgenommen werden können. Dafür rief er das Raumboot übereinfach lichtschnellen Telekom an.
    Entgegen seiner Erwartung erhielt er sofort Antwort. Ein junger Mann in graubrauner Kombination blickte vom Telekombildschirm herab.
    In seinem asketisch wirkenden Gesicht leuchteten zwei dunkle Augen in stummem Entsetzen, das anscheinend noch von den Erlebnissen in der Tempelstadt Garsinath herrührte.
    „Hier spricht Major Heublein von der ATLANTA", sagte Perricone. „Sind Sie Harkh Tonos?"
    Der Anti nickte.
    „Harkh Tonos von Galaner, Major. Gehören Sie zur ehemals Solaren Flotte?"
    „Stimmt, Tonos. Wir hatten Ihren Hilferuf empfangen und an die nächste USO-Basis weitergeleitet. Ich bin sicher, daß Lordadmiral Atlan in kürzester Frist mit einem Flottenverband eintrifft.
    Sind Sie damit einverstanden, daß wir Sie an Bord nehmen?" Der Anti lächelte.
    „Darum hätte ich Sie ohnehin gebeten. Ich komme nämlich nicht allein mit der Navigation zurecht.
    Jedenfalls nicht in diesem Gebiet."
    „Ja, hier braucht man schon einen leistungsfähigen Navigationscomputer und einen sechsten Sinn dazu, um sich durch die ständig verändernden glühenden Gasschleier hindurchzufinden. Achtung: Wir führen jetzt Annäherungsmanöver aus. Verhalten Sie sich völlig ruhig."
    Er unterbrach die Verbindung und steuerte die ATLANTA behutsam an das Raumboot des Anti heran. Seltsam, dachte er dabei, daß immer erst ein stärkerer Gegner kommen muß, damit die Angehörigen zweier Völker sich zu einer Zusammenarbeit bereit finden.
    Nachdem das eiförmige Schiff fest in den Traktorstrahlen des Kreuzers hing, rief Perricone Heublein den Anti erneut über Telekom.
    Doch der Priester meldete sich nicht.
    „Ich möchte wissen, was das heißen soll!" grollte der Major.
    „Vielleicht schläft unser Freund", sagte Wayre Ludov grinsend. Heublein winkte ab und schaltete den Interkom zur Einsatzzentrale durch.
    „Ich brauche zehn erfahrene Raumsoldaten!"
    befahl er. „Kampfanzüge anlegen. Auf dem Raumboot stimmt etwas nicht. Wir treffen uns in Schleuse BS-3!"
    „Sie wollen selbst hinüber, Sir?" fragte Ludov.
    „Ich würde nichts unternehmen. Schließlich ist es der Anti, der gerettet werden will. Also soll er sich melden."
    „Ich habe ein ungutes Gefühl, Ludov", gab Heublein zerstreut zurück, während er in seinen mittelschweren Kampfanzug stieg. Der Erste Offizier half ihm dabei und überprüfte den Energietornister.
    Zum Abschied schlug er seinem Vorgesetzten kräftig auf den Rücken. Es bedeutete soviel wie früher der Wunsch „Hals und Beinbruch".
    Major Heublein traf die zehn Raumsoldaten bereits in der Schleusenvorkammer an. Ein Blick in ihre Gesichter überzeugte ihn davon, daß er sich auf sie

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