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0416 - Der Supermutant

Titel: 0416 - Der Supermutant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verlassen konnte. Keiner der Männer war unter fünfzig Jahre; sie hatten drei Jahrzehnte Zeit gehabt, ihre Reflexe in zahllosen harten Einsätzen zu trainieren. Jeder von ihnen ersetzte zwanzig jüngere, unerfahrene Männer.
    „Ich rechne mit einer Falle", klärte der Kommandant sie auf. „Anders kann ich es mir nicht erklären, daß der Anti plötzlich schweigt. Wir gehen also mit aktivierten Individualschirmen hinüber und verteilen uns sofort im Schiff. Damit wir keinen Unschuldigen töten, verwenden wir zuerst die Paralysatoren, sobald wir etwas Verdächtiges bemerken. Anschließend handelt jeder nach eigenem Ermessen."
    Die Männer grinsten nur dazu. Perricone Heublein wußte, sie nahmen ihn nicht ernst. Es ärgerte ihn, denn er hielt sich für einen guten Kämpfer mit schnellen Reflexen. Dennoch untersagte er sich jede Bemerkung.
    Nachdem sich das Außenschott geöffnet hatte, stießen sich die Männer einer nach dem anderen ab und schwebten hinüber zu dem eiförmigen Raumboot. Die beiden letzten Soldaten blieben mit schußbereiten Waffen in der Schleusenkammer stehen, bis der Major und ein anderer Mann die Schleuse des Bootes geöffnet hatten und eingestiegen waren.
    Perricone Heublein kannte diesen Raumschiffstyp und brauchte nicht nach der Zentrale zu suchen.
    Während sich sechs der Raumsoldaten im Schiff verteilten; eilte er an der Spitze der restlichen vier zum Kommandostand.
    Zuerst dachte er, Harkh Tonos schliefe tatsächlich, wie sein Erster Offizier scherzhaft prophezeit hatte: Tonos hing schlaff in seinem Kontursessel, den Kopf zur Seite geneigt.
    Erst als der Major um den Sessel herumging und in die Augen des Baalol-Priesters blickte, merkte er, daß Harkh Tonos tot war. Seine Augen waren blutig gefärbt und halb aus den Höhlen gequollen. Blutige Rinnsale zogen sich von den Ohren; der Nase und den Mundwinkeln über die Kombination herab. Das Gesicht war eine Maske erstarrten Grauens.
    Einer der Raumsoldaten stieß eine Verwünschung aus.
    „Was ist das?" fragte er den Kommandanten.
    „Sieht aus wie Hirntod durch Ultraschalleinwirkung."
    Perricone Heublein schüttelte den Kopf und schluckte trocken. Er wußte, wie Harkh Tonos gestorben war. In den vorletzten Instruktionen für Schiffskommandanten war das Erscheinungsbild beschrieben worden.
    „Nein", flüsterte er rauh. „Das war Mord, kaltblütig vorausgeplanter Mord. Tonos' Gehirn ist explodiert. Man hat ihm auf paramechanischem Wege einen Mikrosprengkörper ins Gehirn verpflanzt und den Zünder mit einem hypnosuggestiven Block gekoppelt. Als wir uns näherten, wurde durch die Gedanken des Anti ein Widerspruch zum hypnosuggestiven Block ausgelöst. Das aktivierte den Zünder."
    „Auf paramechanischem Wege einen Mikrosprengkörper ins Gehirn verpflanzt,...", sagte der Raumsoldat ungläubig. „Das muß ja ein Monstrum sein, das so etwas fertig bringt."
    „Allerdings ...", erwiderte Perricone Heublein gedehnt, „ ... Ribald Corello ist ein Monstrum."
     
    *
     
    Corellos Schrein schwebte dicht über dem Boden.
    Hinter der Kristallpyramide glühte der Himmel in blutrotem Licht, das Morgenrot eines roten Normalriesensterns.
    Das Monstrum betrachtete durch die transparente PanzertroplonWand des Schreins hindurch die Prozession der Baalol-Priester. An der Spitze des langen Zuges schritt Balto Linsner-Kiess, auf den Händen ein schwarzsamtenes Kissen mit einem metallisch glitzernden Gegenstand darauf. Die Augen des Hohenpriesters waren starr auf Corellos Gesicht gerichtet; sie besaßen den Ausdruck eines von seinem Herrn gezüchtigten Hundes.
    Ribald Corello lächelte dünn.
    „Da schleicht das unterwürfige Gewürm heran, Mutter", flüsterte er, als könnte die konservierte Leiche von Gevoreny Tatstun ihn hören. „Ihre Augen sehen, was für ein Monstrum ich bin.. „, er kicherte, „ ... aber, sie wagen es nicht einmal zu denken. Eines Tages - wenn er wirklich noch lebt- wird auch dieser Terraner Rhodan winselnd vor uns im Staub liegen.
    Ich werde ihn zu deinem persönlichen Sklaven machen. - Hörst du, Mutter?"
    Plötzlich schlug die Stimmung des Mutanten um.
    Weinerlich verzog er das Gesicht und sagte: „Warum antwortest du nicht? Du weißt doch, daß ich dich liebe, ich, dein einziger Sohn. - Oder stört dich die Anwesenheit dieser Bastarde?"
    Er reckte seinen von Klammern gestützten Schädel und fixierte einen der Priester hinter Balto Linsner-Kiess. Seine kleinen Hände fingerten an einer Schachtel und nahmen ein daumengroßes

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