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0417 - Der Satan und seine Komplizen

0417 - Der Satan und seine Komplizen

Titel: 0417 - Der Satan und seine Komplizen Kostenlos Bücher Online Lesen
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dem Einwand wurde sie schnell fertig.
    »Dann brauchte mein Mann sich das ja nicht auf die Brust tätowieren zu lassen. Das tat er ausdrücklich für den Fall, dass ihm etwas zustoßen sollte. Solange er lebte, wollte er das Geheimnis für sich behalten.«
    Der Dicke spürte, dass sie jetzt keine Angst mehr vor ihm hatte. Sie hatte ihn übertölpelt, und er wusste nicht, wo der schwache Punkt lag.
    »Wieso hattest du keine Zeit? Dein Mann ist doch längst beerdigt, da gab es eine Menge Zeit zum Nachdenken.«
    Sie hätte jetzt gern ein wenig geweint, aber angesichts dieses Nilpferdes klappte das leider nicht. Sie gehörte nicht zu denen, die »die stärkste Wasserkraft der Welt«, nach Belieben an- und abdrehen können.
    »Ich kann nichts dafür, wenn Sie mir das nicht glauben, Sir«, sagte sie zaghaft. »Aber was ich nicht weiß, kann ich nicht sagen. Ich müsste Telefonbücher wälzen, Adressen kontrollieren und so weiter. Vielleicht gibt es einen, der E. S. o. Bambi heißt. Wie konnte ich mich darum kümmern, solange ich unter Beobachtung stand? Nachdenken allein nützt da nichts. Ich wurde auf jedem Gang verfolgt, und wenn ich nur Brot holte.«
    Sie sank etwas in sich zusammen und sah auf den Teppich.
    Duke hielt es für an der Zeit, mit schärferen Maßnahmen zu drohen, als sich die Tür öffnete und der »Spinner« hereinkam.
    Er trug einen hellen Hut, neue gelbe Handschuhe und hatte einen Staubmantel über dem Arm. Er nickte, lächelte und nahm stumm etwas abseits Platz.
    Als ihm das Schweigen zu lange dauerte, fragte er: »Wie kommst du voran, Duke?«
    Duke, der gehofft hatte, das Ziel erreicht zu haben, bevor der »Spinner«
    Wind davon bekam, glich langsam einem Kessel mit Überdruck. Es war vereinbart worden, dass sie erst morgen früh die Frau in die Mangel nehmen wollten. Aber dieser Schleicher hatte wieder geahnt, dass Duke allein Vorgehen wollte. Nicht einmal in seinem eigenen Haus konnte man machen, was man wollte.
    »Hast du eine Ahnung, Derry«, fragte er ölig, »was dies hier bedeuten kann?«
    Duke warf dem »Spinner« den Schreibblock zu. Derry sah auf die Schrift, schien nachzudenken und fragte dann: »Woher hast du dieses komische Rätsel?«
    Eine Kopfbewegung zu May Hames.
    »Das stand auf dem Schiff, das Hames auf der Brust trug.«
    Der »Spinner« wiegte skeptisch den Kopf.
    »Ünd du glaubst, dass sie nicht weiß, was das ist?«
    »Kein Wort glaube ich«, tobte Duke, »wir werden schon herauskriegen, was es damit auf sich hat. Wenn wir erst mal mit ihr in den Keller ziehen und Buddy dann mit den besseren Fragemethoden anfängt, geht’s wie von selbst…«
    Wieder ging die Tür auf, und diesmal trat James ein.
    Sein Gesicht hatte etwas Steinernes.
    »Wie geht es meinem Bruder, Duke?«, fragte er, während er auf halbem Weg stehen blieb.
    »Stör uns jetzt nicht mit deinem verrückten Bruder«, fauchte sein Boss in höchstem Zorn. Waren heute Abend denn alle nur darauf aus, ihn durcheinanderzubringen? »Deinem Bruder geht es prima! Lass uns jetzt in Ruhe!«
    James stand wie eine Figur aus Marmor. Nur seine Augen lebten und der Mund bewegte sich.
    »Mein Bruder ist tot, Duke, und das weißt du, denn du hast vorhin da angerufen!«
    Duke war nervös, unsicher und verlor die Beherrschung. Er fing an zu schreien.
    »Na und? Kann ich was dafür? Geh und mach ihm eine schöne Beerdigung, ich bezahl sie sogar. Spare nur nicht mit Blumen! Raus jetzt.«
    »Ich denke«, sagte James mit unnatürlicher Ruhe, »du wirst keine Gelegenheit haben, Blumen zu spenden.«
    Von einer Sekunde zur nächsten wich die Starre in ihm. Mit einer schnellen, fast tänzerischen Bewegung zog er eine langläufige 22er.
    Duke drehte ihm das Gesicht ruckartig voll zu, seine Augen wurden vor Entsetzen groß, und sein Mund sprang auf, ohne einen Laut hervorzubringen, denn da knallte es auch schon zweimal.
    Kurz über der rechten Augenbraue von Duke Wolff und mitten in der Stirn waren zwei dunkle Löcher, aus denen etwas Blut sickerte.
    Buddy hatte sich blitzschnell in seinem Sessel herumgeworfen, als der lange Lauf zu ihm herumschwenkte, griff in sein Schulterhalfter und feuerte im nächsten Augenblick mit seiner 38er. Drei Schüsse dröhnten wie Kanonenschläge durch den Raum.
    James taumelte zurück, sein Oberkörper zuckte ruckartig zusammen, und das Gesicht verzerrte sich in brennheißem Schmerz. Die Hand mit der Pistole sank langsam nach unten.
    Buddy tauchte nun aus seiner Deckung voll auf. Er hielt die Pistole noch auf

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