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0417 - Die Straße der Gräber

0417 - Die Straße der Gräber

Titel: 0417 - Die Straße der Gräber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wieder einräumte.
    Die Straße endete am Hotel. Aus der Gegenrichtung jedoch schob sich plötzlich eine flache, silbergraue Schnauze über den letzten Hügel. Sie gehörte zu einem Opel Manta, der schon einige Jahre auf dem Buckel hatte, weil Will sich bisher für keinen neuen Wagen hatte entschließen können. Mallmann fuhr sehr langsam. Auf dem Dach des Manta lag noch eine dünne Schneehaube.
    Suko winkte. Will sah ihn und winkte zurück. Den Manta steuerte er in eine Parklücke.
    Suko schlenderte auf den Wagen zu. Als Will ausstieg, hatte er ihn erreicht.
    Der Kommissar trug eine kurze, dicke Winterjacke und setzte seine Fellmütze auf den Kopf. Er lachte Suko an. Sein Gesicht war in den letzten Monaten noch schmaler geworden, so stach die leicht gekrümmte Römernase schärfer hervor als gewöhnlich.
    »Du hast abgenommen«, sagte Suko zur Begrüßung.
    »Richtig.«
    »Und weshalb?«
    Will Mallmann wand sich ein wenig und lächelte verlegen. »Da fühle ich mich wohler.«
    Die beiden reichten sich die Hände. Der Kommissar schloß seinen Wagen ab. »Er tut es noch immer«, sagte er. Dann deutete er auf das Café. »Wartet John dort?«
    »Nein.«
    »Wo denn?«
    »Keine Ahnung.«
    Mallmann hob die Augenbrauen. Das tat er immer, wenn ihn etwas störte. »Es ist doch nichts passiert, Suko?«
    »Kann ich dir auch nicht sagen, aber wenn du meine Ansicht hören willst, hast du uns mit diesem Mark Tremper ein Kuckucksei ins Nest gelegt.«
    »Das verstehe ich nicht.«
    »Dann erkläre ich es dir.«
    »Laß uns einen Schluck nehmen, ich habe Durst.«
    Das war zwar nicht nach Sukos Geschmack, doch er wollte dem Freund die Bitte auch nicht abschlagen. Sie gingen nicht in das Café, sondern blieben draußen stehen, wo an einem Kiosk Glühwein verkauft wurde. Mallmann trank einen Becher. »Den kann ich mir als Fahrer erlauben. Wie es aussieht, scheint uns noch eine Tour bevorzustehen.«
    »Kannst du hellsehen?«
    »Nein, nur beobachten.«
    Suko fing mit seinem Bericht an. Auch Will Mallmann zeigte sich überrascht. »Verdammt, John hätte schon längst zurücksein müssen, wäre alles mit rechten Dingen abgelaufen.«
    »Der Ansicht bin ich auch.«
    »Und jetzt?«
    »Ich habe keine Ahnung, Will. Du bist der Chauffeur.«
    Der Kommissar hatte verstanden. »Das heißt, du willst dich auf die Suche nach John machen.«
    »So ist es.«
    Mallmann nickte. »Einverstanden.« Er holte Geld aus der Börse und zahlte drei Mark für den Becher. »Ist fast schon Wucher«, fügte er hinzu.
    Sie gingen zum Manta. Bevor Will aufschloß, sagte er: »Duhast von einem Flugzeug gesprochen, das ein bestimmtes, dir noch unbekanntes Tal überfliegen soll.«
    »So ist es.«
    »Ein Segelflugzeug ist kein Wagen. So etwas müßte doch zu finden sein, meine ich.«
    »Willst du eine Suchaktion starten?«
    Mallmann öffnete die Tür. »Ja, das ist mir die Sache wert. Dieses Segelflugzeug wird entdeckt worden sein. Ich gebe mal eine Rundmeldung durch.«
    »Aber du bist nicht davon überzeugt, daß es abgestürzt ist?«
    »Vielleicht ist es gelandet.«
    »Kann sein.«
    Suko wartete, an den Manta gelehnt, während der Kommissar telefonierte. Er kannte die entsprechenden Stellen, an die er sich wenden mußte. Außerdem war man dem BKA immer behilflich.
    Nach zwei Minuten stieg Mallmann wieder aus. »So«, sagte er und rieb seine Hände. »Jetzt können wir nur noch warten. Komm steig ein, wir machen es uns bequem.«
    Suko faltete sich in den Opel. Der Kommissar hatte zahlreiche Fragen, die ihm auf der Seele brannten. »Wie ist es euch eigentlich in der letzten Zeit ergangen? Ihr habt ja lange nichts mehr von euch hören lassen.«
    »Ich war bei manchen Fällen auch nicht dabei, natürlich hat mir John einiges erzählt.« Und so berichtete Suko von den Fällen der jüngsten Vergangenheit und sprach auch davon, daß die Templer immer mehr ins Rampenlicht rückten. »Dann nimmt der Dunkle Gral möglicherweise Gestalt an?«
    »Noch nicht ganz. Dazwischen steht noch Aibon, aber kommt Zeit, kommt Licht ins Dunkel.«
    »Ich wünsche es euch.«
    »Wir uns auch.«
    Das Telefon meldete sich. Mallmann hob schnell ab, sagte ein paarmal »Ja« und hörte ansonsten gespannt zu. »Gut, danke, daß Sie mir dies mitgeteilt haben.«
    »Was war denn?«
    »Wir werden dieses komische Tal suchen müssen.«
    »Tatsächlich?«
    Mallmann nickte. »Ja, man hat das Flugzeug gesehen. Es flog in Richtung Freiburg, verschwand aber dann hinter dem Titisee.«
    »Wie viele Täler gibt es

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