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0418 - Das Richtschwert der Templer

0418 - Das Richtschwert der Templer

Titel: 0418 - Das Richtschwert der Templer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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packen.«
    Natürlich würden wir es, aber ich hätte auch auf den Gang verzichten können. Zudem war ja nicht sicher, ob wir das Richtschwert der Templer tatsächlich fanden.
    Das Kloster erinnerte mich an ein Gefängnis. Wer einmal hinter diesen dicken Mauern verschwunden war, der kam so schnell nicht wieder hervor. Fenster sah ich nicht. Nur schießschartenähnliche Öffnungen.
    Ein Hof, eine Mauer, ein Tor, alles sehr düster. Überragt von einem viereckigen Turm mit flachem Dach.
    Das Kloster stand wie eine Trutzburg auf der Erhebung. Der Blick von dieser Stelle aus war phänomenal. Er fiel zur einen Seite zum Meer hin, gegenüber schweifte er weit über das Land, bis hin nach Larnaka und den alten mykenischen Ruinen.
    Wir erreichten den Eingang. Ein großes Tor, das nicht verschlossen war. Wenig später standen wir auf dem Klosterhof und sahen uns um. Die zahlreichen Gebäude wirkten wie Klötze.
    Sie bildeten glatte Fronten ohne irgendwelche Schnörkel. Der alte Brunnen sah aus, als hätte er das letzte Wasser vor 100 Jahren abgegeben.
    Wenn wir etwas hörten, war es nur das Raunen des Windes. Die Seeluft brachte einen Geruch von Freiheit und Abenteuer mit. Auf den langen Wellen der Meeresdünung glitzerten Schaumkronen.
    Gemeinsam suchten wir den Eingang. Es gab ihn auch. Ein relativ kleines Tor aus starkem Holz. Das Bildnis einer Heiligen war in das Material eingeschnitzt worden. Wahrscheinlich das der heiligen Helena.
    Die Düsternis der Mauern und die beklemmende Kühle einer großen Anlage ließen uns auch später nicht los, als wir das Kloster einer ersten Inspektion unterzogen.
    Wir fanden sehr große Räume vor, Bethallen mit kolossalen Gemälden an den Wänden und unter der Decke. Man hatte hier den Heiligen gedient, denn all diese Bilder zeigten große Kirchenfürsten aus vergangener Zeit.
    Dafür sahen wir so gut wie keine Möbelstücke. Hin und wieder eine Betbank, einen geschnitzten Stuhl oder einenkleinen Altar. Die manchmal auf den Platten stehenden Kerzen wirkten vertrocknet.
    Durch die Fenster fiel Tageslicht. Staubschleier tanzten darin.
    In der dritten Halle blieben wir stehen. Ich wollte nicht mehr weiter und sah Sukos fragenden Blick.
    »Da können wir sieben Tage suchen, ohne etwas zu finden. Bei dieser Größe.«
    »Hast du einen anderen Plan?«
    »Möglich.«
    »Laß hören.«
    Ich hatte mir etwas gedacht und wollte Sukos Meinung wissen.
    »Wenn wir davon ausgehen, daß die Kreuzritter diese Insel angefahren haben und das Richtschwert hier tatsächlich versteckt worden ist, sollten wir davon ausgehen, daß es an einem ganz bestimmten Platz liegt.«
    »Welcher käme da in Frage?«
    »Die Kreuzritter waren in der Regel gläubige Menschen. Sie haben auf ihren Zügen Messen abgehalten, sind in Kirchen gegangen, haben gebetet und gesungen. Ich kann mir vorstellen, daß jemand, wenn er hier war, das Schwert in der Kirche versteckt hat.«
    Suko verengte die Augen. Er traute mir nicht so recht. »Nein«, sagte er, »da stimme ich dir nicht zu.«
    »Weshalb nicht?«
    »Weil das Schwert, wenn dem tatsächlich so wäre, schon längst nicht mehr da liegen würde.«
    »Meinst du?«
    »Ja.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Die Kreuzritter werden bestimmt nicht so naiv gewesen sein, die Waffe offen hinzulegen. Suko, wir beide kennen alte Kirchen und Klöster. Wir brauchen uns nichts vorzumachen. Ich wette, daß es unter der normalen Kirche noch Krypten und Grüfte gibt. Davon sollten wir ausgehen.«
    »Du willst also in die Kirche?«
    »Ja.«
    Der Chinese nickte. »Okay, ich halte dich nicht zurück. Vielleicht ist es eine Chance.«
    »Zumindest haben wir ein Ziel und irren nicht wie zwei Suchende durch die Räume.«
    Wir hatten uns die Lage der Kirche gemerkt, sprachen noch einmal die Richtung ab und setzten uns wieder in Bewegung. Natürlich verliefen wir uns. Es dauerte fast eine halbe Stunde, bis wir schließlich den Weg gefunden hatten. Es gab tatsächlich einen Durchgang vom Kloster aus in die Kirche. Dazu mußten wir eine alte Tür aufziehen, die erbärmlich quietschte. Das Geräusch verlor sich in der relativen Weite des Kirchenschiffes. Wir blieben zunächst einmal stehen, als wir die Pracht sahen, mit der die Klosterkirche ausstaffiert worden war.
    Gemälde, Figuren, viel Blattgold, das im durch die Kirchenfenster fallenden Licht geheimnisvoll schimmerte.
    Wir schritten durch den Gang zwischen den Bankreihen entlang in die Stille hinein. Unsere eigenen Schritte empfanden wir als Störung,

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