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0780 - Der Geist des Baphomet

0780 - Der Geist des Baphomet

Titel: 0780 - Der Geist des Baphomet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Ich hielt mich ungefähr auf der Mitte des Platzes auf, den immer schwerer werdenden Junge auf dem Arm.
    Innerhalb weniger Sekunden war ich in eine verfluchte Lage hineingeraten, trotzdem konnte ich den Jungen auf keinen Fall im Stich lassen, er musste bei mir bleiben.
    Sein Vater war tot. Ich hatte ihn gefunden. Es lag erst wenige Minuten zurück. Der Polizist saß mit durchschnittener Kehle in seinem Büro vor dem Schreibtisch. Wer sein Mörder war, wusste ich nicht.
    Es konnte ebenso gut die eigene Frau gewesen sein, denn in diesem kleinen Ort namens Trevine war nichts mehr normal. Hier hatte sich alles verändert, und hinter mir lagen Stunden, auf die ich gern verzichtet hätte. Vor mir lag ein ebenso großer Horror, denn nicht nur die Frau wartete, es gab noch einen anderen, der mein Leben und mich regelrecht zerfetzen wollte.
    Er wollte mich, denn ich war sein Feind. Ich hatte die schwarze Flut überstanden, einen dunklen Nebel, der sich in die Hirne der Menschen bohrte und sie so schrecklich veränderte. Er machte aus Menschen Monstren, ich hatte über ihn und sein Entstehen nachgedacht, doch leider keine Lösung gefunden. Zunächst einmal musste ich mich mit seiner Existenz abfinden und zusehen, dass nicht noch mehr Menschen in seinen furchtbaren Bann gerieten.
    Der gefährliche Nebelwolf aber hatte unmittelbar mit ihm zu tun, ebenso wie die alten Templer-Gräber auf einem ebenso alten Friedhof tief im Moor versteckt.
    Der Wolf lauerte in der Nähe. Ich sah ihn nicht, doch sein gefährliches Knurren hatte ich nicht vergessen.
    Wieder schrie die Frau. »Dennis, komm her!«
    Der Junge klammerte sich noch fester. Seine Hände lagen um meinen Nacken, die Finger drückten in meine Haut. Er schüttelte den Kopf, und seine keuchende Stimme zischelte in mein Ohr: »Ich will nicht zu meiner Mutter. Ich will es nicht! – Sie… sie ist so komisch. Ihre Stimme ist anders geworden, John.«
    »Okay, Dennis du brauchst auch nicht zu ihr.« Ich verlagerte mein Gewicht, denn der Junge war verflucht schwer geworden. »Du bist doch schon ein großer Junge und dementsprechend schwer. Ich glaube nicht, dass ich dich noch lange tragen kann. Wahrscheinlich muss ich dich absetzen, aber du wirst in meiner Nähe bleiben.«
    Er zitterte wieder. Verdammt, er tat mir Leid, nur konnte ich darauf keine Rücksicht nehmen. Ich brauchte meine Bewegungsfreiheit, um auch ihn beschützen zu können. Das musste auch Dennis einsehen. Ich sprach mit ihm darüber, er nickte und rutschte aus meinem Griff nach unten.
    Ich stellte ihn auf die Füße. Dabei schaute ich mich so gut wie möglich um.
    Die Mutter sah ich nicht. Auch der Nebelwolf hielt sich vor mir versteckt. Ihm reichte es, dass er in der Nähe lauerte. Diese Bestie hatte zusammen mit der schwarzen Flut das Grauen über Trevine gebracht. Es gab keinen Menschen, an dem es vorbeigeglitten wäre.
    Sie alle waren verändert worden, man hatte das Negative in ihnen an die Oberfläche gespült, um es mal mit simplen Worten zu sagen.
    Der Junge stand neben mir. Er ließ mich trotzdem nicht los. Seine Hand hatte sich in den Stoff meiner Hose gekrallt. Er wollte eben den Kontakt haben, um sich sicherer zu fühlen.
    Es stellte sich die Frage, wie es weiterging. Zwei Feinde lauerten auf mich. Zum einem die veränderte Mutter des Jungen, zum anderen der gefährliche Werwolf.
    Wer griff zuerst an? Wer traute sich, die Deckung auf dem Hof zu verlassen? Zwar brannte am Schulhaus eine Laterne, doch ihr Licht konnte ich vergessen. Andererseits war ich froh, dass es überhaupt leuchtete, denn es hatte Zeiten gegeben, wo es dem dunklen Nebel gelungen war, das Licht aufzusaugen. Da hatte er deutlich bewiesen, über wie viel Macht er verfügte.
    »Wo sollen wir denn jetzt hingehen?«, fragte Dennis.
    Ich verzog die Mundwinkel. Eine gute Frage, wirklich. Nur wusste ich keine Antwort. Am besten wäre es gewesen, den Schulhof zu verlassen. Das aber war ein Ding der Unmöglichkeit, dagegen stand einfach der Werwolf. Er wollte seine Opfer, vor allen Dingen mich, und er würde alles daransetzen, um mich auch zu bekommen.
    Wäre die Mutter des Jungen nicht gewesen, so hätte ich Dennis geraten zu verschwinden. Das aber würde die Frau bestimmt nicht zulassen. Sie war nicht mehr als eine Hülle ihrer einstigen Existenz, wurde von Kräften geleitet, die sie selbst nicht begreifen und auch nicht kontrollieren konnte. Deshalb musste der Junge in meiner Nähe bleiben. Und wir mussten versuchen, eine zeitlich begrenzte

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