0418 - Kurier der Galaxis
Proviant und Vorräte eingelagert zu haben, und ihnen wurde befohlen, jederzeit für einen Alarmstart klar zu sein. Vierzigtausend Kommandanten kannten die Ziele - sonst wußte niemand an Bord davon, Das Ziel: Der Raumsektor, in dem die ein¢ hundertdreiundneunzig Sonnensysteme des Shomona-Ordens lagen. Es war ein riesiges Gebiet, das aber von vierzigtausend Schiffen einigerrnaßen kontrolliert werden konnte.
Rhodan konnte nicht ahnen, daß der Imperator Dabrifa und seine Geheimpolizei ihre überragende, wenn auch verbrecherische Intelligenz offenbart hatten. Wahrscheinlich hat, te sie eine Art Instinkt geleitet skrupellos waren eine Serie blitzschneller Verhaftungen vorgenommen worden.
Trotzdem verließen die Schiffe ihre Basen.
Trotzdem herrschte Alarmbereitschaft an Bord der vierzigtausend Einheiten.
Trotzdem rechneten die Kommandanten bereits die Ziele aus, die für mehrere Schiffe stets dieselben waren.
Das Unheil begann seinen rasenden Lauf.
*
Joaquin Manuel Casval holte ein weißes Tuch mit feiner Stickerei, die zwei Buchstaben zeigte: CA - Caresca Asayah, aus der Innentasche seiner Jacke, wischte damit über seine Stirn und sagte dann leise: „Abgesehen davon, daß wir uns aus meiner Zeit als Flottenoffizier kennen, würde ich vorschlagen, Wir lassen uns etwas einfallen."
Stregman begriff den Spott in dieser Äußerung und ächzte: „Aber was? Ich kenne verschiedene Möglichkeiten, aber keine erscheint mir richtig. Was können wir unternehmen?"
Cascal drückte seine Zigarette aus und setzte sich in einen Sessel, von dessen Sitzfläche er einen Stapel schmaler Ordner warf. Er streckte die langen Beine aus und sagte halblaut!
„Obwohl Sie beim Geheimdienst angestellt sind, darf ich doch wohl annehmen, daß Sie einen Kurier ausgesandt haben."
Stregman gestattete sich ein feines, kaum wahrnehmbares Lächeln und erwiderte rauh: „Natürlich. Ein Kurier ist unterwegs. Er müßte ...", er sah auf die Uhr, „ ... in kurzer Zeit anfangen, über Spezialkode seine Informatidnen abzustrahlen. In spätestens drei Stunden liegen die neuen Ergebnisse vor dem Großadministrator."
„Das beruhigt mich außerordentlich", sagte Manuel Cascal. „Ich muß allerdings bald wieder in mein Schiff zurück. Am besten, Sie berichten mir zügig und in kurzen, leicht verständlichen Sätzen, was unterdessen geschehen ist und Ihnen diesen dekorativen Schweiß auf die hohe Stirn getrieben hat."
Stregman fragte wütend: „Sind Sie so kaltblütig, oder ist das die bewährte Odysseus-Schau?"
„Mann!" erwiderte Cascal leise, „Sie ahnen nicht einmal, wie sehr ich Angst habe. Ich versuche nur, meine Gefühle zu überspielen."
„Verstanden. Hören Sie zu", sagte Stregman drängend.
„Der Chef der Untergrundbewegung, also Professor Omarin Ligzuta und andere führende Mitglieder der Khonan-Tap, sind blitzartig verhaftet worden. Darunter waren hohe Flottenoffiziere, einige Minister, Verwaltungsbeamte in ungemein wichtigen Positionen und so weiter - der gesamte intellektuelle und wirtschaftliche Jet-Set des Planeten. Die Verhaftung ist so geheim, daß kaum jemand davon weiß außer den beiden Siganesen, Ihnen und mir.
Und natürlich den Kommandos, die die Verhaftungen vorgenommen haben."
Cascal zündete sich eine neue Zigarette an und sah zu, wie Stregman die Kaffeemaschine einschaltete.
Der Major schien im Augenblick allein zu sein, aber Cascal konnte sich vorstellen, daß hinter diesem Büro noch andere Räume lagen, in denen gearbeitet wurde, in denen andere Männer Nachrichten auswerteten und sendefertig kodierten.
„Das bedeutet alles", meinte Cascal, „daß Dabrifa seit einiger Zeit genau über seine politischen Gegner und deren Absichten Bescheid wußte."
„Gepau das ist es. Niemand, selbst seine nächste Umgebung, erfuhr davon. Nur die zwei Siganesen.
Sie haben die Unterhaltung zwischen mehreren Offizieren des Geheimdienstes belauscht, die über die Einsätze sprachen."
„Wie reagierte Dabrifa?" fragte Cascal und nahm die gefüllte Tasse entgegen.
„Sehr routiniert. Er ist natürlich gerissen genug, das Ränkespiel der Untergrundbewegung weiterzuspielen. Die Situation wird ab diesem Punkt der Überlegung für uns, und auch für den zu erwartenden Krieg zwischen den Machtblöcken, äußerst kritisch. Dabrifa wird alle Posten der Geheimorganisation mit seinen Leuten besetzen."
„Das war zu erwarten", antwortete Joak grimmig.
Natürlich, so überlegte er, während er rauchte und Kaffee trank,
Weitere Kostenlose Bücher