Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0418 - Kurier der Galaxis

Titel: 0418 - Kurier der Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
übernehme, Freund Joaquin!" Cascal stand auf und verließ die Steuerzentrale. Erfühlte sich wieder wie am Anfang dieses Auftrages, der ihnen bis jetzt Milliarden und eine Ahnung von Gefahr eingebracht hatte. Er wußte, daß dort drüben auf dem großen Schiff in Sonnennähe, an einer Änderung der Pläne fieberhaft gearbeitet wurde.
     
    *
     
    Das Universum war vom Licht dieser Sonne erfüllt. Man sah von hier aus keine Sterne mehr, nichts andere als das kalte, eisblaue Licht der Rigelähnlichen war hier bestimmend. Wie ein kosmisches Karussell drehten sich einhundertdrei Schiffe um die Sonne. Die Strahlungen, die um sie herum brodelten und hinausjagten in die Schwärze des Raumes, deckten die Schiffe zu. Funkverkehr war nur mit Hilfe von riesigen Verstärkern und Entzerrern möglich. Einhundertdrei Lichtpunkte verschwanden unter der Kraft der kosmischen Strahlung, der Gammastrahlen, die unaufhörlich gegen die HÜ-Schirme prasselte wie unsichtbarer, wütender Hagel. Röntgenstrahlen badeten die Schiffe in ihrem Licht, das für ungeschützte Augen vernichtend war, und die ultraviolette Strahlung hätte die Männer jenseits der stählernen Wände in Sekundenschnelle verbrannt. Das sichtbare Licht blendete, und über jede Linse schoben sich die Spezialfilter mit den hohen Indexzahlen: Infrarot und Radiostrahlung machte die Ortung unmöglich. In diesem Reigen drehten sich die Schiffe langsam um den blaustrahlenden Riesenstern.
    Aus dem hundertdritten Schiff löste sich ein winziger Lichtpunkt und schwirrte davon. Ihn umgab wie eine schützende Kugelsphäre ebenfalls ein HÜ-Schirm, der wie eine Seifenblase aussah und unter dem Einfluß der vielfältigen Strahlung durchsichtig wurde und verschwand.
    Strahlung entlang des gesamten bekannten Spektrums umtobte den einsamen Mann, der, eine Spezialbrille vor den Augen, unter der verdunkelten Kuppel saß und die, Space-Jet in einem Orbit treiben ließ. Die Eigengeschwindigkeit der OVERLUCK hatte gereicht, die Jet auf diesem Kurs zu halten, und Cascal glaubte körperlich zu fühlen, wie die riesige unbeherrschte Massenanziehung der Sonne an der Jet riß und zerrte. Er schaltete die Triebwerke ein, ließ sie hochlaufen und beschleunigte. Er fegte, verglichen mit der gewaltigen Lichtfront links von ihm; um wenige Millimeter hinaus in den Raum, aber in Wirklichkeit waren dies Hunderte, bald Tausende von Kilometern.
    Er sah die ersten Schiffe.
    Und die Schiffe bemerkten ihn. Sie kannten ihre Befehle und ließen ihn passieren, bis die Jet den Koloß der INTERSOLAR erreicht hatte.
    Verglichen mit der Sonne war selbst dieses Schiff nur ein Energiequant neben einem kosmischen Feuer.
    Cascal steuerte vorsichtig die INTERSOLAR an.
    Er hatte die Aufgabe - zu diesem Schluß war er in den letzten Stunden gekommen - mit der OVERLUCK dieses kleine Schiff zu ersetzen, das Rhodan gekapert hatte. Und die Fracht waren richtige oder falsche Informationen; es kam darauf an, aus welchem Blickwinkel man sie betrachtete.
    Aus den Kopfhörern, die Cascal an den Entzerrern angeschlossen hatte, kamen Laute. Sie waren schwer verständlich, aber Cascal konnte kombinieren.
    „Achtung, Cascal", sagte jemand. „Sie werden erwartet - folgen Sie der optischen Anzeige."
    Cascal schaltete das Spezialgerät ein und sah, daß der Lichtpunkt von dem Innern des Zielkreuzes abwich.
    „Vorsicht! Ihre Flugbahn ist zu nahe an dem Projektil, das sich Ihnen nähert!"
    Cascal hob den Kopf, sah durch die Kuppel hindurch und erkannte zu seinem Erstaunen, daß aus der Luke der INTERSOLAR die Raumjacht, deren Start er beobachtet hatte, herausschwebte. Sie flog, schneller werdend, auf ihn zu, und er korrigierte seinen Kurs um einige Grade. Dann schwenkte die Jacht ab, drehte sich herum, und aus ihren Triebwerken brach ein langer Feuerstoß; fast unsichtbar in der ungeheuren Glut der kosmischen Fackel links neben ihm. Sie raste jetzt auf die Sonne zu. Eine Minute später riß eine Protuberanz, die sich wie in Zeitlupe bewegte, die Jacht mit in die Sonne hinein. „Benützen Sie bitte dieselbe Schleuse", sagte die Stimme. „Ihre Jet wird dort von den Gammastrahlungen gereinigt."
    „Verstanden!" sagte Cascal, dann schwebte er langsam in das Schleusenviereck hinein und war froh, hinter den dicken Glasscheiben menschliche Gestalten zu sehen. Als er sich umdrehte, sah er schaudernd hinter sich die riesige Glutflut der Sonne.
    Die Schleusentore schlossen sich. „Wie wird das enden?" fragte sich Cascal im

Weitere Kostenlose Bücher