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0419 - Konferenz der Verräter

Titel: 0419 - Konferenz der Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der Kurier blickte erstaunt auf seine Vorgesetzten.
    Rhodan glaubte schallendes Gelächter zu hören. In Wirklichkeit waren es jedoch nur telepathische Impulse, die von seinem Gehirn aufgefangen wurden. Er hatte diese Schwingungen schon fast vergessen, denn sie waren seit fast fünfzehnhundert Jahren ausgeblieben.
    Das Gelächter ebbte ab. Deutlich verstand Rhodan jetzt einen Satz. ES IST DOCH NICHT SO EINFACH, ZWANZIG JAHRTAUSENDE ZU ÜBERLEBEN.
    Rhodan ließ sich in einen Sessel sinken.
    „Ist alles in Ordnung, Sir?" erkundigte sich Major Lavante.
    „Sie können beruhigt sein, Major", erwiderte Rhodan. „Jemand, den wir schon verschollen geglaubt hatten, nahm soeben Kontakt mit uns auf."
    „Wer war es, Sir?" fragte Lavante. „ES, das geheimnisvolle Wesen vom :Kunstplaneten Wanderer", erwiderte Rhodan.
    Vor drei Monaten war die OMSK auf dem Raumhafen von Guantan gelandet. Sie gehörte zu einer Einheit von insgesamt siebenunddreißig Schiffen. Major Gardener Dashion, der Kommandant der OMSK, betrat die Zentrale seines Schiffes mit einem gewissen Unbehagen, denn er wußte genau, daß ihn die fragenden Blicke der Besatzungsmitglieder vom Eingang bis zu den Kontrollen begleiten würden.
    Der erste Monat ihres Aufenthalts war für die Männer relativ schnell vergangen, denn sie hatten sich in der nahen Stadt vergnügen können. Im Verlauf des zweiten Monats war es wiederholt zu Streitigkeiten zwischen einzelnen Besatzungsmitgliedern gekommen. Die Untätigkeit hatte sich schlecht auf die Verfassung der Männer ausgewirkt.
    Mit Beginn des dritten Monats hatte sich die Unzufriedenheit, gesteigert. Immer wieder fragten die Raumfahrer nach Lordadmiral Atlan, der seit Rhodans Tod als Oberbefehlshaber der Solaren Flotte fungierte. Dashion wußte nicht, was er auf solche Fragen antworten sollte. Alles war ungewiß. Es schien keine gezielten Flottenmanöver mehr zu geben. Dashion, der über Funk mit anderen Stützpunkten Verbindung aufnahm, erfuhr, daß es in der gesamten Galaxis ähnlich aussah. Nur an den wichtigsten Brennpunkten wurden Schiffe der Solaren Flotte zusammengezogen. Bald erkannte Dashion, daß auch er nicht gegen die Unzufriedenheit gefeit war. Es mißfiel ihn, ohne jeden Kontakt zum Hauptquartier zu bleiben. Er fragte sich, welchen Sinn die Solare Flotte besaß, wenn achtzig Prozent aller Schiffe in irgendwelchen Raumhäfen festsaßen. Dashion wußte, daß die anderen Sternenreiche diese mangelnde Aktivität für ihre Zwecke ausnutzen würden.
    Mitte des dritten Monats war ein Abgeordneter aus dem offenen Sternhaufen Praesepe aufgetaucht. Der Mann kam aus dem Kekile-System und hatte sich als Vertrauensmann von Generalkoordinator Esybon Herrihet ausgewiesen. Herrihet hatte die Administratoren der imperiumstreuen Systeme für den 15.
    März nach Precheur eingeladen, um mit ihnen über die Möglichkeiten einer neuen Führung zu sprechen. Der Kurier, mit dem Dashion gesprochen hatte, war von seiner Mission überzeugt gewesen und hatte dem Kommandanten der OMSK zu verstehen gegeben, daß sich bereits zahlreiche Flottenoffiziere hinter Herrihet gestellt hätten.
    Daraufhin hatte Dashion den Mann vom Schiff gewiesen. Seither wurde er von Zweifeln geplagt. War es richtig, daß ein Arkonide die Solare Flotte befehligte? Konnten die Flottenoffiziere ruhig zusehen, wie die Menschheit immer mehr an Einfluß verlor? War es nicht besser, einem Mann das Vertrauen zu schenken, der sich selbst als Nachfolger Perry Rhodans bezeichnete und dessen oberstes Ziel offenbar die Einheit der Menschheit war?
    Während Dashion die Zentrale durchquerte, überlegte er, daß die Besatzungsmitglieder sich mit ähnlichen Gedanken beschäftigen mußten. Die einfachen Raumfahrer hatten die gleichen Probleme wie er. Major Dashion hatte bei der Vernichtung des Solsystems seine Frau und zwei Kinder verloren. Diesen Schlag hatte er noch nicht überwunden.
    Kaum hatte sich Dashion an den Kontrollen niedergelassen, als sich der Hauptkontrollturm des Raumhafens von Guantan meldete.
    Dashion nahm an, daß es sich um eine Routineangelegenheit handelte.
    „An alle Schiffe des Vierhundertzwanzigsten Geschwaders. Bitte schicken Sie je einen Wagen zur Abholung von Post nach Landefeld Dreiundachtzig."
    Dashion runzelte die Stirn. Da erlaubte sich jemand einen schlechten Scherz mit ihnen.
    „Ich bitte um Bestätigung", fuhr der unsichtbare Sprecher fort.
    Dashion drückte eine Taste nieder. „Hier Major Dashion von der OMSK!" rief er ärgerlich. „Ich

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