0419 - Konferenz der Verräter
sechs Männer verrichteten ihnen Dienst in Zweiergruppen, die je von einem Navigator und einem Techniker gebildet wurden. Jeder Einsatz in der Zentrale von BORG-CC-171 dauerte sechs Stunden. Bei Katastrophenfällen, mußten sich, alle; sechs Besatzungsmitglieder innerhalb der Zentrale aufhalten.
In den letzten Monaten war jedoch nichts geschehen. Der Funkverkehr hatte erheblich nachgelassen, was daran lag, daß die meisten Schiffe der Solaren Flotte irgendwo fest stationiert waren.
Nur drei Schiffe hatten in den vergangenen Wochen die Relaisstation passiert. Dabei hatten die sechs Männer von der politischen Entwicklung innerhalb der Galaxis erfahren. Lyder hatte mit Erleichterung gehört, daß ein Mann namens Esybon Herrihet offenbar bemüht war, das Imperium zu erneuern.
Aber eine neue Heimat konnte Herrihet den Männern an Bord von BORG-CC-171 nicht geben.
„Kontakt!" rief Grueka.
Lyder zuckte zusammen. Er war so in Gedanken versunken gewesen, daß er den Ausschlag der Raumortungsgeräte nicht bemerkt hatte. Hastig nahm er ein paar Schaltungen vor. Die Positronik begann zu summen. Auf einem Bildschirm erschienen ein paar Zeichen.
„Kugelschiff im Juvihein-Sektor", murmelte Lyder. „Kursberechnungen. Identitätsprüfung."
„Du wirst es nicht glauben, aber das Schiff - nimmt Kurs auf unsere Station", bemerkte Grueka mit einem Blick auf die Kontrollen.
Lyders Hand näherte sich einem totere Schalter, aber Grueka hielt ihn mit einer Handbewegung zurück.
„Halt !" rief er. „Keinen Alarm, Marnot. Es ist ein Schiff der Flotte."
Lyder ließ seinen Sitz vor die Funkanlagen rollen und schaltete auf Normalfunk. Wenig später erhellte sich der Trivideo-Schirm. Ein Flottenoffizier wurde darauf sichtbar. Er lächelte wie ein Mann, der genau weiß, daß er eine gute Nachricht überbringt.
„Leichter. Kreuzer SUMATRA mit Post für BORG-CC-171", sagte er. „Post?" wiederholten Greka und Lyder gleichzeitig.
„Wir schicken eine Zubringerrakete", kündigte der Mann auf dem Bildschirm an. „Schleust sie ein. Ihr habt eine halbe Stunde: Zeit, um Antwortbriefe zu schreiben, die wir dann mitnehmen."
„Hast du eine Ahnung, wer uns schreiben könnte?" erkundigte sich Grueka.
Lyder schüttelte den Kopf. Er war zu aufgeregt, um etwas sagen zu können. Beim Einschleusen der Zubringerrakete unterlief ihm ein Fehler, der fast zu Schwierigkeiten geführt hätte.
„Du bleibst besser in der Zentrale, während ich die Rakete entlade", sagte Grueka und erhob sich. „Du bist zu nervös, um in den Hangar zu gehen."
Ein paar Minutenspäter war Grueka zurück.
„Es stimmt", sagte er grinsend. „Post ist angekommen. Es ist auch ein Brief für dich dabei."
*
SolAb-Chef Galbraith Deighton betrat Rhodans Büro durch die seitliche Verbindungstür. Er war überrascht, den Großadministrator allein vorzufinden, den in den letzten Tagen hatte in der Administratur eine Konferenz nach der anderen stattgefunden.
„Die ersten zusammenfassenden Berichte aus der Galaxis sind eingetroffen, Sir." Deighton ließ sich unaufgefordert in einen Sessel sinken. Solche Freiheiten, konnte man sich erlauben, wenn man mit Rhodan allein war. „Die Briefaktion ist als ein voller Erfolg anzusehen. Die Situation innerhalb der Flotte hat sich mit einem Schlag geändert. Die Raumfahrer sind wieder zuversichtlich. Es wird keine Meuterei geben. Auch von den Kolonialplaneten liegen Berichte vor; die uns optimistisch stimmen sollten."
„Also ein Aufschub", stellte Rhodan fest.
Deighton nickte.
„Ja, mehr ist es wohl nicht.
Sie werden von den Toten auferstehen müssen, wenn Sie einen vollkommenen Sieg wollen, Sir. „ Rhodans Hände spielten mit einer kleinen Bernsteinfigur.
„Sie meinen, ich sollte an die Öffentlichkeit zurückkehren?"
„Ja!" erwiderte Deighton bestimmt.
„Ich habe die Gründe, die mich daran hindern, wieder und wieder aufgezählt. Sie kennen sie."
„Hm", machte Deighton: Rhodan hatte sich daran gewöhnt, daß ihn seine Freunde und Berater umzustimmen versuchten. Bisher war er jedoch standhaft geblieben. Dar Briefverkehr war gegen seinen Wunsch aufgenommen worden, hatte sich aber glücklicherweise bewährt.
„Ich bringe nicht nur gute Nachrichten", unterbrach Deighton das Schweigen.
Rhodan lächelte.
„Das tun Sie selten, Gal:" ;Zweifellos hängt das mit meinen Aufgaben zusammen", gab Deighton zurück. „Esybon Herrihet macht uns weiterhin Schwierigkeiten. Bisher hat, sich keiner der - verhafteten Agenten
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