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0419 - Konferenz der Verräter

Titel: 0419 - Konferenz der Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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eine Falle geraten.
    Mit seinen telepathischen Sinnen erkundete Gucky die nähere Umgebung. Aber da war niemand außer ein paar Angestellten der Fabrik, deren Gedanken sich aber ausschließlich um persönliche Probleme drehten. Gucky blickte überlegend auf sein Armbandfunkgerät. Wenn er es benutzte, um mit Ras und Alaska Verbindung aufzunehmen, bestand die Gefahr, daß er angepeilt wurde.
    Ein Wagen kam quer über den Fabrikhof. Er wurde automatisch gesteuert und war mit Zahnrädern beladen. Gucky setzte seine telekinetischen Kräfte ein und ließ den Wagen in die Nähe seines Verstecks rollen. Er kletterte auf die Ladefläche und suchte sich einen bequemen Platz zwischen den Zahnrädern. Ein weiterer telekinetischer Impuls ließ das Fahrzeug davongleiten. Gucky beabsichtigte den Wagen aus denn Fabrikgelände auf, die Straße ,hinauszusteuern und mit ihm in die Nähe des Raumhafens zu fahren. Er hatte lange genug gewartet. Nun mußte er feststellen, was mit seinen beiden Begleitern geschehen war.
    Bevor er das Tor passierte, materialisierte Ras Tschubai neben dem Mausbiber auf dem Wagen.
    „Ras!" stieß Gucky erleichtert hervor. „Ich dachte schon, du würdest nicht mehr zurückkommen. Wo ist Alaska?"
    „An Bord DREADFUL" ,beantwortete Tschubai die Frage: „Und dorthin werden wir beide jetzt ebenfalls gehen."
    Gucky spürte, daß etwas nicht in Ordnung war, aber Tschubai hatte sein Gehirn blockiert, so daß der Mausbiber die Gedanken des Teleporters nicht verstehen konnte.
    „Was ist nicht in Ordnung, Ras?" erkundigte sich Gucky besorgt.
    „Hat man Alaska gefangengenommen?"
    „Wenn du mich begleitest, wirst du alles erfahren", erwiderte Tschubai. „Es gibt keinen Grund, warum. du mir nicht sagen könntest, was sich ereignet hat", beklagte sich Gucky.
    Tschubai machte eine ungeduldige Handbewegung.
    „Wir haben keine Zeit zu verlieren, Kleiner."
    Gucky lehnte sich demonstrativ zurück. Er überlegte, was geschehen sein konnte. War Ras Tschubai etwa parapsychisch beeinflußt worden? Der Mausbiber hielt das für unmöglich.
    Trotzdem mußte etwas Unvorhergesehenes geschehen sein.
    Gucky begriff, daß Tschubai nicht sprechen würde. Was blieb ihm also anderes übrig, als den Teleporter zu begleiten?
    „Ich hoffe, daß du einen alten Freund nicht in eine Falle lockst, Ras", sagte Gucky.
    „Konzentriere dich!" wich Tschubai aus. ,;Wir teleportieren zur DREADFUL hinüber.
    „In welchen Raum?"
    Tschubai blickte ihn von der Seite her an.
    „In die Zentrale. Wohin sonst?" Merkwürdig, dachte der Mausbiber. Wirklich merkwürdig.
    Die Halle hatte sich gefüllt. Eine Kamera übertrug ständig Bilder der Versammlung in Esybon Herrihets Büro. In ein paar Minuten würde Herrihet hinübergehen und die Abgeordneten von fast vierzehnhundert Kolonialwelten begrüßen. Was danach geschehen würde, konnte niemand vorausahnen, und Herrihet spürte, wie er angesichts dieser Ungewißheit von zunehmender Nervosität ergriffen wurde. Es gab jedoch kein Zurück mehr für ihn. Die Entwicklung war nicht mehr aufzuhalten.
    Herrihet gab sich einen Ruck. Es wurde Zeit, daß er sich in die Konferenzhalle begab. Die Administratoren warteten, und Herrihet wollte nicht, daß durch sein langes Fernbleiben irgendwelche Gerüchte entstanden. Keiner der Abgeordneten war im Hotel geblieben. Die führenden Männer der imperiumstreuen Systeme demonstrierten eindrucksvoll, daß sie nicht gewillt waren, sich von der Flotte beeinflussen zu lassen.
    Als Herrihet sein Büro verlassen wollte, entstand im Eingang Lärm. Eine schrille Frauenstimme forderte Einlaß, aber Herrihets Adjutanten wollten sie offenbar nicht einlassen. Bevor Herrihet eingreifen konnte, erfolgte draußen im Gang ein dumpfer Schlag, dann wurde die Tür aufgestoßen, und Tipa Riordan humpelte herein.
    „Einer dieser übereifrigen Halbstarken wollte mich nicht passieren lassen", sagte sie atemlos. „Dabei bin, ich vom Raumhafen hierher fast gerannt, um vor der Konferenz rechtzeitig hier zu sein."
    Herrihet war vom Auftauchen der Piratin nicht begeistert. Er arbeitete zwar notgedrungen mit ihr zusammen, aber im allgemeinen zog Herrihet den Umgang mit ,damenhaften Frauen vor.
    Sein: Adjutant stürmte. ins Zimmer. „Schon gut!" besänftigte ihn Herrihet. „Alles in Ordnung."
    Der Mann zog sich mit hochrotem Kopf zurück. Er empfand es offenbar als Schmach, von einer alten Frau überrumpelt worden zu sein.
    „Ich dachte mir, daß Sie nervös sind" sagte Tipa. „Deshalb bin ich

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