0419 - Konferenz der Verräter
sie die beiden identifizieren kann."
Saedelaere erschrak. Gab es auf Precheur eine Frau, die Tschubai erkennen würde? Er starrte zum Eingang. Er hörte ein seltsames Geräusch und wußte eine Sekunde später, daß es der Aufschlag einer Stockspitze auf dem harten Boden draußen im Gang war.
Tipa Riordan! durchzuckte der Name der Piratin sein Gehirn.
Sie kannte Tschubai und würde die Precheurianer vor seinen Fähigkeiten warnen.
Die Piratin humpelte herein. Als sie Tschubai und Alaska erblickte, lachte sie triumphierend.
„Guter Fang, guter Fang, Captain!" rief sie.
„Einer von ihnen ist Saedelaere, der Mann mit der Maske", sagte der Polizist.
Tipa stieß mit ihrer Stockspitze gegen Tschubais Brust.
„Und das ist Ras Tschubai, einer der letzten Mutanten des legendären Korps", sagte sie, jedes einzelne Wort betonend.
Der Captain stieß eine überraschte Verwünschung aus. In diesem Augenblick begann Tschubai zu handeln. Er gelangte mit einem Satz an Saedelaeres Seite und entmaterialisierte mit ihm zusammen.
Sie verstofflichten in einem Laderaum der DREADFUL. Wie Ras Tschubai gehofft hatte, war er verlassen.
„Diese alte Giftnatter!" stieß Tschubai wütend hervor. „Ich werde nicht vergessen, was wir ihr alles zu verdanken haben."
Alaska blickte sich um.
„Was jetzt, Ras? Wo sind wir hier?"
„An Bord der DREADFUL", erwiderte Tschubai. „Wir haben nicht lange Zeit, denn man wird jetzt Jagd auf uns machen. Bestimmt ahnt Tipa, daß wir in ihr Schiff geflohen sind. Sie wird jeden Augenblick Alarm geben. Wir müssen Atlan finden, bevor man uns entdeckt."
Der Teleporter rief sich die Räumlichkeiten des achthundert Meter durchmessenden Kugelschiffs ins Gedächtnis zurück. Er bedauerte, daß er keine telepahtischen Fähigkeiten besaß, mit deren Hilfe er die Gedankenimpulse der einzelnen Besatzungsmitglieder hätte lokalisieren können.
„Ich sehe mich im Schiff um", verkündete er. „Sie warten hier, Alaska."
„Warum kann ich nicht mitkommen?"
„Sobald ich Atlan gefunden habe, hole ich Sie. Sie würden mich nur aufhalten."
Alaska sah ein, daß der Mutant recht hatte. Er blickte sich nach einem Versteck um, wo er sich während Tschubais Abwesenheit verbergen konnte.
Der Neger entmaterialisierte und lag im gleichen Augenblick mit schmerzverzerrtem Gesicht vor Saedelaere am Boden.
„Man hat uns schon entdeckt"; stöhnte er. „Eine Energiesperre liegt um den Laderaum. Ich kann sie nicht durchdringen."
Saedelaere half dem Mutanten auf die Beine. Im Hintesgrund des Raumes öffnete sich eine Tür. Der Erste Wesir der Piraten, Kawa Dantroff kam herein. Er hielt eine Waffe in den Händen. Neben ihm betrat Atlan den Laderaum. Auch er trug eine Waffe, die er auf Tschubai und Saedelaere richtete.
„Lordadmiral !" stieß Tschubai hervor. „Ich dachte, Sie... „ Seine Stimme versagte. Er konnte nicht glauben, was er sah. Und doch war es so;. Atlan hatte sich offenbar auf die Seite der Piraten und damit auf die Seite Esybon Herrihets gestellt.
„Ich weiß, wie die Einsätze innerhalb der Solaren Flotte geplant werden", sagte Atlan zu Kawa Dantroff. „Gucky muß ebenfalls in der Nähe sein. Geben Sie eine Warnung durch, damit der Mausbiber gesucht wird." Dantroff eilte davon.
„Jetzt verstehe ich, Sir", sagte Alaska erleichtert. „Sie schauspielern nur, um die Piraten zu täuschen. In Wirklichkeit sind Sie auf unserer Seite. Lassen Sie uns überlegen, wie wir am schnellsten herauskommen." Atlan blieb ernst.
„Sie täuschen sich", erwiderte er. „Ich bin ein Anhänger Esybon Herrihets und seiner Pläne."
„Das ist unmöglich!" entfuhr es Tschubai.
Der Arkonide wölbte die Augenbrauen und wandte sich wortlos ab. Als er hinausging, erschienen zwei bewaffnete Piraten, um Tschubai und Saedelaere abzuführen.
Für Saedelaere war es ein schwerer Schock, Atlan auf der Seite des Gegners zu wissen. Mit dem Arkoniden hatte ihn eine stille Freundschalt verbunden, die jetzt zerbrocheh war. Ein Seitenblick auf den Mutanten bewies Alaska, daß Tschubai ähnliche Gefühle hegte.
Was für ein Mann war Esybon Herrihet daß er nach Tipa Riordan nun auch Lordadmiral Atlan auf seine Seite gezogen hatte?
7.
Gucky kauerte zwischen einigen rostigen Gußbrocken und starrte verdrossen auf den Fabrikhof hinaus. Einige Stunden waren seit ihrer Ankunft auf Precheur vergangen. Gucky, begann sich Sorgen um Ras und Alaska zu machen. Sie hätten ihn nicht hier zurücklassen sollen. Bestimmt waren sie in
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