0419 - Konferenz der Verräter
Administratoren keinen Vorwurf machen durfte. Die Vertreter von vierzehnhundert Kolonien fürchteten, daß ihre Systeme von Dabrifa oder Carsual übernommen werden könnten, wenn nicht bald entsprechende Gegenmaßnahmen eingeleitet wurden. Herrihet erschien ihnen als Garant der Sicherheit. Er war der Mann, der die Einheit erneuern und dadurch alle Angriffe abwehren konnte.
Dabei, dachte Rhodan besorgt, vergaßen die Administratorer vollkommen die Gerüchte nach denen Herrihet mit Dabrifa und dem Triumvirat des Carsualsehen Sternenbundes zusammenarbeitete.
„Perry Rhodan hätte kein Verständnis für die Ereignisse der letzten Wochen", sagte Herrihet gerade. „Er würde die Maßnahmen seiner Nachfolger nicht dulden. Rhodans Erbe ist verwaist; wenn wir nicht wachsam sind, werden andere das besitzen, was sich die Menschheit unter unsäglichen Mühen und Gefahren aufgebaut hat."
„Er macht Propaganda mit Ihrem Namen, Sir!" sagte Deighton wütend. Rhodan antwortete nicht. Schließlich tat Herrihet nur das, was ihm zur Verwirklichung seiner Pläne richtig erschien.
Rhodan blickte auf die Uhr. Bevor es im Konferenzsaal auf Precheur zu einer Abstimmung kam, würden noch Dutzende von Administratoren sprechen, denn. jedes System hatte bestimmte Probleme, die zur Sprache gebracht werden sollten. Das bedeutete für Rhodan einen Zeitaufschub von ein paar Stunden.
Aber wie sollte er diese Zeitspanne nutzen? Was konnte er tun, um Herrihet an der Machtübernahme zu hindern?
Captain Cal Driggus, der Chef des Schleusenkommandos, meldete über Interkom in die Zentrale, daß die Space-Jet soeben in ihrem Hangar eingetroffen war.
Er hatte die Meldung noch nicht beendet, als Gucky und Ras Tschubai mit Alaska Saedelaere in der Mitte bereits in der Zentrale materialisierten.
Rhodan blickte Tschubai an.
Der Afroterraner wich seinem Blick aus.
„Wir haben keinen Erfolg gehabt, Sir", berichtete Tschubai.
„Überall waren starke Energiesperren und Ortungsanlagen aufgestellt. Es gab kein Durchkommen"
„Das ist richtig, Sir", bestätigte Saedelaere. „Gucky und Ras haben ihr Leben riskiert, aber sie wurden immer wieder zurückgeschleudert: Was ihnen nicht gelang, war für mich völlig unmöglich."
„Wir können froh sein, daß wir wieder hier sind", fügte Gucky hinzu. Rhodan ließ seine Blicke über die drei so verschiedenen Mitglieder des Einsatzkommandos wandern. Obwohl er mit einem ähnlichen Bericht gerechnet hatte, wurde er das Gefühl nicht los, daß die drei ihm etwas verschwiegen.
„Sie brauchen mich nicht zu schonen", sagte er. „Ich möchte hören, was wirklich passiert ist."
„Ich verstehe nicht, Sir." Tschubai blickte ihn verständnislos an.
„Was haben Sie erwartet, Sir?" mischte sich Galbraith Deighton ein. „Gucky und Ras können keinen Bericht erfinden."
Rhodan achtete nicht auf die Worte des Abwehrchefs, sondern wandte sich an Saedelaere.
„Wie ist es mit Ihnen, Alaska? Haben Sie dem Bericht nichts hinzuzufügen?"
„Ich verstehe Sie nicht, Sir", gab der Transmittergeschädigte zurück. Rhodan unterdrückte eine weitere Frage, weil er spürte, daß die Männer ringsum sich fragende Blicke zuwarfen.
Gucky watschelte auf Rhodan zu. „Was soll das alles, Perry?" wollte er wissen. „Verdächtigst du uns etwa, daß wir nicht die Wahrheit sagen?"
„Ich folgte nur einem Gefühl", erwiderte Rhodan. „Aber ich glaube euch, Warum solltet ihr Einzelheiten verschweigen, die vielleicht wichtig sind."
„Wir waren ein paar Stunden nur auf der Flucht." Gucky schüttelte sich. „Wir bekamen überhaupt keine Gelegenheit zu Beobachtungen. An den Raumhafen kamen wir sowieso nicht heran.
Rhodan winkte ab.
„Schon gut", besänftigte er den Mausbiber. „Ihr könnt jetzt in eure Kabinen gehen und euch ausruhen."
Zu seinem Erstaunen machten die drei Rückkehrer sofort von diesem Angebot Gebrauch. Das ließ Rhodans Mißtrauen noch größer werden. Normal wäre es ihm erschienen, wenn sich die drei für die Übertragung von Precheur interessiert hätten: Erst jetzt fiel Rhodan auf, daß weder Gucky noch die beiden Männer die Bildschirme beobachtet hatten.
Was war auf Precheur wirklich geschehen?
Rhodan wartete, bis Saedelaere und die beiden Mutanten die Zentrale verlassen hatten, dann wandte er sich an Fellmer Lloyd.
„Haben Sie ihre Gedanken kontrolliert, Fellmer?"
„Wessen Gedanken?" erkundigte sich der Telepath verständnislos. „Die Gedanken Guckys und seiner beiden Begleiter", antwortete
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