0419 - Konferenz der Verräter
daß er müde war. Die Anstrengungen der letzten Tage hatten ihn erschöpft. Er hoffte, daß bald alles vorüber sein würde.
„Man nennt Sie oft den zweiten Perry Rhodan", sagte der Minister für Wissenschaft und Forschung. „Werden Sie die Erwartungen, die man in Sie setzt, erfüllen? Konkret gefragt: Wollen Sie neuer Großadministrator eines Vereinigten Imperiums werden, das aus dem Solaren Imperium hervorgegangen ist?"
„Das kommt auf den Konferenzverlauf an", entgegnete Herrihet.
Er merkte, daß die anderen seine Antwort einer Bejahung gleichsetzten. Nach Meinung der Minister konnte die Konferenz nur so verlaufen, daß die anwesenden Administratoren einen Mann wählten, den sie für würdig hielten, Perry Rhodans Erbe anzutreten.
Es gab im Augenblick keinen anderen Mann, der so viel Ansehen genoß wie Esybon Herrihet. Der Generalkoordinator brauchte nur zuzustimmen, um einer der mächtigsten Männer der Galaxis zu werden.
Den Raumhafen zu erreichen, war für Ras Tschubai und Alaska Saedelaere verhältnismäßig einfach gewesen. Das Landefeld zu betreten, schien jedoch völlig unmöglich zu sein. Für den Zeitraum der Konferenz war ein Lande- und Startverbot verhängt worden.
Das Landefeld wurde von zahlreichen Energiesperren abgeschirmt. An den zugänglichen Stellen hielten mit Ortungsgeräten aller Art ausgerüstete Kolonisten Wache. Wer passieren wollte, wurde scharfen Kontrollen unterzogen.
Alaska und Ras beobachteten die Vorgänge am Haupteingang des Raumhafens von der Terrasse eines Restaurants aus. Der Transmittergeschädigte hatte die Reklametafeln abgenommen.
Trotzdem wurde er von den Besuchern des Restaurants wegen seiner Maske angestarrt.
„Dort drüben kommt, nicht mal eine Maus durch, wenn sie keine Genehmigung von Herrihet besitzt", sagte Ras Tschubai grimmig.
„Sehen Sie sich die Sperren an, Alaska. Wenn ich versuchen würde, mit einem Teleportersprung auf den Raumhafen zu gelangen, würde ich sofort zurückgeschleudert werden. Außerdem wüßten die, Precheurianer sofort, daß ein Mutant in der Nähe ist."
„Leider besitzen wir keinen Passierschein", entgegnete Alaska.
„Und wir können uns auch keinen beschaffen."
Tschubais Blicke wanderten über die Straße zu einem kleinen Tor. Dort bot sich ein ähnliches Bild wie am Haupteingang.
,Mich wundert, daß man überhaupt jemand aufs Landefeld läßt", sagte Alaska.
„Ja. Zweifellos sind es die Besatzungsmitglieder der auf Precheur gelandeten Schiffe, die da ständig an den Sperren passieren."
„Wir haben keine Chancen, wenn wir uns als Raumfahrer ausgeben."
„Sie sagen es." Tschubai verzog das Gesicht. „Auch unsere Mikrodeflektoren helfen uns nicht."
Saedelaere dachte angestrengt nach.
„Was halten Sie davon, wenn wir uns verhaften lassen, Ras ?"
fragte er eine Weile später.
„Verhaften?" Tschubai blickte ihn verständnislos an.
Saedelaere deutete zum Raumhafen hinüber.
„Ist es nicht so, daß der Raumhafen über eine eigene Polizei verfügt? Die Schutzpolizei ist nur für das Stadtgebiet zuständig."
„Ich glaube, ich weiß, worauf Sie hinauswollen." Tschubai nickte bedächtig. „Wenn wir hinübergehen und Streit anfangen, wird man uns verhaften und in die Station der Raumhafenpolizei bringen.
Und diese Station liegt hinter den Absperrungen: Saedelaere erhob sich.
„Worauf warten wir noch?" fragte er unternehmungslustig.
Sie bezahlten. Dann brachten sie ihre gesamte Ausrüstung in die Toilette. des Restaurants. Sie versteckten sie so, daß sie nur durch einen Zufall entdeckt werden konnte. Alaska klopfte gegen seine Maske. „Sie kann ich leider nicht ablegen."
„Soll ich allein gehen?" fragte Tschubai. „Es wäre vielleicht besser. „Wir haben bereits eine Einsatzreserve", erinnerte Saedelaere. „Deshalb werde ich Sie begleiten."
Tschubai kaufte eine kleine Flasche Schnaps, deren Inhalt sie sich über die Kleider schütteten. Sie verließen das Restaurant und überquerten die Straße. Als sie noch fünfzig Meter vom Haupteingang des Raumhafens entfernt waren, rempelte Tschubai einen vorbeikommenden Raumfahrer an.
„He!" rief der Mann ärgerlich. „Können Sie nicht aufpassen?"
„Verzeihen Sie!" entschuldigte sich Tschubai und schlug ihn nieder. Ein zweiter Raumfahrer, der den Vorgang beobachtet hatte, kam dem ersten zu Hilfe. Er stolperte über das Bein, das ihm Saedelaere stellte. Jetzt wurden die Posten an den Eingängen auf sie aufmerksam.
„Zwei Betrunkene!" hörte Alaska jemand
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