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0419 - Schattenjäger

0419 - Schattenjäger

Titel: 0419 - Schattenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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oder die nächste Telefonzelle geentert. Aber vielleicht waren die beiden Beamten zu überrascht, um auf diesen Gedanken zu kommen. Immerhin wird nicht alle Tag ein Polizeiwagen fast unter den Augen seiner Fahrer stibitzt.
    Als die beiden Beamten fast heran waren, gab Cascal Gas.
    Er jagte davon und umrundete den Häuserblock in entgegengesetzter Richtung, wie er es vorhin zu Fuß gemacht hatte. Am anderen Parkhauseingang ließ er den Wagen stehen, wechselte diesmal nicht zwischendurch die Etage, weil er ja inzwischen wußte, daß die Tiefgarage zwei Einfahrten hatte, und durchquerte die Sub-Etage zu Fuß.
    Der BMW stand noch unbewacht.
    Der Wächter war in seinen Glaskasten im Hintergrund zurückgekehrt und telefonierte dort. Offenbar informierte er die Polizeiwache.
    Seelenruhig stieg Cascal in seinen BMW, dessen Schlüssel immer noch steckte. Er startete und fuhr rückwärts die Rampe wieder hinauf zur Straße. Als er die beiden Polizeibeamten, die schon vor der ersten Kreuzung die Verfolgung zu Fuß atemlos wieder aufgegeben hatte, zurückkehren sah, wendete er quer über vier Fahrspuren und jagte in entgegengesetzter Richtung wieder davon.
    Lautlos lachte er, weil er sie ausgetrickst hatte. Aber ganz dumm würden sie auch nicht sein, und spätestens in drei, vier Minuten würde die Fahndung nach dem schwarzen 735i anlaufen. Deshalb konnte Cascal den Wagen in der Stadt vorerst nicht mehr benutzen. Nur wollte er nicht wegen einmal kurz zu schnell fahren erst einmal festgesetzt werden. Und das blühte ihm auf jeden Fall, wenn sie ihn in die Finger bekamen. Und nach seiner jetzigen Aktion erst, recht.
    Wahrscheinlich waren sie jetzt schon auf den Gedanken gekommen, daß ihr Streifenwagen auf der anderen Seite der Häuserzeile stand.
    Cascal, genannt der Schatten, entschloß sich, dort unterzutauchen, wo niemand ihn suchen würde.
    Er fuhr ein Parkhaus an.
    Er fuhr den BMW hinein, und er lenkte ihn in die oberste Etage und in den hintersten Winkel. Dann verließ er das Parkhaus.
    Seinen weiteren Weg konnte er auch zu Fuß oder mit dem Taxi fortsetzen. Sein Amulett lenkte ihn ja.
    Und niemand achtete auf den mittelgroßen Neger, der gemütlich die Straße entlang schlenderte und hübschen Mädchen nachsah.
    Niemand…?
    ***
    Da war ein Schatten, der dem Schatten folgte.
    Da war etwas Ähnliches gewesen, das Leonardo deMontagnes Schatten förmlich angezogen hatte. Dieser Neger hatte etwas an sich, das auch der Fürst der Finsternis besaß. Etwas in dem Dämonenschatten hatte diese Ähnlichkeit gefühlt und sich davon anziehen lassen.
    Leonardo deMontagne sah durch die »Augen« seines Schattens, wenngleich der Begriff Augen so falsch war, wie er nur sein konnte. Der Dämon sah und dachte zweigleisig. Einmal sah und handelte er in der Hölle, und zum anderen beobachtete er durch seinen Schatten und steuerte ihn wie ein Werkzeug. Dieses zweigleisige Beobachten, Denken und Handeln konnte ihn nicht irritieren. Er war es gewohnt.
    Er fühlte, daß der Ähnliche sich rasch durch einen bestimmten Teil der Riesenstadt bewegte und wunderte sich, daß er ihn trotzdem in diesem Gewühl von unzähligen Menschen hatte finden können. Die Ausstrahlung der anderen konnte diesen einen nicht völlig überlagern.
    Leonardo erkannte plötzlich, daß es sich um etwas handeln mußte, das der Gesuchte bei sich trug.
    Ein Amulett!
    Da wußte er, warum er den Gesuchten nicht aus den Augen verlor und dieser auch unter den Tausenden Menschen in seiner Umgebung nicht untertauchen konnte. Der Dämonenschatten sprach auf das Amulett an, das er von Leonardo her kannte. Aber er konnte nicht bewerten, ob es stärker oder schwächer war.
    Leonardo deMontagne war verblüfft. Es war das erste Mal, daß er ein anderes Amulett spüren konnte. Das war ihm selbst mit dem siebten nicht möglich gewesen, das alle anderen an Leistung weit übertraf und das er lange Zeit selbst in Besitz gehabt hatte, ehe es endgültig an Professor Zamorra fiel. Selbst mit diesem siebten Amulett hatte er Aktivitäten oder Ruhezustände der sechs anderen nicht anmessen können. Er hatte lange Zeit nicht einmal gewußt, daß es diese sechs anderen gab.
    Deshalb erschien es ihm so unglaublich, was er jetzt erlebte.
    Daß in seinem eigenen Amulett eine Veränderung vor sich gegangen war, als der Geist des hingerichteten Magnus Friedensreich Eysenbeiß, sich krampfhaft und verzweifelt ans Leben klammernd, mit diesem Amulett eine Verbindung eingegangen war und jetzt in ihm

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