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0419 - Schattenjäger

0419 - Schattenjäger

Titel: 0419 - Schattenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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an die abgashaltige frische Luft gesetzt.
    Aber mit dieser Form der Kursanweisungen gab er sich zufrieden.
    Das Amulett zeigte sich als Kompaß. Es wies Cascal die Richtung, aber das war auch schon alles. Mehrmals entfernten sie sich sogar wieder von ihrem Ziel, weil die Straßenführung kein direktes Ansteuern zuließ, bis der Taxifahrer zu ahnen begann, wohin der Neger neben ihm wollte. »Zum Stadtkrankenhaus, Sir?«
    Cascal nagte an der Unterlippe. Das war möglich. Er nickte. Von da an ging es einfacher, weil der Taxifahrer jetzt Schleichwege benutzen konnte, von denen er vorher nicht hatte sicher sein können, ob sein Passagier damit einverstanden war.
    Als das mächtige Gebäude vor ihnen auftauchte, wußte Cascal, daß er vor seinem Ziel angelangt war.
    Er hatte noch ein bißchen Bargeld und zahlte den Betrag für die Fahrt und ein kleines Trinkgeld. Dem Mann, der so höflich zu ihm gewesen war und auf die merkwürdigen Kursangaben eingegangen war, ohne verwunderte Bemerkungen zu machen, hätte er gern mehr gegeben, aber er wollte sich nicht völlig blankschießen. Er hatte ohnehin schon viel mehr Geld ausgeben müssen, als ihm lieb war, um den Tank des BMW unterwegs immer wieder zu befüllen.
    Cascal stieg aus und betrachtete die riesige Front des Krankenhauses, während das Taxi davonrauschte.
    Und wieder fiel ihm der lauernde Schatten nicht auf, der sich in seiner Nähe bewegte, ohne von einem Körper geworfen zu werden, und der ihn aufmerksam beobachtete.
    Cascal fragte sich, was in dem Haus auf ihn wartete…
    ***
    Glühender Haß loderte in Leonardo deMontagne. Der Fürst der Finsternis hatte seinen Gegner von damals wiedererkannt. Dieser Fremde von der Waldlichtung zwischen den Sümpfen, der aufgetaucht war, nachdem Wang Lee Chan starb…
    Alles in dem Dämon schrie nach Rache.
    Aber er war nicht blindwütig genug, um die Übersicht zu verlieren. Er war vorsichtig geworden mit den Jahren. Dieser Neger besaß eines der Amulette, und damit mußte er Leonardo seinerzeit angegriffen haben. Eine andere Möglichkeit sah der Fürst der Finsternis nicht. Aber immer noch war ihm nicht klar, ob dieses andere Amulett stärker oder schwächer war als sein eigenes, denn auch der Überraschungseffekt konnte mitgewirkt haben.
    Es käme auf ein Duell der beiden Sterne von Myrrian-ey-Llyrana an…
    Aber unvorbereitet wollte der Fürst der Finsternis sich auf ein solches Duell nicht einlassen. Nicht, solange er sich selbst nur geringe Chancen einräumte, weil er zu wenig über dieses andere Amulett wußte.
    Er wartete ab.
    Wer war dieser Fremde überhaupt, der ein Amulett besaß, ohne daß er bisher groß in Erscheinung getreten war? Zamorra hatte gleich wild losgelegt, als er es damals als Erbstück übernahm, und Leonardo deMontagne selbst war mit dem Einsatz jener und später auch seiner jetzt eigenen Silberscheibe nie zimperlich gewesen. Dieser Neger dagegen trat jetzt gerade mal zum zweitenmal in Erscheinung - zumindest, was den Fürsten der Finsternis betraf. Doch wenn zwischendurch Höllenwesen mit einem Amulett vernichtet oder bedroht worden wären und nicht Zamorra als Angreifer erkannt worden wäre, hätte Leonardo davon erfahren müssen.
    Ein seltsam zurückhaltender Mensch also, der für den Dämon ein großes Fragezeichen war.
    Wie war er an das Amulett gelangt?
    Ich muß es ihm abnehmen, dachte Leonardo deMontagne. Ich muß es unbedingt in meinen Besitz bringen…
    Das schloß einen Kampf Amulett gegen Amulett jetzt aus. Leonardo wußte nicht, was geschehen konnte, wenn die beiden handtellergroßen Silberscheiben, die sich rein äußerlich glichen wie ein Ei dem anderen, im Kampf aufeinanderprallten. Die Kostprobe, die er seinerzeit bei Baton Rouge erhalten hatte, war nicht aussagekräftig genug. Die Auseinandersetzung war zu überraschend und zu kurz gewesen. Bei einem längeren Kampf mochte eine der beiden Scheiben zerstört oder irreparabel beschädigt werden…
    Leonardo beobachtete weiter.
    Sein Dämonenschatten blieb in der Nähe des Negers und sammelte Eindrücke, die sich in Leonardos Gehirn zu einem großen Bild zusammenfügten. Er mußte dem Fremden eine Falle stellen, in der jener sich verfing.
    Er hätte überraschend zuschlagen können. Aber das wollte er nicht.
    Das war ihm als Rache nicht genug. Der Neger sollte leiden. Ein schnelles Ende war fast schon eine Belohnung. Leonardo deMontagne dachte in viel bösartigeren Bahnen.
    Deshalb wartete er und wunderte sich darüber, daß der Neger den

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