Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0421 - Ein Gangster will New York beherrschen

0421 - Ein Gangster will New York beherrschen

Titel: 0421 - Ein Gangster will New York beherrschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
beobachtet haben. Harper sagte nicht viel - eigentlich nur den Namen des Mörders. Aber außer Ihnen, Agent Cotton, weiß das kein Mensch.«
    »Ich glaube, ich verstehe, wohin Sie steuern«, sagte ich langsam.
    Er strahlte Herzlichkeit aus.
    »Ja, es wäre doch denkbar, dass Harper mehr zu Ihnen gesagt hat. Zum Beispiel Dinge, deretwegen er sterben musste. Kein Mensch weiß das, oder kann es nachprüfen.«
    »Nur zu, Mister Long!«
    »Wenn man jetzt, sehr behutsam, versteht sich, das Gerücht ausstreut, Harper habe wichtige Dinge ausgeplaudert, bevor er starb, wichtige Dinge, die Accatone betreffen. Was meinen Sie, was geschieht?«
    »Accatone wird alles daransetzen, mich umzubringen. Aber Sie vergessen eine Kleinigkeit: Er weiß, dass ich längst Gelegenheit hatte, mein Wissen weiterzugeben.«
    »Das schon. Aber Sie sind ein Zeuge, der vor Gericht auf treten und einen Eid schwören kann, der ihn auf den elektrischen Stuhl bringt. Das können wir, Mister High, oder ich, beispielsweise nicht, denn wir haben unser Wissen nur aus dritter Hand, nämlich von Ihnen!«
    »Wenn Sie es so sehen…«
    »Ich nehme vor allem an, dass Accatone es so sehen wird«, sagte der Attorney.
    Ich schwieg einen Augenblick und überdachte die Möglichkeiten, die sich da auftaten. Sie waren alles andere als angenehm.
    »Weiter, Mister Long!«
    »Ja, um es kurz zu machen. Accatone wird alles versuchen, Sie umzubringen. Dabei gibt er sich notgedrungen eine Blöße. Und dabei schnappen wir ihn.«
    »Prächtiger Plan!«
    »Das denke ich auch.« Er grinste mich breit an. Er wusste genau, was er da von mir verlangte, und wenn mir etwas an der Sache gefiel, war es höchstens die Offenheit, mit der er vorging.
    Ich wandte mich an den Chef.
    »Wie sehen Sie die Dinge, Chef?«
    »Nun, Jerry, der Attorney verlangt, dass Sie sich selbst als Köder für einen gefährlichen und gerissenen Killer hergeben. Die Entscheidung, ob Sie das tun sollen, kann Ihnen keiner abnehmen!«
    »Und was raten Sie?«
    »Ich rate ab. Die Sache ist zu gefährlich. Ich hätte den Vorschlag des Attorney von mir aus abgelehnt. Aber wenn ich Ihnen den Fall schon übertrage, ist es nur recht, wenn Sie alles wissen und volle Handlungsfreiheit haben. Aber mein Rat lautet: Tun Sie es nicht.«
    Die beiden Männer betrachteten mich gespannt. Der Attorney drängend, ungeduldig. Mr. High sorgenvoll.
    Ich gab mir einen Ruck.
    »Einverstanden, Mister Long!«
    Der Attorney sagte: »Vielen Dank, ich weiß das zu schätzen. Was von mir aus getan werden kann, um Ihnen zu helfen, wird getan.«
    Mr. High sagte: »Ich hoffe, Sie haben sich das gut überlegt, Jerry! Kein Mensch wird Ihnen übel nehmen, wenn Sie sich anders entscheiden.«
    »Ich habe mich entschieden. Wenn wir einen Verbrecher vom Format eines Accatone zur Strecke bringen wollen, müssen wir mit hohem Einsatz spielen. Mister Long, wie wollen Sie das Gerücht ausstreuen? Es muss so geschehen, dass es zu Accatone dringt und er es glaubt.«
    »Ich habe da eine ganz bestimmte Vorstellung«, sagte er eifrig. »Es muss zu einem bestimmten Kreis in der Unterwelt gelangen. Well, zum Glück gilt Accatone als sagenumwobene Gestalt, und alles, was sich über ihn verbreitet, wird mit Sicherheit weiter getragen. Das Problem ist nur, das Gerücht einmal in die Welt zu setzen.«
    »Ja, das möchte ich gern von Ihnen wissen.«
    »Nun, wenn man Politiker ist, hat das auch seine Vorteile«, strahlte er. »Einer von meinen Leuten hat sich schon seit Monaten angewöhnt, in Ganders Inn am unteren Broadway zu verkehren.«
    »Das Lokal kenne ich - hat ziemlich üble Kundschaft!«
    »Mein Mann ist dort bekannt. Man weiß natürlich, dass er im Büro des Staatsanwaltes arbeitet, aber er gilt als etwas einfältig, der stolz darauf ist, wenn er mit richtigen Ganoven zusammen sein Bier trinkt. Über ihn habe ich schon manches Wissenswerte erfahren und auch schon manche Meldung lanciert. Bisher stets mit bestem Erfolg. Dieser Mann, der absolut unverdächtig ist, wird morgen ein paar Bier zu viel trinken. Dann wird er erzählen, dass der Polizei bald ein ganz großer Fisch ins Netz gehen wird. Er wird sich drängen lassen und den Namen Accatone nennen, und er wird sagen, ein gewisser FBI-Agent habe bei einer gewissen Gelegenheit von einem Sterbenden entscheidende Tipps bekommen.«
    Der Attorney strahlte.
    »Well, Agent Cotton, und am nächsten Tag werde ich den Mann in mein Büro kommen lassen und so anbrüllen, dass es die Besucher im Vorzimmer hören. Unter

Weitere Kostenlose Bücher