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0421 - Ein Gangster will New York beherrschen

0421 - Ein Gangster will New York beherrschen

Titel: 0421 - Ein Gangster will New York beherrschen Kostenlos Bücher Online Lesen
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hier. Ich öffnete das Handschuhfach. Die Reserveautomatic fehlte.
    Der Sergeant leuchtete mit dem Handscheinwerfer. Ich überlegte. Natürlich musste ich mit dem Schlimmsten rechnen, musste damit rechnen, dass sie Phil umgebracht hatten. Aber ein Mord an einem FBI-Agent ist etwas, wovor selbst der hartnäckigste Killer zurückschreckt.
    »Leuchten Sie mal hierher«, sagte ich und wies auf das Gehäuse des Funkgerätes. Es war oben mit einer Staubschicht bedeckt. Dort hinein war mit dem Finger eine Figur gezeichnet.
    Es war ein Schiff, ganz deutlich. Der Rumpf, ein Mast, ein dreieckiges Segel. Ein Schiff. Ich sah hoch. Vor mir erstreckte sich der breite Sandstrand, und dahinter glänzten die Wellen des Atlantik.
    Wenn Phil das gezeichnet hatte, wollte er damit sagen, dass die Gangster ein Boot benutzten. Und ich zweifelte nicht daran, dass das Zeichen von ihm stammte.
    Ich richtete mich auf.
    »Wie lange machen Sie schon Dienst?«, wandte ich mich an den Sergeant.
    Der Mann schob die Mütze ins Genick.
    »Seit Mitternacht. Wir machen alle Stunde eine Patrouillenfahrt durch den Ort. Cedrick’s Village ist ein ruhiger Platz.«
    »Ist Ihnen irgendwann ein Motorboot aufgefallen, das von hier abgefahren ist?«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Nein, mir ist nichts aufgefallen.«
    Ich sah mich um, nahm die Lampe und leuchtete den Boden ab: Er war ziemlich weich und ging bald in Sand über. Die Badesaison hatte noch nicht, angefangen. Der Sand war frisch planiert.
    Da waren Fußspuren, ganz deutlich. Drei Männer waren nebeneinander über den Sandstreifen gegangen. Wir folgten der Spur. Sie führte hinunter zum Strand und endete dort.
    Der Sergeant rief aufgeregt: »Hier ankerte gestern Abend eine Jacht. Jetzt erinnere ich mich. Es war ein großes, schnittiges Boot. Es hatte einen seltsamen Namen: Pilgrim of Salem. Das fiel mir besonders auf.«
    »Na also«, sagte ich. »Verständigen wir die Küstenwache.«
    Es dauerte eine knappe Viertelstunde, dann schob sich ein schneller Kutter der Coast Guard heran. Ein Scheinwerferstrahl tastete über den Strand. Ich winkte. Das Beiboot kam heran, und kurz darauf war ich an Bord.
    »Lieutenant Owens«, stellte sich der Kommandant vor. »Was meinen Sie, in welche Richtung hat sich Ihr Kunde bewegt?«
    Ich hob die Schultern.
    »Schwer zu sagen. Dazu müsste ich die Absichten der Gangster kennen. Laut Auskunft des Sergeants handelt es sich um ein Boot der 14-Yard-Klasse. Damit kann man sogar aufs offene Meer hinausgefahren sein.«
    »Also suchen wir auf gut Glück!«
    »Ich schlage vor, wir bewegen uns an der Küste entlang!«
    »Versuchen wir es in südlicher Richtung. In diesem Sektor tut noch ein Kutter Dienst. Ich werde über Funk durchgeben, dass er den nördlichen Abschnitt überprüft.«
    Die schweren Diesel wummerten, als der Kutter Fahrt aufnahm. In einiger Entfernung folgten wir dem Verlauf der Küste.
    ***
    Im Osten, über dem Atlantik, war es schon ziemlich hell geworden. Der Tag brach an. Man konnte bereits deutlich Einzelheiten am Ufer unterscheiden.
    Südlich von Cedrick’s Village kam ein Waldgebiet, durchsetzt von Buchten, toten Seitenarmen und Flussmündungen. Hier gab es einige prächtige Landsitze.
    Der Lieutenant wies hinüber.
    »Da gibt es massenhaft Schlupfwinkel. Sie alle zu durchsuchen, dauert Wochen!«
    »Notfalls muss es geschehen«, knurrte ich, »und wenn wir Verstärkung durch Helikopter anfordern müssen!«
    Allmählich spürte ich die Müdigkeit. Ich hatte die Nacht über kein Auge zugetan. Mit Gewalt hielt ich mich wach.
    Der schnelle Kutter fuhr mit hoher Geschwindigkeit die Küste entlang. Drei Mann mit Ferngläsern hielten pausenlos Ausschau.
    »Wir sind dreimal so schnell wie jede Jacht«, sagte der Lieutenant, »und allzu groß dürfte ihr Vorsprung nicht sein. Wenn sie hier irgendwo sind, kriegen wir sie auch.«
    »Wenn«, sagte ich.
    Die Minuten vergingen. Im Osten stieg ein heller Feuerball aus dem Wasser. Der Tag versprach klar zu werden.
    Plötzlich schrie einer Männer: »Lieutenant, das könnten sie sein!« Er wies auf eine Bucht, in der eine weiße Jacht ankerte. Ich langte zum Fernrohr und schraubte an der Scharfeinstellung. Ja, das war sie. Pilgrim of Salem stand am Heck.
    Der Kutter verlangsamte seine Fahrt und nahm Kurs auf die Jacht. Die Fahrrinne war ziemlich eng; hohe Bäume standen auf beiden Ufern. Vögel zwitscherten. Es war ein romantisches Plätzchen.
    Die Jacht wirkte verlassen, schwojte langsam um ihr Ankertau. Der Kutter schob

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