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0421 - Ein Gangster will New York beherrschen

0421 - Ein Gangster will New York beherrschen

Titel: 0421 - Ein Gangster will New York beherrschen Kostenlos Bücher Online Lesen
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in sein Privatbüro im Fremont Klub ein und entwendete die Tasche. Ich gab sie Lee. Das war an dem Abend, als er ermordet wurde.«
    »Hätten Sie mir das alles doch nur früher gesagt.«
    »Ich konnte nicht. Adams bekam heraus, dass ich den Diebstahl durchgeführt hatte. Er drohte erst, mich umzubringen. Dann besann er sich eines anderen. Er sagte, ich könnte leben, wenn ich für ihn arbeite. Und so habe ich den Köder gespielt und Sie in die Falle gelockt. Es ist furchtbar. Ich hatte Angst, Jerry!«
    »Was wissen Sie von den Plänen der Bande!«
    »Ich glaube, sie sind unterwegs nach Long Island. Aber nicht alle. Sie wollten sich hier wieder treffen. Wilson machte vorhin eine Andeutung, dass ein Teil der Bande zurückkommt. Er sagte, es gäbe ein Fest zu feiern.«
    Was für ein Fest, wusste ich. Ich sollte dabei die Hauptattraktion sein.
    »Beeilen wir uns«, sagte ich und langte nach dem Telefon. »Jetzt sollen Sie das FBI einmal in Aktion erleben.«
    ***
    Samuel Rockfords Landhaus lag auf einem Hügel mit Blick auf den Long Island Sound.
    Ein Beobachter im Park hätte an diesem Abend ohne Schwierigkeiten beobachten können, wie der alte Millionär kurz vor 8 Uhr seinen Platz vor dem Kamin einnahm. Samuel Rockford trug einen grün karierten seidenen Hausmantel und läutete ungeduldig nach dem Butler.
    Man sah den Butler eintreten. Er ging zur Hausbar und mischte Samuel Rockford den gewohnten abendlichen White Ball. Dann legte er einige mächtige Buchenscheite auf, schürte das Feuer und zog sich diskret zurück.
    Der Millionär nahm die Financial Times und vertiefte sich in'die Börsenkurse. Dass er in die Zeitung ein Loch gebohrt hatte, war kaum zu erkennen.
    Die schwere Marmoruhr in der Ecke zeigte halb neun, als ein Mann leise die Terrasse überquerte. Er trug Handschuhe und hatte den Hut tief in die Stirn gezogen. Zu seiner Überraschung fand der Mann die Glastür zur Terrasse nur angelehnt.
    Der seltsame Besucher drückte leise die Tür auf. Dann griff er in die Brusttasche und brachte eine langläufige Pistole zum Vorschein. Auf den Lauf war ein Schalldämpfer geschraubt.
    Der Mann zog den Schlitten zurück und überzeugte sich davon, dass die erste Patrone im Lauf und der Hahn gespannt war. Dann ging er auf den Kamin zu. Die schweren Teppiche dämpften seine Schritte bis zur Lautlosigkeit. Der Millionär, hinter seiner Zeitung vergraben, schien nichts von dem kommenden Unheil zu ahnen. Friedlich saß er da, leise knisterten neben ihm die Buchenscheite.
    Der Eindringling blieb fünf Schritt vor Samuel Rockford stehen. Ruhig, ohne das geringste Zeichen von Nervosität, hob er die Waffe. Sie zielte jetzt genau auf die Brust des lesenden Mannes.
    Eine Sekunde verging, dann drückte der Mann ab. Es gab ein dumpfes Plopp. In rascher Folge drückte der Mann noch fünfmal ab. Dann war sein Magazin leer.
    Der Millionär war zusammengesackt und hatte sich dann nicht mehr gerührt. Die Zeitung war so gefallen, dass sie sein Gesicht verdeckte.
    Als der Mörder den letzten Schuss abgegeben hatte, ging er auf den vermeintlichen Toten zu, hob die Zeitung und erstarrte.
    »Hallo, Leisetreter-Johnny«, sagte ich und nahm mit einer raschen Bewegung Bart und Perücke ab. »Nett, sich mal wieder zu sehen.«
    Vor Schreck verzerrte sich sein Gesicht. Die Augen traten aus den Höhlen.
    »Nein«, ächzte er, »nein, das ist doch nicht möglich!«
    »Nimm die Hände hoch! Diesmal hilft dir kein Winkeladvokat aus der Patsche. Einen klareren Fall von Mordversuch hat die Welt noch nicht gesehen. Ich werde vor Gericht als Zeuge gegen dich auftreten.«
    »Aber…«, stotterte er.
    »Du meinst, wie ich es geschafft habe, zu überleben. Das ist doch wirklich kein Problem, Johnny.« Ich erhob mich und knöpfte den sechsfach durchlöcherten Hausmantel auf. Darunter kam eine kugelsichere Weste zum Vorschein.
    »Ja, Johnny«, sagte ich, »das war natürlich nicht ganz ohne Risiko. Du hättest beispielsweise auf meinen Kopf schießen können. Aber ein Schütze schießt in neunzig von hundert Fällen auf den Körper, weil das Ziel da größer ist. Ich bin nur froh, dass du nicht zu den letzten zehn gehörst.«
    Er sah mich an. Sein Gesicht war bleich. Plötzlich riss er die Waffe hoch und drückte ab. Es geschah nichts. Die Waffe war leer geschossen.
    »Mitzählen«, sagte ich, »darüber hat Accatone euch wohl noch keinen Vortrag gehalten.«
    Mit einem wütenden Fluch schleuderte er die Waffe weg, drehte sich um und rannte davon. Ich feuerte

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