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0421 - Ein Gangster will New York beherrschen

0421 - Ein Gangster will New York beherrschen

Titel: 0421 - Ein Gangster will New York beherrschen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Stadt. Vor dem Gebäude mit der rotweißen Flagge stoppte ich. Phil griff in die Tasche und brachte seine Automatic zum Vorschein.
    »Man kann nie wissen«, murmelte er. »Womöglich will Freund Adams hier ein letztes Feuerwerk veranstalten.«
    Jetzt lag der Schuppen vor uns. Alles wirkte ruhig und friedlich. Vögel zwitscherten in den Bäumen. Im Osten stand eine blassgelbe Sonne.
    Ich stieß das Tor auf und wartete einen Augenblickes sich meine Augen an das Dämmerlicht gewöhnt hatten.
    Charles Adams lag so, dass man ihn sofort sah. Er lag verkrümmt auf dem Boden. Auf seiner Hemdbrust war ein großer roter Fleck.
    Adams war tot.
    ***
    Vier Kugeln hatten ihn getroffen. An seinem Anzug war ein Pappschild befestigt, auf das Verräter auf gemalt war.
    »Die reinsten Mafiasitten«, murmelte Phil. Er war niedergekniet und durchsuchte die Taschen des Toten. In der Brieftasche fand er ein Flugticket nach Mexiko City, ausgestellt auf den Namen George Myers. Sie enthielt ferner fünftausend Dollar und einen falschen Pass mit Adams’ Namen.
    »Da sieht man, was für Burschen ihn ermordet haben«, sagte Phil. »Kleine Ganoven hätten bestimmt das Geld an sich genommen. Hinter diesem Mord stecken große Bosse.«
    »Es sieht so aus«, nickte ich.
    »Genauso hat Mister High es sich vorgestellt. Die Rache der Unterwelt. Den Fall Accatone haben wir damit restlos gelöst.«
    Ich öffnete beide Torflügel, sodass es hell wurde. Dann besahen wir uns die Spuren. Es war ziemlich deutlich, dass man Charles Adams anderswo ermordet und dann hierher gebracht hatte. Im Staub waren deutlich die Schleifspuren zu erkennen.
    Ich sah auf den Toten, und plötzlich schoss mir eine Idee durch den Kopf. So musste es gehen.
    »Hör zu, Phil! Ich verständige die Mordkommission. Du wartest hier, bis sie eintrifft!«
    »Was hast du vor?«, rief Phil.
    Aber ich saß schon in meinem Flitzer und brauste zur Stadt zurück.
    Mr. High hatte die Meldung von Adams’ Tod bereits über Funk erhalten und erwartete mich in seinem Büro. Ich ergänzte dort den Bericht mündlich durch ein paar Details und fragte dann:
    »Hätten Sie etwas dagegen, wenn ich mir Charles Adams’ schwarze Ledertasche für ein paar Stunden ausleihe?«
    Der Chef hob verwundert die Brauen.
    »Mit Inhalt?«
    Ich nickte.
    »Mit Inhalt! Ich habe ein Experiment vor.«
    Ich bekam die schwarze Ledertasche mit dem unförmigen Aktenbündel darin. Damit ging ich in den Bereitschaftsraum und sah mich um, bis ich den alten Neville entdeckte.
    »Hallo, Neville, wie wäre es mal mit ein wenig Außendienst zur Abwechslung?«
    Er nickte begeistert. »Ich bin dabei. Wo soll’s denn hingehen?«
    »Ich fahre jetzt in meine Wohnung. Du schnappst dir in einer Viertelstunde einen Streifenwagen, fährst mir damit nach und läutest Sturm bei mir. Dann kommst du nach oben gerannt. Ich werde dich an der Tür erwarten. Und dann sagst du mir, dass Phil mich dringend in Cedrick’s Village erwartet.«
    »Wäre es nicht einfacher, ich rufe bei dir an?«
    »Das wird nicht möglich sein, weil mein Telefon ständig besetzt sein wird. Klar? Ich telefoniere mit einem Girl. Du kannst mir sagen, der Chef sei sehr ungehalten und was das für eine Unart sei, dauernd das Telefon zu blockieren. Dir wird schon etwas Passendes einfallen.«
    »Ja, sicher, aber ich verstehe nicht…«
    »Ich erkläre dir alles später. Also in genau einer Viertelstunde!«
    Ich machte mich auf den Weg.
    Vor meiner Wohnung schloss ich den Wagen ab, klemmte dann die Mappe unter den Arm und betrat das Gebäude.
    Der Lift war unterwegs. Die Leuchtpunkte wanderten auf der Skala nach unten bis zum Keller.
    Jetzt ruckte er wieder an und stoppte vor mir. Die Mahagonitüren schoben sich auseinander. Vor mir stand Bruder Jerome Davis, mein Wohnungsnachbar, der Gerechte der letzten hundert Tage. Er war, wie stets, in feierliches Schwarz gekleidet. Mit seiner schwarzen Melone und dem Autoschlüssel in der Hand schien er gerade von einer Ausfahrt zurückgekehrt zu sein.
    »Hallo, Bruder Cotton«, begrüßte er mich. Sein Ziegenbart wippte. »Sie haben die Nacht über gearbeitet? Sie sehen überarbeitet aus, junger Freund!«
    Ich nickte. Der Lift setzte sich in Bewegung.
    »Und jetzt«, sagte Bruder Jerome Davis in seinem salbungsvollen Bass, »haben Sie sich sogar noch Arbeit mit nach Hause genommen.« Er wies auf die schwarze Tasche. ' »Ich muss schon sagen, junger Freund und Bruder, alle Achtung. Es gibt wenige Leute, die eine derartige Arbeitsmoral

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