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0421 - Ein Gangster will New York beherrschen

0421 - Ein Gangster will New York beherrschen

Titel: 0421 - Ein Gangster will New York beherrschen Kostenlos Bücher Online Lesen
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oder die er noch anwerben wollte. Soweit ich beim ersten Durchblättern feststellte, war das Ganze straff militärisch gegliedert.
    Da war weiter ein genaues Zeitprogramm, nach dem er vorgehen wollte.
    Die Aufzeichnungen enthielten auch viele Details über die New Yorker Unterwelt.
    Ich holte tief Luft. Damit war er samt seiner Bande erledigt. Das war genug Beweismaterial, um jedes einzelne Bandenmitglied vor Gericht zu stellen.
    In diesem Augenblick wurde mir ein harter Gegenstand gegen den Rücken gestoßen.
    »Nimm die Flossen hoch«, sagte eine tiefe Stimme. »Lass die Kanone fallen! Stell dich gegen die Wand -Gesicht zur Wand!«
    Ich erstarrte.
    Das war Pohatapac Wilson.
    ***
    Reingelegt, tobte ich innerlich. Ich hatte so gut wie gewonnen gehabt, hätte nur in den Chrysler zu steigen und abzuhauen brauchen. Niemand hätte mich gehindert.
    »Dein Pech, Cotton«, sagte die hasserfüllte Stimme hinter mir, »ich war unten und bekam mit, dass jemand sich am Telefon zu schaffen machte. In der Zentrale läutet es nämlich jedes Mal, wenn man den Hörer abnimmt. Wie hast du es nur geschafft, da unten herausz'ukommen? Der Boss hielt dich für entschärft, aber ich wusste es besser. Und jetzt werde ich dafür sorgen, dass du keinem mehr gefährlich werden kannst.«
    Ich drehte den Kopf zur Seite.
    »Wilson«, sagte ich, »du kommst dir vielleicht sehr schlau vor. Aber ist dir schon mal der Gedanke gekommen, dass euer großartiger Superboss nichts weiter ist als ein gefährlicher Geisteskranker?«
    Er sah mich verblüfft an.
    »Du willst mich wohl…«
    »Mann, nimm doch deinen Verstand zusammen. Die Pläne, die Accatone hat! Alle Verbrecher zu einem Supersyndikat zusammenzufassen! Glaubst du, dass ein normaler Mensch auf solche Ideen kommt?«
    »Syndikate hat es schon immer gegeben!«
    »Du sitzt in einem sinkenden Boot, Wilson. Steig aus und stell dich der Polizei! Das ist deine einzige Chance!«
    Er zögerte einen Augenblick.
    »No«, sagte er dann, »ich lass mich nicht für dumm verkaufen. Jetzt bist du dran.«
    »Accatone wird verdammt sauer werden, wenn du mich umbringst«, spielte ich meinen letzten Trumpf aus.
    »Du wirst auf der Flucht erschossen«, grinste er. »Da kann man mir keinen Vorwurf machen. Im Gegenteil. Ich wette, ich krieg ’nen Orden!«
    Aus den Augenwinkeln sah ich, wie er die Waffe hob, sein Zeigefinger sich um den Abzug krümmte.
    Alle Muskeln spannte ich an.
    Mit einem blitzartigen Sprung warf ich mich zur Seite. Der Schuss donnerte los. Die Explosion erfüllte den Raum, hinterließ ein taubes Gefühl in den Ohren.
    Ich war nicht getroffen.
    Ich machte eine Rolle und kam wieder auf die Beine. Verblüfft starrte ich auf das Bild, das sich mir bot.
    Pohatapac Wilson lag auf dem Boden. Der Revolver lag neben seiner ausgestreckten Hand. Und auf seinem Hemd war ein dunkler Fleck, der rasch größer wurde.
    In der offenen Tür stand Laurie de Mille. Das Girl hielt den rauchenden Revolver noch in der Hand.
    ***
    »Laurie«, sagte ich, grenzenlos verwundert.
    Sie zitterte am ganzen Körper. Ihr Gesicht war weiß wie eine Wand.
    »Ich musste es tun«, stöhnte sie.
    »Er war ein mehrfacher Mörder. Sie brauchen sich keine Vorwürfe zu machen. Aber erzählen Sie mir, wieso Sie plötzlich auf meiner Seite stehen!«
    »Ich war nie gegen Sie, Jerry! Die Gangster haben mich erpresst. Ich habe Ihnen nicht die volle Wahrheit gesagt, weil ich Angst hatte. Aber jetzt weiß ich, dass mir keine andere Wahl bleibt. Diese Tasche da«, sie wies auf den Schreibtisch, »habe ich Charles Adams gestohlen. Ich tat es für Lee Harper. Mir war es möglich, den Diebstahl durchzuführen.«
    »Demnach ist Charles Adams der Boss!«
    »Ja, er ist der Mann, der unter dem Namen Accatone gefürchtet wird. Ich weiß das auch erst seit Kurzem. Als ich die Stelle im Fremont Klub annahm, wusste ich es nicht. Ich habe Sie belogen, Jerry. Lee Harper war schon lange Stammgast bei uns, und ich kenne ihn schon lange.«
    »Das dachte ich mir«, murmelte ich.
    »Adams wollte, dass er für ihn arbeite, und er tat es auch. Aber dann sollte er für Adams zum Mörder werden, und das lehnte er ab. Da geschah dieser Mord, den man Harper in die Schuhe schieben wollte. Lee war verzweifelt. Er konnte Ihnen nicht die volle Wahrheit sagen, weil dann seine sonstigen Verbrechen herausgekommen wären. Er konnte aber auch nichts gegen Adams unternehmen, solange er keine Beweise in der Hand hatte. Die sollte ich für ihn beschaffen. Das tat ich. Ich drang

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